von Norbert Drobny
Der Heimlef gelang ein hochverdienter Sieg im Kellerduell mit dem Tabellenschlusslicht. Allerdings mussten die wenigen Zuschauer lange um den Sieg bangen. Aber nicht weil die Gäste so stark waren, sondern weil die Platzherren vor allem nach der Pause ein halbes Dutzend glasklarer Tormöglichkeiten kläglich liegen ließen.
Die Gäste wollten ihre wohl letzte Möglichkeit nutzen, um in der Tabelle an Trogen heran zu rücken und begannen deshalb mit zwei Stürmern. Allerdings durchkreuzte Trogen früh deren Offensivbemühungen, indem es gleich die erste Möglichkeit zur Führung nutzte. Ein toller Freistoß von Köcher erreichte den vollkommen freistehenden Certik, der nur noch einzunicken brauchte. Trogen wollte gleich nachsetzen und Torwart Hollenbach musste bei einem abgefälschten Hinterhaltsschuss von Winter in der zwölften Minute klasse reagieren. Unverständlicherweise stand die Heimelf in der Foglezeit etwas zu tief und überließ dem TSV mehr und mehr das Mittelfeld, ohne dass der allerdings etwas aus seiner optischen Überlegenheit machen konnte. Zu gut war die Trogener Hintermannschaft organisiert. Nur in der 27. Minute konnte Torjäger Endres nach einem weiten Ball aus der eigenen Hälfte seinem Bewacher Bauer einmal entwischen. Torwart Udovcic konnte dessen Drehschuss aus Nahdistanz allerdings zur Ecke lenken. Nach 35 Minuten hatte Dauerläufer Certik die große Möglichkeit zum 2:0. Nach einer Kopfballablage von Arancino im gegnerischen Starfraum zog er aus zehn Metern ab, doch Hollenbach war blitzschnell unten in der kurzen Ecke und hielt seine Farben weiter im Spiel. Kurz darauf kam Köcher nach einer Querablage von Zenner aus 16 Metern zu weit in Rückenlage, so dass sein Ball deutlich über die Querlatte ging. Eine Schrecksekunde hatte Trogen in der 40. Minute zu überstehen. Torwart Udovcic unterlief eine weite Flanke von der rechten Angriffsseite, aber Michel am Fünfmetereck war zu überrascht, um dieses Geschenk anzunehmen.
Unmittelbar nach der Pause setzte wieder die Heimelf das erste Ausrufezeichen. Certik flankte auf Zenner, der beim Kopfballversuch nicht mehr genug Druck hinter das Leder bekam. Dennoch musste sich Hollenbach enorm strecken, um den Ball gerade noch mit den Fingerspitzen über die Latte zu lenken. Nach gut einer Stunde war es Arancino, der ein Missverständnis zwischen dem TSV-Keeper und einem Verteidiger erahnte, dazwischen spurtete, aber letztendlich doch an Hollenbach scheiterte. Nun wollte Trogen die Vorentscheidung und drängte auf das Gästetor. In der 65. Minute setzte sich Arancino energisch auf rechts durch, passte quer auf Certik, der aber im Strafraum freistehend zu lange mit dem Abschluss zögerte, so dass ein Verteidiger in höchster Not noch klären konnte. Winter verzog aus aussichtsreicher Position keine fünf Minuten später deutlich, und noch in derselben Spielminute fischte Hollenbach einen strammen Schuss von Buschner aus dem Torwinkel. Eine Zeigerumdrehung später hatte wiederum Certik die Entscheidung auf dem Fuß. Von Arancino freigespielt, lief er allein auf den Keeper zu, blieb aber in dem Duell mit dem besten Gästeakteur erneut zweiter Sieg. Auf der Bank der Gastgeber wurde man langsam nervös, hatte sich doch das Auslassen solcher dicker Chancen bereits des Öfteren in der Vergangenheit schon bitter gerächt. Doch hinten stand man diesmal sehr konzentriert und ließ die Unterfranken kaum einmal in gute Schussposition kommen. Im Gegenteil, auf der anderen Seite war es der eingewechselte Buschner, der gleich zwei Mal hätte alles klar utemachen müssen. In der 85. Min wurde er von Certik geschickt eingesetzt und stand plötzlich zehn Meter allein vor dem Tor. Anstatt mit dem Ball ins Tor zu laufen, entschloss er sich für einen Direktschuss, der aber deutlich am Gehäuse vorbeiging. In der Nachspielzeit schnappte sich der Protagonist den Ball im Mittelfeld, hängte seinen Gegenspieler bis hin in den Strafraum ab, doch hier verließ ihn plötzlich der Mut. Er spielte quer zum mitgelaufenen Certik, aber auch der schob die Verantwortung freistehend weiter zum lauernden Durkan. Dieser fasste sich dann endlich ein Herz, aber zielte deutlich vorbei. So blieb es letztendlich beim knappsten aller Ergebnisse.
Kleinrinderfeld versteckte sich nicht, war aber, nachdem Bauer Torjäger Endres nahezu gänzlich abmeldete, in der Offensive ohne Wirkung.
Trogen verdiente sich den Sieg redlich, zeigte aber auch, warum man im bisherigen Saisonverlauf nur so wenig Tore erzielen konnte.
Spielbericht eingestellt am 04.11.2012 21:15 Uhr