Zu seinem Debüt fand Neu-Trainer Bernd Eigner dabei nicht nur wetterbedingt alles andere als optimale Voraussetzungen vor. Im allerletzten Augenblick musste er auch noch Max Großmann ersetzen, der dem momentan offensichtlich erhöhten Briefaufkommen in Bayreuth Tribut zollen musste und erst fünf Minuten vor Spielbeginn vor Ort war. Eigners Gegenüber, Normann Wagner, musste mit dem später eingewechselten Alexander Piller (Leiste) und Hakim Graine (Herzprobleme nach verschleppter Erkältung) seine zwei treffsichersten Akteure ersetzen.
Mutlu Kilic gegen Andreas Mikitow.
Andi Bär
Bei beiden war offensichtlich, dass die Fehlervermeidung im Vordergrund stand. Da beide Mannschaften diese Maxime gut umsetzten, ergaben sich auch nur sehr wenige Tormöglichkeiten. Nach einer Minute schon ein erster Aufreger, als nur eine Abseitsstellung von Saal die mögliche Bestrafung für einen FSV-Akteur verhinderte. Das war es aber schon an Aufregern. Matthias Völker, erstmals von Beginn an dabei, bediente den anfangs auffälligen Patrick Hagen, dessen Versuch Kundmüller blockte (10.). Die zu pomadig agierenden Memmelsdorfer fanden kaum Zugriff aufs Spiel und benötigten noch einen Weckruf: Hagen schickte Adrian Mahr steil, dessen Versuch aus spitzem Winkel nur knapp am langen Pfosten vorbeistrich (26.). Es kam die Zeit der Memmelsdorfer, die auf Standards lauerten - und die sie auch bekamen. Nach Mikitows Freistoß griff Himmrich daneben, ein Abstauber vom Typ Großmann war nicht vor Ort (30.). Nach einem feinen Schneider-Freistoß parierte Himmrich den von Krüger aus der zweiten Reihe abgefeuerten und zwei Mal abgefälschen Schuss sehenswert, Wolfschmidts Nachschuss wurde abgeblockt (32.). Und auch bei Grassers Versuch war die FSV-Abwehr hellwach und klärte. Der letzte Aufreger vor der Pause war noch einmal Mahr vorbehalten, der noch einmal aus spitzem Winkel abzog. Der abgefälschte Ball verfehlte das lange Eck erneut nur um Haaresbreite.
Chris Schneider (weiß) im Duell gegen Patrick Hagen.
Andi Bär
In Hälfte Zwei ging es wie so oft bei Erlanger Auswärtsspielen ganz schnell. Ein vermeidbarer Fehler - welcher Fehler ist das nicht - und prompt startete der pfeilschnelle Wolfschmidt auf der Außenbahn durch, bediente Stefan Herl, der mit seiner trockenen Abnahme die Erlanger Abwesenheit in der Defensivarbeit bestrafte. Memmelsdorf konnte nun abwarten und auf Nadelstiche hoffen. Mit Erfolg. Ein Glücksschuss sorgte für die vorzeitige Entscheidung. Mit seinem ersten Saisontor machte Andreas Hartmann den Deckel auf die Partie. Vom Strafraumeck bugsierte er das Spielgerät irgendwie ins lange Kreuzeck - ob das so gewollt war? Der Schlusspunkt war dann Stefan Herl mit dem Tor des Tages vorbehalten. Mikitow schickte ihn steil, er setzte sich im Laufduell gegen Marvin Meyer durch und schnippelte das Leder unhaltbar in die Gambel. In der Schlussphase mühten sich die Brucker redlich, der Ehrentreffer blieb ihnen aber versagt. Auch weil Kundmüller stark hielt. Gegen Maksimovics Versuch (83.) blieb er ebenso Sieger wie nach Pillers Direktabnahme nach Mahrs Ecke, die er auf die Latte lenkte (85.) - auch Erdi Gülac konnte den Memmelsdorfer Schlussmann bei gleich zwei Versuchen nicht mehr überwinden (87.) - der Debütsieg von Bernd Eigner und Markus Grasser war eingetütet.
Während die Memmelsdorfer in der nächsten Woche mit Selbstvertrauen gegen den FC Sand antreten können, hat Erlangen ein knüppelhartes Programm vor Augen. Es wartet der Auswärtskick bei Don Bosco Bamberg, ehe mit Schweinfurt und Forchheim zwei der stärksten Mannschaften in Erlangen gastieren.
Spielbericht eingestellt am 27.10.2012 19:32 Uhr