Gäste-Coach Michael Hutzler musste schon wieder umbauen. Nachdem Hayri Özdemir ja mit einem Kreuzbandriss länger ausfällt, kassierte Georg Neudecker im letzten Spiel eine Rote Karte. Christian Michl nicht fit, also kamen mit dem Ex-Brucker Max Bauernschmitt und Klaus Grütze zwei nominelle Sechser zum Zug. Bei den Bruckern ließ Coach Normann Wagner doch etwas überraschend den Ex-Jahnler Nuhi Sylejmani als Rechtsverteidiger ran. Im Abwehrzentrum spielten dieses Mal Erdi Gülac und Marius Meißner.
Keeper Beck lässt prallen und Daniel Abraham staubt zum 3:3-Ausgleich ab.
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Es waren erst wenige Sekunden gespielt und schon gab es Elfmeter. Thomas Roas wurde im Strafraum per Foul gestoppt und Klaus Grütze verwandelte den Elfmeter oben rechts. Wer gedacht hätte Bruck reagiert geschockt, der sah sich getäuscht. Vor allem mit langen Bällen hatte der Jahn massive Probleme. In der zwölften Minute kam ein eben solcher auf Graine, der schneller war als Klaus Grütze und Keeper Beck, sich den Ball aber zu weit vorlegte. Der Stürmer setzte aber nach und schoss danach nur Zentimeter am rechten Pfosten vorbei. Wenig später dann aber doch der Ausgleich. Nach einer Ecke und gehöriger Unordnung im Jahn-Strafraum staubte Alex Piller zum 1:1 ab. Apropos Piller: Der Nachwuchsmann sorgte für die meisten Offensivaktionen und war brandgefährlich. Nach einem Oktay-Schuss war es Florian Clausnitzer, der die Möglichkeiten für den Jahn zur Führung hatte. Erst traf der Mittelfeldmotor nur das Außennetz (32.). Nur eine Zeigerumdrehung später durfte der Ex-BSCler dann aber doch jubeln. Nach einem feinen Konter legte Jäckel quer zu seinem Kollegen, der einschob. Ganze drei Minuten später war es dann Jäckel selber, der das dritte Tor der Jahnler erzielte, als er sich nach einem langen Ball fein durchsetzte. Nun schien der FSV einen Koffer zu bekommen, doch denkste. Graine wurde im Strafraum gefoult und Adrian Mahr sagte per Foulelfmeter in der 38. Minute danke. Und sogar den Ausgleich konnte der FSV noch erzielen. Der auffällige Piller bat die komplette Jahn-Abwehr zum Tänzchen und schoß auf das Tor. Rüdiger Beck ließ die Kugel prallen und Abraham stand da, wo ein Torjäger stehen muss. Kaum wieder angepfiffen, hätte Hakin Graine sogar die Führung für den FSV machen müssen. Statt den Ball zu schieben, entschied sich der durchgebrochene Stürmer für die brachiale Keule und so strich das Geschoss knapp übers Gebälk. Nur wenig später legte Graine ab, statt zu schießen.
Fast das 3:5 - Tobias Ulbricht grätscht den Ball Millimeter am langen Pfosten vorbei. Marius Meissner kommt nicht mehr hin.
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Kurz nach Wiederanpfiff hatte der Jahn deutlich mehr vom Spiel. Einen Schuss konnte Christian Stiegler aus dem bedrohten Eck fischen und wenig später verzog Ulbricht knapp. Als Normann Wagner mit Philip Snajder einen Offensivmann einwechselte, schlug der Jahn wieder eiskalt zu. Einen Ball in die Tiefe verteidigte die FSV-Abwehr gar nicht und so konnte Thomas Roas relativ unbedrängt einschieben. Kurz zuvor hatte Graine nur den Pfosten des Jahn-Gehäuses getroffen. Jetzt spielte der Jahn seine Routine aus und ließ kaum noch etwas zu. Ulbricht per Grätsche, fast ein Eigentor von Nuhi Sylejmani, eine “Knieparade” von Christian Stiegler, waren dann die Offensivaktionen der Gäste. Piller noch einmal mit einem Solo und abschließendem Schuss, der einen knappen Meter über den Kasten ging, war das einzige, was von Bruck kam.
Es wird eine schwierige Saison für die Brucker. Die Offensive ist auf alle Fälle bayernligatauglich, aber die Defensive? Erst wenn dort Stabilität einkehrt, kann der FSV endlich punkten. Dann ist es hoffentlich noch nicht zu spät. Und der Jahn? Immer werden die Gäste solche Partie nicht gewinnen, denn gegen einen guten Gegner kann die Offensive nicht alle defensiven Schwächen übertünchen.
Spielbericht eingestellt am 28.07.2012 22:16 Uhr