von DJK Ammerthal
Als klarer Außenseiter reiste die DJK Ammerthal zum Titelfavoriten 1.FC Schweinfurt 05 und erkämpfte sich dort in einer überaus intensiv und hochklassig geführten Partie beim 1:1-Unentschieden am Ende verdient einen überraschenden Punkt. Es war das erste Unentschieden in dieser Saison für die DJK Ammerthal, die bislang nur Hop-oder Topergebnisse zu vermelden hatte. Natürlich ließ DJK-Trainer Robert Ziegler seine Mannschaft vor rund 900 Stimmungsgewaltigen FCS-Fans im Willy-Sachs-Stadion etwas defensiver agieren, man wollte die Räume eng machen und versuchen den Gegner nicht ins Spiel kommen zu lassen. Die Marschroute ging zunächst nicht auf, denn Schweinfurt legte von Anstoß weg mit flüssigem Kombinationsspiel ein mächtiges Tempo vor, was Ammerthal in enorme Schwierigkeiten brachte. Immer wieder wurde das Spiel der Heimmannschaft über die linke Angriffsseite angekurbelt von „Raketenmann“ Eray Cadiroglu, mit dem zunächst Ammerthals rechter Außenverteidiger Jan Fischer große Probleme hatte, seine Kreise einzuengen. So war es auch nicht überraschend, dass Schweinfurt durch Peter Heyer die erste Gelegenheit hatte, die DJK-Keeper Kevin Schmidt per Fußabwehr hervorragend entschärfte (10.). Ammerthal wagte sich nur zögerlich nach vorne, hatte dabei aber durch Franz Petzold in der 14. Minute die erste Einschussmöglichkeit. Davon unbeeindruckt machte die Elf von Trainer Gerd Klaus weiter mächtig Druck, die „Schnüdel“ kamen dabei auch zu Chancen, wobei erneut Peter Heyer in der 23. Minute kläglich vergab. Danach legten die Ammerthaler ihren Respekt doch mehr und mehr ab und setzte ihrerseits Akzente, wobei ein Angriff durch Markus Pöllinger nach klasse Vorarbeit von Michael Pfann auch fast zum Erfolg geführt hätte (25.). Auf der Gegenseite war es einmal mehr Heyer, der seine dritte Torchance leichtfertig vergab (29.). Das Spiel entwickelte sich nach anfänglichen Schwierigkeiten seitens der DJK plötzlich eher zu einem offenen Schlagabtausch, die DJK war nun drin in der Partie, die Männer um Kapitän Philipp waren urplötzlich da und zwang durch ihren leidenschaftlichen Einsatz die starke Heimmannschaft auch zu Fehlern. Eine gute Konterchance über Jan Fischer, der nach den anfänglichen Schwierigkeiten nun eine starke Partie ablieferte, konnte Michael Pfann schließlich nicht verwerten (31.). Es lief die 35. Spielminute, als es plötzlich Still wurde im weiten Rund. Grund hierfür war die Topchance für Markus Pöllinger, der nach einem klasse Anspiel von Tom Lincke urplötzlich frei vor FC-Tormann Christopher Pfeiffer auftauchte und in diesem auch seinen Meister fand – Glück für Schweinfurt. Kurz vor dem Seitenwechsel war es dann doch soweit: Ammerthal markierte durch Markus Pöllinger eiskalt die Ammerthaler Führung. Vorausgegangen war ein unwiderstehlicher Sololauf auf der rechten Außenbahn von Jan Fischer der Franz Petzold bediente, dieser steckte geschickt auf den Torschützen durch. Mit zwei zusätzlichen Stürmern (Gräf und Kraus) kehrte Schweinfurt aus der Kabine zurück, Gerd Klaus setzte auf bedingungslose Offensive. Florian Gräf was es auch, der den Ausgleich auf dem Schlappen hatte, aber letztendlich an Torwart Schmidt scheiterte. Der Ammerthaler Schlussmann stand mehr und mehr in den Brennpunkt. Der FC 05 tat sich jedoch ungemein schwer, gegen die aufmerksam verteidigenden Ammerthaler zu klaren Aktionen zu kommen. Für die letzten 25 Minuten kam mit Tobias Rosenberger ein weiterer Offensivjoker, aber das Spiel der Schweinfurter wurde eher zerfahrener. Erst Heyers Schuss aus der Drehung brachte wirklich Gefahr (70.). Planvoller waren die mit viel Übersicht vorgetragenen Konter der nur mit 13 Feldspielern angereisten Gäste. Wieder kamen sie einmal durch, doch Frank Lincke verstolperte nach Pass von Michael Pfann das 0:2 (63.). Der Fernschuss von Kraus, den Kevin Schmidt über die Latte lenkte (80.), läutete die Schlussoffensive des FC 05 ein. Als Heyer sich am höchsten schraubte, durften die Schweinfurter doch noch jubeln. Benjamin Demel hatte sogar den Siegtreffer auf dem Fuß, doch seine Direktabnahme ging über die Latte (90.). Klaus wollte seine Mannschaft nicht kritisieren, sondern lobte die Einstellung nach dem Rückstand zur Unzeit. „Ich bin zufrieden, wie die Mannschaft immer wieder Gas gegeben hat. Der Gegner stand tief, da mussten wir viele lange Bälle spielen.“ Florian Hetzel, der die Abwehr aufmerksam organisierte, sprach dagegen von zwei verlorenen Punkten. Damit hatte Schweinfurt allerdings auch nicht gerechnet, sondern ganz anders kalkuliert gegen den „Underdog vom Dorf“, das mit rund 50 zufriedenen Schlachtenbummler vor Ort war.
DJK-Coach Robert Ziegler: "Schweinfurt war bisher ohne Wenn und Aber die stärkste Mannschaft. Das die Mannschaft über 90 Minuten dominant sein wird, damit haben wir aufgrund des stark besetzten FC-Kaders schon gerechnet. Aber meine Mannschaft hielt mit leidenschaftlichen Kampf dagegen."
Spielbericht eingestellt am 06.10.2012 11:55 Uhr