Es dauerte keine sechs Minuten, da zog Tobias Rosenberger aus der Drehung ab, verfehlte zwar das Gehäuse, zeigte aber auch: Die Grün-Weißen wollten von Beginn an die Frage klären, wer denn Herr im Haus ist. Keineswegs hatten sie die Oberfranken unterschätzt. Doch sie mussten mit zwei frühen Rückschlägen klar kommen: Die jungen Eigengewächse Martin Thomann und Kevin Fery, die trotz gut bestücktem Kader wieder den Weg in die Startformation gefunden hatten, schieden schnell mit zum Glück nur leichteren Verletzungen aus. Der eingewechselte Daniel Mache kam später im Strafraum zum Ball. Da aber gab es noch keinen Elfmeter.
Peter Heyer gegen Manuel Müller
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Weiter ging´s mit guten Chancen für die Gastgeber: Kapitän Florian Hetzel zog nach einer Ecke aus dem Hintergrund ab, wiederum verfehlte der Ball nur knapp sein Ziel. Und dann war es endlich soweit: Peter Heyer, der groß angekündigte Neuzugang von Eintracht Bamberg, hatte seine erste gute Szene: Sebastian Kneißl griff über rechts an, flankte nach innen. Doch der Torjäger traf mit voller Wucht anrauschend nur den Pfosten (27.). Weitere sieben Minuten später sorgte Heyer dann doch indirekt für das Führungstor: Bei seinem Schuss landete der Ball irgendwie an der Hand von Manuel Müller. "Das ist eine grenzwertige Entscheidung", versuchte Mitspieler Stefan Menz gleich noch Schiedsrichter Michael Ost umzustimmen. Doch der deutete vehement auf den Punkt, von dem aus Bastian Lunz verwandelte. Erst danach kam Memmelsdorf zu seiner ersten Chance: Dominic Leims Kopfball unmittelbar vor der Pause ging nur knapp vorbei. Mit etwas Glück hätte es nun 1:1 stehen können.
Er erzielte das 2:0 für Schweinfurt: Tobias Rosenberger, hier gegen Johannes Wolfschmidt
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Nach dem Seitenwechsel gab es gerade mal noch zwei nennenswerte Szenen, was den Schweinfurter Arbeitssieg, den zweiten in Serie nach dem 1:0 gegen Trogen 14 Tage zuvor, verdeutlich. Die ohne den verletzten Stefan Seufert angetretenen Schnüdel machten mit dem recht schnellen 2:0 alles frühzeitig klar. Diesmal bediente Kneißl mit einem langen Ball den zweiten Stürmer neben Peter Heyer. Tobias Rosenberger lief alleine auf Peter Kundmüller zu und verlud den etwas zu zögerlichen Keeper der Gäste. "Nur noch acht", riefen einige der Fans, was aber nicht ganz so ernst gemeint war. Denn richtig viel schlechter spielten die Memmelsdorfer am Samstagnachmittag nicht. Das Eckenverhältnis von 8:0 zeigt dennoch, wie verdient der Sieg der Gastgeber war.
Die Memmelsdorfer hatten auch noch eine richtig gute Gelegenheit, als Christian Schneider Alexander Jeromin bediente, dieser ziemlich frei vor Schlussmann Christopher Pfeiffer auftauchte, jedoch relativ kläglich das Leder am Kasten vorbeisetzte. Die wenigen, aber guten Chancen hätten die Memmelsdorfer einfach nutzen müssen, um etwas beim haushohen Favoriten zu erben. "Wir können aber erhobenen Hauptes heimfahren. Wir haben uns gut verkauft", lobte SV-Co-Trainer Rolf Lamprecht an seiner alten Wirkungsstätte sein aktuelles Team. Und meinte mit einem Seitenhieb auf den FC 05: "Wenn man Meister werden will, dann muss man anders auftreten. Mal abwarten, was passiert, wenn Amberg hier spielt...!"
Spielbericht eingestellt am 26.08.2012 17:17 Uhr