von Andi Bär
"Wenn wir einen Gegner nicht 90 Minuten bearbeiten und ackern, tun wir uns gegen jeden Gegner schwer", legte Heiko Gröger den Finger in die momentan vorherrschende Altstädter Wunde. Derzeit läuft es spielerisch nicht wie noch anfangs der Saison, insbesondere die routinierten Akteure lassen in diesem Bereich viele Wünsche übrig. Wenn ein Gegner dann auch noch mit offenem Visier mitspielt - wie es der SV Memmelsdorf tat, kommen zumeist enge Spiele dabei heraus.
85 Minuten lang war es kein schönes Spiel. Bayreuth agierte in Hälfte Eins optisch überlegen, hätte durch Hiemer (2.) früh in Front gehen können. Pech hatten Root, der die Latte anvisierte und Nicolaus, der den Nachschuss drüber setzte (28.). Besser machte es Hiemer, der nach einem von Schreckinger schnell ausgeführten Einwurf und Nicolaus Eingabe vollstreckte (43.). Doch wer dachte, die Altstädter würden die Partie locker heimschaukeln, der wurde enttäuscht. Die schon vor der Pause bei vereinzelten Kontern sehr gut aussehenden Memmelsdorfer übernahmen das Kommando komplett und ließen Keeper Freiberger in den Mittelpunkt rücken. Er blieb im Privatduell mit Max Großmann Sieger: Erst lenkte er dessen fulminanten Freistoß an die Latte (52.), ehe er mit allerletztem Einsatz gegen den in Hollfeld wohnhaften Sturmtank klärte (53.). Die Chance zur vorzeitigen Entscheidung ließ Stefan Kolb liegen, der, allein vor Kundmüller auftauchend, an dessen starker Reaktion scheiterte (83.). "Da muss er das Spiel entscheiden", erkannte auch Gröger treffend. Und dann wurde es turbulent. Erst parierte Daniel Freiberger klasse gegen Saal (83.), ehe der nach einem Eckball alleine gelassene Leim per Kopf ausglich (87.). Eine Minute später verpasste der alleine vor Freiberger auftauchende Saal. Auf der Gegenseite schlug Michael Eckert zu. Schreckinger leitete das Leder sehenswert auf Root, dessen präzise Flanke Eckert eindrückte - der Jubel kannte keine Grenzen (90.). Doch die Altstädter Fahrlässigkeit zog sich weiter wie ein roter Faden durch die Partie, weshalb Memmelsdorf hätte ausgleichen müssen. Großmann lupfte an den Pfosten, nach einem undurchsichtigen Tohuwabohu im Altstädter Fünfmeterraum landete das Leder im Kasten - doch Schiri Geuss sah ein Foulspiel von Leim an Keeper Freiberger, der nach Ansicht des Unparteiischen die Hand auf dem Ball gehabt haben soll. Ob dem so war oder nicht: Die Aussagen darüber gingen naturgemäß weit auseinander. Eines darf dann trotzdem festgehalten werden: In dieser Saison hatte man bei Schiedsrichterentscheidungen schon so viel Pech, dass diesen kuriosen Pfiff des nicht seinen besten Tag habenden Marcel Geuss niemand aus Altstädter Reihen über Gebühr kritisch hinterfragte. Zumal er in der ersten Halbzeit nach einem Foul an Timothy Nicolaus auch auf den Elfmeterpunkt hätte zeigen müssen.
Spielbericht eingestellt am 11.11.2012 12:03 Uhr