von Rudi Dümpert
„Wir müssen anerkennen, dass uns der Gegner heute spielerisch überlegen war“, bekannte Aubstadts Trainer Josef Francic nach diesem intensiv geführten Spiel. „Wir haben uns den Punkt aber redlich verdient, weil wir heute einmal den Spieß umgedreht, nicht einen Vorsprung hergegeben, sondern gleich zwei Rückstände aufgeholt haben. Meine Mannschaft hat aufopferungsvoll gekämpft und beinahe wären wir auch einmal mit einem Last-Minute-Sieg belohnt worden, als Daniel Werner in der dritten Nachspielminute aus vollem Lauf einen Kopfball nach einer Ecke von Christoph Rützel knapp übers Tor geköpft hat.“
Er wusste ja vor dem Spiel, dass in Ammerthal auf einem extrem kleinen Platz gespielt wird, dem die Gastgeber ihre Spielweise angepasst haben. „Dennoch hatten wir, denke ich, das passendere Rezept.“ Jedenfalls kritisierte Ammerthals Trainer Robert Ziegler in der Pressekonferenz heftig das filigrane und fast schon übertriebene Kurzpassspiel seiner Elf, mit dem der Aubstädter Elf nur schwer beizukommen gewesen sei. „Wir haben es trotz der Enge versucht, auf direkterem Weg unsere offensiven Spieler Grell, Leicht und Rützel zu erreichen.“ Zudem habe man mit vielen Einwürfen Eckballähnliche Situationen vor dem Tor erzeugen können. „Auf diese Weise haben sich ständig Strafraumszenen auf beiden Seiten ergeben.“
Obwohl man wusste, dass Ammerthal besonders über Standards gefährlich sei, passierte es bereits in der zehnten Minute: „Aus 40 Metern halblinks flankte Petzold einen Freistoß vor Tobias Gabolds Tor. Der Ball ging an Freund und Feind vorbei. Keiner fühlte sich zuständig. Mindestens drei Spieler hätten den Ball wegschlagen können, der aber im langen Eck landete. "Dieser schnelle Rückstand hat uns erst mal aus dem Konzept gebracht gegen diese lauf- und spielstarke Mannschaft.“ Die Gäste brauchten fast eine halbe Stunde, bis sie wieder Ordnung in ihr Spiel brachten. In dieser Phase hatte Markus Pöllinger die Riesenchance, für die DJK zu erhöhen, verzog den Ball aber mutterseelenallein vor dem Tor. Den Ausgleich verpassten die Grabfelder noch vor der Halbzeit, als Rützel eine Grell-Vorlage nicht richtig traf und übers Tor setzte. „Das war echt eine Hundertprozentige.“ Julius Benkenstein setzte noch einen 30-Meter-Schuss an den Außenpfosten.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit setzten die Aubstädter ihr Pressing fort und wollten den Ausgleich erzwingen. Es bedurfte aber eines Freistoßes zum 1:1, den Jan Schneider mit höchster Präzision von der Verlängerung des linken 16-Meter-Ecks über die Drei-Mann-Mauer in den Winkel setzte. „Das war sagenhaft gemacht“, so das Lob seines Trainers. Jetzt warfen die Gastgeber mit Gewalt alles nach vorne und schnürten die Gäste förmlich ein. „Was ich da vermisst habe, war, dass wir uns nicht befreien und Konter setzen konnten. Da fehlte die Genauigkeit und der entscheidende letzte Pass.“ Die erneute Führung dann wieder nach einem Standard, der aber bereits bereinigt schien. Daniel Leicht verlor den Ball aber, als sich seine Mitspieler schon nach vorne orientierten. Basti Leikam erreichte die Flanke, die er aus zwölf Metern unhaltbar mit dem Kopf verwertete.
Zu der Zeit war bereits David Noack für Schneider ins Spiel gekommen, erzeugte viel Druck auf der rechten Seite und bereitete auch den Ausgleichstreffer vor. Er drang in den Strafraum ein und servierte den Ball von der Grundlinie für Daniel Leicht – 2:2. Eine von einem Verteidiger vergebene Chance vom langen Pfosten war die einzige Ausbeute der von der DJK herausgeholten Brechstange, während kurz vor dem Schlusspfiff Daniel Werners „Strich von Kopfball“ ebenfalls ungenutzt verstrich. Dem ungekrönten Unentschiedenkönig (8!) TSV Aubstadt blieb sein dritter Auswärtssieg erneut versagt.
Spielbericht eingestellt am 04.11.2012 21:54 Uhr