von Rudi Dümpert
Mit seinem zweiten Heimsieg im siebten Anlauf zog der TSV Aubstadt an seinem Gegner aus der Domstadt in der Tabelle vorbei. So klar sich das Ergebnis ansieht und so verdient es die beiden Trainer Josef Francic und Heiner Dumpert bezeichnen: Es war, wie es die Vorzeichen der Tabelle versprachen, eine Stunde lang ein Treffen auf Augenhöhe, ehe sich die Spreu vom Weizen trennte. „Wir haben zwingend angefangen“, sah Dumpert den Spielfilm vor sich ablaufen. „Dann hatten wir nur noch mehr Ballbesitz, mussten aber immer wieder aufpassen, dass wir bei Ballverlust durch das schnelle Umschalten der Aubstädter nicht in Rückstand geraten. Die zweite Halbzeit ist für uns total in die Hose gegangen. Da hat Aubstadt zunehmend den Druck erhöht und das gespielt, was sie so gut können und deshalb verdient gewonnen. Aus meiner Sicht nur noch ärgerlich, dass wir beim einen oder anderen Tor mitgeholfen beziehungsweise leichtfertig agiert haben.“
Bei den Aubstädtern spürte man, dass Trainer Francic und Kapitän Werner Geduld angemahnt hatten, vor dem Spiel, im Spiel und in der Halbzeitpause. Bis dahin hätte es nämlich statt 0:0 auch 3:3 stehen können, wobei die Bamberger da noch vielleicht den besseren und sichereren Ball spielten: Hellwach, topfit, aggressiv und mit einem Forechecking, das die Aubstädter Abwehr nie zur Ruhe kommen ließ und ihren Spielaufbau im Keim bekämpfte. Dass es dennoch hüben wie drüben zu Torchancen kam, lag am guten, kreativen und temporeichen Fußball, den beide praktizierten. Bei den Gästen ragten aus einer kompakten Mannschaft besonders Jürgen Endres und Nicolas Wunder heraus. Endres hatte die erste Chance (10.) für seine Mannschaft, Alexander Eckert zog eine Minute vor der Halbzeit aus über 30 Metern ab und traf die Latte. Auf der anderen Seite scheiterten Daniel Leicht (5.), Christoph Rützel (15.) und noch einmal Leicht (22.) nach toller Kombination, weil DJK-Keeper Philipp Ullein per Fußabwehr glänzend parierte.
Der intensiv und temporeich geführte Fight setzte sich so auch im zweiten Abschnitt fort, mit dem Unterschied, dass die Grabfelder noch einen Zahn zulegen konnten, während von den Bambergern nach vorne kaum noch was ging. Drei Minuten nach Wiederbeginn traf David Noack, nachdem Leicht Torwart Ullein zur Torauslinie gelockt hatte, per 16-Meter-Kopfball auch nur die Latte. Noch eine Fußabwehr von Ullein gegen Bäckers Fünf-Meter-Direktabnahme, Bäckers übers Tor abgeschlossener Konter und dann doch das überfällige 1:0 per Rützel-Elfmeter, nachdem Johannes Jessen Daniel Leicht beim Anrennen aufs leere Tor umgerissen hatte. Gutes Verständnis dabei zwischen Schiri Wolfgang Söder und seiner Schwester Angelika als Assistentin, die dem Tatort wesentlich näher war. Dann besorgte Julian Grell mit einem Doppelschlag binnen zwei Minuten dem TSV einen Vorsprung, der nun wirklich nicht mehr hergegeben werden sollte.
Beim 2:0 steckte der umtriebige und kreative Daniel Leicht mit blindem Verständnis für seinen Kumpel durch. Und Grell verzögerte den Abschluss so lange, bis Ullein endlich eine Reaktion zeigte. Beim 3:0 war auch ein bisschen Glück mit im Spiel. Ein genau getimter Pass von Thomas Omert kam bei der TSV-Spitze an. Grell spielte wieder mit dem Tormann, schoss ihn diesmal aber an. Die daraus entstandene Bogenlampe schien von einem DJK-Verteidiger auf der Linie noch zu klären gewesen sein, war es aber doch nicht - 3:0 und die Entscheidung. TSV-Coach Francic verriet, dass „wir unsere Taktik etwas geändert haben, die Innenverteidiger nicht mehr pressen, sondern den Gegner etwas kommen ließen. Außerdem haben wir Daniel Leicht öfter als sonst zurück zum Fünfer-Mittelfeld genommen. Das war, glaube ich, Spiel entscheidend. Wir waren etwas nervös vor diesem so wichtigen Spiel. Daniel Werner, der wegen Schichtarbeit zwei Wochen nicht trainieren konnte, hat ein super Spiel gemacht. Vier Spiele ohne Niederlage, da können wir ganz zufrieden sein.“
Spielbericht eingestellt am 07.10.2012 10:21 Uhr