von Andi Bär
Es bleibt dabei: Spiele zwischen dem SV Memmelsdorf und der SpVgg Bayreuth entwickeln ihre eigenen Geschichten. Ob vor zwei Jahren, als die Altstädter nach einer Ampelkarte gegen Ingo Walther einen Rückstand noch in einen 3:2-Sieg umwandelten oder im Vorjahr, als die SV-Bubitruppe den Altstädtern eine empfindliche 4:2-Packung einschenkte. Und auch der 3:2-Erfolg jetzt hinterlässt bleibenden Eindruck.
Trotz drückender Überlegenheit mussten die Altstädter gegen effektive Bamberger Vorstädter diese Niederlage hinnehmen.
"Die Bayreuther waren heute spielerisch eindeutig überlegen", gestand Memmelsdorfs Trainer Mario Zukolo unumwunden ein "und wir haben bis zum 3:1 das Optimum herausgeholt." Soll heißen: Drei Torchancen, drei Tore. Dabei standen die Altstädter durchaus hilfreich Pate. Nach einem Menz-Freistoß kam der herauslaufende Keeper Sebastian Eck nicht an den Ball, der von Fiedler am langen Pfosten alleingelassene baumlange Manndecker Leim nickte unbedrängt und zielsicher ein (10.).
Vor dem zweiten Gegentreffer kam den Hausherren eine kuriose Szene entgegen. Ein Bayreuther Anhänger spielte das Leder - auf der weitläufigen Anlage waren die Bälle oftmals im Gelände gelandet - auf Keeper Kundmüller zurück, dessen Abschlag Instinktfußballer Max Großmann vehement in die Maschen wuchtete - im Duell der beiden Hollfelder war Sebastian Eck gegen Großmann machtlos. Am Rande bemerkt: In der zweiten Hälfte nahm sich der sportliche Leiter Wolfgang Mahr der Problematik der fehlenden Balljungen an und pflückte hinter dem Memmelsdorfer Tor einige Bälle in altbekannter Manier, um eine schnelle Spieleröffnung von SV-Keeper Kundmüller zu erzwingen.... Nur kurz nach der Halbzeitpause traf nämlich Jeromin nach einem Altstädter Fehler im Mittelfeld - Hiemer hatte das Leder verloren - zum scheinbar vorentscheidenden 3:1. Doch ansonsten spielten nur die Bayreuther, die vor dem Tor die nötige Konsequenz vermissen ließen. Nur nach einem abgeblockten Kayser-Flankenball stand Eduard Root goldrichtig und vollstreckte zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich. Vor eindrucksvoll feiernden Anhängern drückten die Altstädter nach dem dritten SV-Streich auf die Wende. "Euere Fankultur ist fantastisch", attestierte Memmelsdorfs Vorstand Harry Förtsch den stimmgewaltigen Wespen-Anhängern, die ihre Mannschaft trotz der Niederlage fast schon frenetisch feierten - ein neuer Altstadtgeist scheint erwacht. Nach einem feinen Angriff über Hiemer und den von ihm mustergültig in Aktion gespielten und allgemein sehr starken Bastian Horter fälschte Müller das Leder in Richtung eigenes Tor ab, Ertac Tonka drückte den Ball noch über die Linie. Ein Sturmlauf sollte folgen. Pech hatte dabei Ertac Tonka, der mit zwei sehenswerten Freistößen, die Kundmüller an die Latte und drüber lenkte, scheiterte.
"Die haben die Tore einfach zum richtigen Zeitpunkt gemacht", so Trainer Heiko Gröger, der der fehlenden Zielstrebigkeit im Offensivspiel nachtrauerte. Immer wieder angetrieben von Kayser, dem bärenstarken Michael Eckert, dem sehr lauffreudigen Eduard Root, dem bis zu seiner Auswechslung sehr auffälligen Weiss und dem stets anspielbaren Ertac Tonka, ging es fast nur in eine Richtung. Die taktisch gut organisierten Memmelsdorfer, die in der Schlussphase bei einigen Kontern den Sack hätten zumachen müssen, ließen aber nur selten richtig zwingende Chancen zu. Am gefährlichsten wurde es immer dann, wenn Eckert über die rechte Seite marschierte und nach innen flankte. Doch auch da fehlte das nötige Quäntchen Glück. "Ich bin unheimlich stolz auf meine Truppe", so Mario Zukolo, in dessen Team einige angeschlagene Akteure auf die Zähne bissen und tapfer dagegenhielten.
Spielbericht eingestellt am 26.07.2012 15:38 Uhr