Frühzeitig gingen die Hausherren in Führung, nachdem die Partie aufgrund des Ansturms an den Kassenhäuschen mit einer Viertelstunde Verspätung begann. Florian Gräf bediente Stefan Seufert, der zwei Würzburger umspielte und das Leder einschoss. Zuvor schon köpfte Peter Heyer nach einer Flanke des diesmal überragenden Sebastian Kneißl freistehend vorbei und kam danach in der elften Minute nach wieder einer Kneißl-Flanke mit dem Fuß nicht richtig an den Ball. Es hätte locker schon mindestens 2:0 stehen können für den FC 05.
Würzburgs Kapitän Benjamin Schmöig verfolgt von Stefan Seufert.
Michael Horling
Doch nach einer Viertelstunde war auch der Ausgleich möglich: Benjamin Demel verschätzte sich, weshalb Tobias Riedner frei vor dem Kasten zum Zug kam, aber kläglich vorbei schoss. Sechs Minuten später hieß es dennoch 1:1: Diesmal schlief Bastian Lunz, was Pascal Blömer nach Flanke von Riedner den Kopfball ermöglichte. Die Schweinfurter reklamierten, weil der WFV zuvor einen Einwurf einige Meter weiter vorne als erlaubt ausgeführt hatte. Die Chance zur Pausenführung besaßen dennoch wieder die Schweinfurter: Als Eray Cadiroglu auf halblinks alleine auf den Kasten zulief, verkürzte Lechner klärend den Winkel.
Schon das war die Riesenchance zum 2:2, als Florian Hetzel freistehend vor Sebastian Lechner vergab.
Michael Horling
Nach dem Seitenwechsel ließ der starke Regen endlich nach. Nicht mehr ganz so aufregend war zunächst das Match, in dem FC-Kapitän Florian Hetzel das 2:1 auf dem Kopf hatte. Freistehend aber beförderte er das Leder am Kasten vorbei (63.). Fünf Minuten später vergab Adrian Istrefi freistehend aus der Drehung, nochmals 360 Sekunden später aber klingelte es dann doch nochmals hinter Schweinfurts Keeper Christopher Pfeiffer. Aus heiterem Himmel irgendwie und nach einem Freistoß traf Tobias Riedner, die Hausherren hatten zuvor jedoch ein Foul gesehen und warem dementsprechend erbost. Rund eine Viertelstunde blieb dem Tabellenführer nun noch, um die erste Niederlage seit Anfang August zu vermeiden. Als zehn Minuten vor dem Ende Eray Cadiroglu abzog und der eingewechselte Michael Dellinger das Leder noch zur Ecke abfälschte, da sah es nicht so gut aus für die Schnüdel. Was dann aber passierte, das geht in die Vereinschronik beider Seiten ein. Nach einem langen Ball verließ sich Daniel Drenkard auf seinen Schlussmann und der Keeper irgendwie wohl auf den Feldspieler. Jedenfalls schlug Lechner über den Ball und Peter Heyer hatte keine Mühe, ins leere Gehäuse einzuschieben. Schon da belachten die Schweinfurter den Torwart, der sich zuvor oftmals provozierend Zeit ließ und vor seinem Kasten tänzelte, um Sekunden zu schinden. Die Krönung des Abends war dann die erste Minute der Nachspielzeit: Wieder kam ein langer Ball aufs Tor, diesmal wollte Lechner das Spielgerät unbedrängt abfangen. Die Blicke der Zuschauer dürften sich angesichts dieser völlig ungefährlichen Situation schon wieder abgewendet haben, als Lechner den sicherlich feuchten Ball wie ein Anfänger einfach vor die Füße von Heyer fallen ließ. Der Jubel kannte keine Grenzen, nahezu alle Schweinfurter liefen danach am Keeper vorbei und bedankten sich bei ihm als alleine Verantwortlichen für die drei Punkte.
FC 05-Kapitän Florian Hetzel gegen Würzburgs Schützen zum 1:2, Tobias Riedner.
Michael Horling
Sieben Zähler Vorsprung sind es nun, die der FC 05 zwischen sich und dem Würzburger FV gebracht hat. Zumindest bis zur Winterpause wird dieser Bonus wohl ausreichen. Vielleicht aber fiel auch schon eine kleine Vorentscheidung zumindest darüber, wer am Saisonende unterfrankenweit die Nase vorne haben wird. In den letzten Jahren war es eigentlich immer der WFV. Diesmal scheinen die grün-weißen Schnüdel die besseren Karten zu haben.
Spielbericht eingestellt am 03.11.2012 12:54 Uhr