von SpVgg Selbitz - Presse
Dank Regisseur Kristian Schmidt gelang der SpVgg Selbitz ein enorm wichtiger Dreier gegen einen direkten Konkurrenten um die Nichtabstiegsplätze. Der „Fußballgott“, wie ihn seine Mitspieler gleichermaßen ehrfurchts- wie humorvoll nennen, bewies kurz vor der Pause seine Geistesgegenwärtigkeit und Technik. Mit seinem Tor stellte er die Weichen auf Sieg – gegen einen Gegner der bis zu diesem Zeitpunkt absolut ebenbürtig war.
Der SpVgg Selbitz war vor allem im ersten Durchgang die Verunsicherung nach den beiden voran gegangenen Niederlagen anzumerken. Gegen eine sehr robuste und geradlinig nach vorne spielende Mannschaft aus Neumarkt taten sich anfangs nur wenige Räume vor des Gegners Tor auf. Gleichzeitig mussten Fabian Rauh und Frantisek Kura teuflisch aufpassen und ihr ganzes Können gegen die beiden athletischen Angreifer, Lang und Endlein, aufbieten. Vor allem der Ex-Cluberer Alexander Lang zeigte, warum er von vielen Vereinen umworben wird. „Trotz der wenigen Glanzpunkte bin ich mit dem Spiel meiner Jungs zufrieden. Unter solch enormen psychischen Druck musst Du gegen einen derart kraftvoll auftretenden Gegner erst einmal fehlerfrei spielen“, betonte Trainer Michael Voigt erleichtert. Mit Können und dem notwendigen Glück gelang das den Blau-Weißen auch. So konnte Gabler den aufs Tor drängenden Endlein noch entscheidend abdrängen, so dass dieser nur das Außennetz traf (5.), und Prell rettete mit einer bravourösen Fußabwehr gegen den klar im Abseits vor ihm auftauchenden Endlein (29.). Gottlob sollte dies die einzige Fehlentscheidung des sehr guten Schiedsrichtergespanns bleiben. Selbitz hatte bis dato nur eine Chance zu verzeichnen, doch Hohberger war nach gefühlvollem Lupfer von Schmidt derart überrascht, dass er das Leder aus kurzer Distanz völlig überhastet gen Eckfahne donnerte. In der 41. Minute folgte der erste gut durchdachte Angriff der Hausherren: Gabler bediente mit langem Diagonalpass Hohberger am rechten Flügel, der legte das Leder direkt in den Lauf von Schmidt und der „alte Hase“ vollstreckte mit langem Fuß gegen den aus seinem Tor eilenden Steinke. Von Schmidts Pieke flutschte das Leder an den Innenpfosten und drehte sich in die Maschen. Ein Tor aus dem Nichts, das genau zum richtigen Zeitpunkt fiel und beim Gegner Wirkung zeigte. Torschütze und Trainer freuten sich diebisch, war doch Voigts taktische Finte aufgegangen, den Routinier von Beginn an als vorderste Spitze aufzubieten.
Und Voigt legte nach und brachte zur Halbzeit den zunächst geschonten Daniel Sam. Beflügelt von der Führung vergaß der enorm antrittsschnelle Schlacks all seine Rückenschmerzen und schaffte plötzlich die Räume für Bächer und Hohberger, die beide sofort nutzten. Bächer riss mit zwei kurzen Haken ein Loch in die Schnittstelle der Neumarkter Viererkette und bediente den im richtigen Augenblick durchstartenden Hohberger mustergültig. Hohberger (51.) schob das Leder mit langem Bein am heraus eilenden Steinke zum 2:0 in die Maschen. Urplötzlich war die Souveränität und Gelassenheit zurück im Selbitzer Spiel. Vor allem Rauh, Kura und Persigehl ordneten den Spielaufbau mit viel Übersicht. Und da war ja auch noch Sam, der sich viel vorgenommen hatte. Nach Balleroberung ließ er drei Gegenspieler am rechten Flügel stehen und legte sofort quer auf Schmidt, dessen Kunstschuss von der Strafraumgrenze neben dem rechten Pfosten in die Werbebande rauschte. Neumarkt war beeindruckt, hatte aber noch den unermüdlichen Lang, der nach langem Ball plötzlich allein auf Prell zusteuerte. Prell rettete jedoch mit toller Fußabwehr. Auf der Gegenseite dann der große Auftritt von Sam. Mit Wahnsinns-Antritt erlief er einen zu kurz geratenen Rückpass auf den Torwart und bediente völlig uneigennützig Hohberger, der das Leder nur noch ins leere Tor schieben musste. Auch wenn der am linken Flügel schön frei gespielte Blaser mit einer tollen Einzelleistung noch auf 3:1 verkürzte, war das Spiel gelaufen. Das Neumarkter Anrennen kam zu spät. Die Selbitzer Deckung stand an diesem Tag souverän. „Die Mannschaft hat meine taktischen Vorgaben heute sehr gut umgesetzt. Bei Standards haben wir heute nicht im Raum, sondern Mann gegen Mann verteidigt“, erklärte der Selbitzer Übungsleiter, der alles richtig gemacht hatte, hatte er doch mit Hohberger einem zweiten Spieler den Vorzug in der Startelf gegeben, der sich in die Torschützenliste eintragen konnte – und das gleich zwei Mal.
Spielbericht eingestellt am 01.05.2013 20:56 Uhr