von Norbert Drobny
Erneut verschlief der FC Trogen die komplette erste Halbzeit. Man hatte sich im Lager der Heimelf so viel vorgenommen, aber vom Anpfiff an war die Unsicherheit in Reihen der Gelb-Schwarzen zu erkennen. Die Guthke-Elf erstarrte vor den Großbardorfern wie das Kaninchen vor der Schlange. Die Gäste hätten bereits in der fünften Minute in Führung gehen können. Nach einer abgefangenen Trogener Ecke spielten sie blitzschnell in die Spitze. Die Heimelf agierte viel zu behäbig in der Rückwärtsbewegung und Stahl kam am Fünf-Meter-Raum vollkommen frei zu Kopfball. Udovcic im Trogener Kasten musste seine ganze Klasse aufbieten, um einen frühen Rückstand zu verhindern. Der TSV war weiter spielbestimmend, musste dabei auch nur auf die Leichtsinnsfehler im Spielaufbau der Gelb-Schwarzen warten, um dann blitzschnell in die Tiefe zu spielen. So auch bei der Führung in der 22. Minute, als Trogen nach einem Ballverlust im Mittelfeld erneut nur hinterherlief, Leicht eine Hereingabe von der linken Seite an den Pfosten setzte, von wo aus der Ball an Bauers Oberschenkel sprang und über die Linie trudelte. Die Heimelf fand weiterhin in der Offensive nicht statt, so dass Freisinger im Tor der Gäste zunächst beschäftigungslos war. Ein erneuter Stellungsfehler in der Außenverteidigung brachte das 0:2. Wieder stand Leicht goldrichtig in der Mitte und überlupfte aus 15 Metern den herauseilenden Udovcic sehenswert mit einem Drehschuss.
Nach der Pause kam Trogen mit neuem Personal besser aus der Kabine. Endlich wurden die Zweikämpfe aggressiver angenommen und Certik versuchte die Bälle in der Spitze zu binden. Den ersten Torschuss der Heimelf verzeichnete Guthke in der 55. Minute, stellte damit Freisinger aber vor keine allzu großen Probleme. Eine Zeigerumdrehung später forderte die Heimelf Strafstoß, als Certik im Zweikampf zu Boden ging. Schiedsrichter Linz ließ aber zu Recht weiterlaufen. Trogen versuchte nun vehement den Anschlusstreffer zu erzielen, machte dabei aber den Fehler die Absicherung nach hinten zu vernachlässigen und vorne viel zu ungenau zu agieren. Bei Kontern war es Torwart Udovcic und dem Unvermögen der Großbardorfer Angreifer zu verdanken, dass die Partie nicht schon vorzeitig entschieden war. Die endgültige Vorentscheidung fiel dann in der 71. Minute, als ein weiterer Konter durch Kleinhenz zum Erfolg führte. Schön freigespielt ließ er allein auf Udovcic zulaufend dem guten Schlussmann keine Abwehrmöglichkeit. Glück hatte die Heimelf in der 80. Minute, als sich Großbardorf sehenswert durch die Trogener Abwehrreihen kombinierte und der eingewechselte Lurz vollkommen freistehend am Tor vorbeizielte. Der Anschlusstreffer blieb wie schon gegen Amberg Arancino vorbehalten, der nach einem Durkan-Freistoß am langen Pfosten das Leder per Kopf in die Maschen wuchtete. Die Schlussoffensive der Gastgeber war zu durchsichtig und unbeholfen angelegt, als das der TSV noch einmal in Bedrängnis gekommen wäre.
Die Gäste gewannen mit einer geschlossenen Mannschaftsleitung überaus verdient, ohne sich vollkommen zu verausgaben. In einer total verunsicherten Trogener Mannschaft konnten allein Torwart Udovcic und die Innenverteidigung Schlimmeres verhindern.
Spielbericht eingestellt am 28.07.2012 23:34 Uhr