von Reinhold Badura
Eine bittere und völlig überflüssige 2:3-Niederlage kassierte die DJK Ammerthal in der Fußball–Bayernliga Nord bei besten äußeren Bedingungen gegen die DJK Don Bosco Bamberg. Nach vier Spielen ohne Punktverlust, hat es die Elf von Robert Ziegler bei klarer Feldüberlegenheit nicht verstanden, ihre Vielzahl an Torchancen konsequent zu nutzen, was am Ende von den Gästen gnadenlos bestraft wurde. Einen Vorwurf wollte Ziegler seiner Mannschaft nach diesem durchaus sehenswerten Bayernligamatch trotz allem nicht machen: „Wir waren nur in den ersten 15 Minuten nicht präsent, ansonsten bot die Mannschaft streckenweise hervorragenden Fußball, was am Ende leider nicht belohnt wurde. Chancen das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden, hatten wir reichlich, es sollte heute einfach nicht sein." Mit dieser Aussage traf der Trainer den Nagel auf den Kopf, denn was die Mannschaft an teilweise bestens herausgespielten Torchancen liegen ließ, passte teilweise schon nicht mehr auf die berühmte Kuhhaut. Gästecoach Heiner Dumpert wusste, dass seine Mannschaft einen Duselsieg eingefahren hatte: „Der Sieg für uns war heute durchaus glücklich, wir hatte heute einfach mal das Glück, was uns zuletzt enorm fehlte." Dabei startete seine Elf furios in die Partie, ging durch einen herrlichen Distanzschuss von Jürgen Endres (3.) bereits früh in Führung, vorausgegangen war eine Ecke, die nicht konsequent geklärt wurde. Die Antwort folgte prompt, nachdem Markus Pöllinger nur zwei Minuten später einen klugen Pass von Jan Fischer eiskalt zum Ausgleich nutzte. Danach konnten Michael Pfann und Frank Lincke eine sehr überragend vorgetragene Konterchance nicht nutzen (9.), es hätte schlichtweg die Ammerthaler Führung sein müssen. Besser machten es die Bamberger, die ihre zweite Möglichkeit unter kräftiger Mithilfe der Ammerthaler Hintermannschaft in Person von Felix Strobler nutzten (14.). Das Team um Kapitän Phillip Lämmert reagierte daraufhin relativ unbeeindruckt, übernahm das Spielgeschehen nun komplett, hatte den Gegner bis zum Schluss eindeutig im Griff. Bis zum Halbzeitpfiff hatte Ammerthal mehrmals großartige Chancen, zu egalisieren, doch zunächst vergab Markus Pöllinger (19.) nach klasse Einzelleistung ebenso fahrlässig wie Franz Petzold (32.), dessen Schuss aus kürzester Distanz auf der Linie geklärt wurde, vorausgegangen war ein weiterer Sololauf von Pöllinger. In der 36. Minuten die nächste Topchance, hier scheiterte Michael Pfann nach klasse Anspiel von Philipp Lämmert an Torwart Ullein. Die erste Aktion nach dem Seitenwechsel gehörte dann wiederum den technisch durchaus gefälligen Gästen, Tobias Reißner traf in aussichtsreicher Position nur das Außennetz (50.). Ab diesem Zeitpunkt spielte nur noch die DJK, das Spiel entwickelte sich zum Spiel auf ein Tor. Die Bamberger Defensivabteilung stand gehörig unter Druck, der Ausgleich schien eine Frage der Zeit. Innerhalb von zwölf Minuten vergab die Ziegler-Elf durch Frank Lincke (51.), Jan Fischer (52.) und Alexander Jobst (63.) drei dicke „Bretter“ zum bis dahin längst verdienten Ausgleich. Die nächste herrliche Angriffsaktion über Franz Petzold konnte schließlich erneut Michael Pfann (68.) nicht nutzen, es war schlichtweg zum Haareraufen. Nur drei Minuten später klärte ein Bamberger Verteidiger einen Kopfball von Bastian Leikam auf der Torlinie. Ammerthal weiter im Angriffswirbel, dabei rissen die DJK-Fans in der 72. Minute bereits die Arme nach oben, als Markus Pöllinger Gästekeeper Ullein überlupfte, der Ball trudelte aber um Millimeter am leeren Tor vorbei. In der 75. Minute folgte zu Ungunsten der DJK eine sehr unglückliche Auslegung der Vorteilsregelung, als ein Bamberger den Ball mit der Hand spielte, dieser landete bei Frank Lincke, der anschließend alleine auf das Tor zusteuerte und unverständlicher Weise zurückgepfiffen wurde. Pech für Ammerthal, es gab nur Freistoß, der allerdings nichts einbrachte. Nach 83 Minuten folgte die kalte Dusche, das Spiel stand nun völlig auf dem Kopf, als Benjamin Bachhuber ein Gastgeschenk zum 1:3 verwerten konnte. Ammerthal gab sich nicht geschlagen, kämpfte weiter und wurde beloht, als Pöllinger - den Bamberg nie in den Griff bekam - eine Ecke von Petzold mit dem Kopf über die Linie bugsierte, zu spielen waren da noch regulär vier Minuten, plus drei Minuten Nachspielzeit, was für die Gäste Schwerstarbeit in der Abwehr bedeutete. Der Ausgleich war auch noch durchaus möglich, allerdings war Torwart Ullein bei einer herrlichen Direktabnahme von Christian Richter auf dem Posten und entschärfte dieses Geschoss, die unglückliche Niederlage war somit perfekt.
Spielbericht eingestellt am 26.09.2012 13:35 Uhr