von Norbert Drobny
Aufgrund der zahlreichen Tormöglichkeiten ein auch in dieser Höhe verdienter Sieg der FC Trogen, bei dem sich die taktischen Umstellungen bezahlt gemacht haben. Mit zwei Stürmern und nur einer Sechs wollte die Heimelf den FSV von Beginn an unter Druck setzen. Doch die erste Möglichkeit in einer verhaltenen Anfangsphase hatten die Gäste. Nach einem weiten Diagonalpass in der siebten Minute konnte Guthke Abraham nicht folgen und steuerte allein auf Torwart Rupprecht zu. Sein Abschluss war jedoch zu harmlos, um den Trogener Keeper zu überlisten. Trogen war in der Folgezeit präsenter und versuchte die Gästeabwehr über die Flügel auszuhebeln. Bauers Hereingabe in der elften Minute, nach schönem Flankenlauf, verpasste in der Mitte noch Freund und Feind denkbar knapp. Trogen blieb weiter tonangebend und wurde durch ein Traumtor von Buschner in der 25. Minute belohnt. Regisseur Weiß schlug eine Flanke in die Mitte auf Certik, der geschickt zur Seite ablegte, von wo Buschner aus gut 20 Metern per Dropkick das Spielgerät in die Maschen jagte. Die Gastgeber blieben bei Standards weiterhin brandgefährlich. Einen solchen zirkelte Schildt in der 33. Minute in den gegnerischen Strafraum, wo große Unordnung herrschte, ein FSV-Verteidiger aber das Leder in letzter Sekunde vor Drechsel klären konnte. Zwei Minuten später scheitere erneut Schildt mit einem über die Abwehrmauer getretenen Freistoß am Außenposten. Torwart Himmrich im anderen Eck wäre hier chancenlos gewesen. Keine drei Zeigerumdrehungen später verzog Certik aus vollem Lauf nur knapp nach herrlicher Vorarbeit von Buschner. Im direkten Gegenzug wurde der Ball im Trogener Strafraum zu kurz abgewehrt und Georgiadis versuchte sich aus dem Hintergrund, zielte aber deutlich vorbei. In der 43. Minute herrschte einige Verwirrung in der Trogener Hintermannschaft. Mahr hatte dadurch plötzlich die Chance freistehend abzuziehen, zögerte dann aber zu lange und versuchte einen Mitspieler zu positionieren, dessen Direktabnahme jedoch knapp über die Querlatte strich. Quasi mit dem Pausenpfiff fiel dann das für die Heimelf so wichtige 2:0. Certik flankte von der linken Seitenauslinie in den Fünf-Meter-Raum, wo Zenner goldrichtig stand und nur noch die Sohle hinzuhalten brauchte. Vom Innenpfosten prallte der Ball ins Tor.
Trogen kam hellwach aus der Kabine und wollte die Vorentscheidung erzwingen. In der 46. Minute verpasste Certik nur um Zentimeter nach einer präzisen Hereingabe des agilen Buschner. Fünf Minuten später hatte Buschner das dritte Tor auf dem Fuß, als er nach einem schnellen Vorstoß über Zenner und Certik im Strafraum vollkommen freistehend an den Ball kam, mit seinem Gewaltschuss aber Torwart Himmrich nicht überwinden konnte. Vielleicht hätte der Trogener Neuzugang hier lieber ins Eck schieben sollen. In derselben Spielminute scheiterte noch Zenner am guten FSV-Schlussmann. Trogen blieb weiter am Drücker und in der 54. Minute prüfte ein Erlanger Verteidiger nach einem Schildt-Freistoß seinen eigenen Keeper bei einem Kopfballabwehrversuch. Plötzlich kam ein Bruch ins Trogener Offensivspiel und die Mannschaft bekam ob der vergebenen Torchancen Angst vor der eigenen Courage. Im Mittelfeld war man nicht mehr so präsent und ließ Erlangen zu viel kombinieren. Zum Glück war das Angriffsspiel des FSV an diesem Tage viel zu unpräzise, und mit Distanzschüssen konnte man Rupprecht nicht bezwingen. Und kam doch einmal ein Pass in die Schnittstelle, so waren Drechsel oder Scherbaum stets auf dem Posten. Die größte Möglichkeit zum Anschlusstreffer hatte Erlangen in der 67. Minute, als Guthke nach einiger Verwirrung im einen Strafraum für seinen schon geschlagenen Hüter auf der Linie klären musste. Langsam befreite sich die Heimelf wieder aus dieser Schwächephase und startete ihrerseits gegen die nun offene Erlanger Deckung gefährliche Konter. Zwei dieser Vorstöße brachte Certik nach langer eigener Durststrecke in der 81. und 87. Minute punktgenau ins Ziel. Der tschechische Sturmführer des FC Trogen avancierte so zum Matchwinner, bereitet er doch zwei Treffer vor und konnte zwei Mal selbst vollenden.
Erlangen spielte zwar teilweise keinen schlechten Fußball, war aber vorne zu harmlos und hinten zu anfällig gegen den bisher uneffektivsten Angriff der Liga.
Trogen war bis auf die Anfangsphase und 15 Minuten in der zweiten Hälfte jederzeit Herr der Lage und verdiente sich diesen klaren Erfolg vollauf.
Spielbericht eingestellt am 14.10.2012 20:55 Uhr