von FCC
Meisterstück in Coburg: Die SpVgg Hankofen-Hailing hat am letzten Spieltag den Bayernligatitel und damit den sofortigen Wiederaufstieg in die Regionalliga unter Dach und Fach gebracht. Allerdings hatte der niederbayerische Titelfavorit – unterstützt von zahlreichen Schlachtenbummlern – energischen Widerstand des gastgebenden FC Coburg zu brechen, ehe der knappe 1:0-Auswärtssieg feststand und man ausgelassen feiern konnte. Ärgerlich für die gastgebenden Vestekicker, dass der spielentscheidende Treffer durch einen äußerst fragwürdigen Elfmeter zustande kam. FCC-Coach Lars Müller schaute jedoch lieber auf das Positive: „Wir haben 90 Minuten Paroli geboten und eine gute Leistung gezeigt. Das macht Mut für die nächsten zwei Wochen!“ Denn für Coburg kommen die über den Abstieg entscheidenden Spiele erst noch: Nach nur drei Unentschieden aus den letzten elf Begegnungen muss der Bayernliganeuling nun in die Abstiegsrelegation.
Tabellarisch hatte die Partie gegen den Tabellenführer für die Vestekicker nur noch statistische Bedeutung. Immerhin konnten die lange verletzten Ricardo König, Rene Knie, Tom Siller und Adrian Guhling nochmals Wettkampfpraxis auf höchstem Niveau sammeln, und der FCC startete – auch ohne die verhinderten Sertan Sener und Tayfun Özdemir – mit Elan. In Minute fünf dann jedoch ein herber Dämpfer: Schiedsrichterin Davina Lutz wertete ein sauberes Tackling von Siller gegen Tobias Richter als Foul und zeigte zum Coburger Entsetzen auf den Elfmeterpunkt. Dem starken SpVgg-Stürmer Andreas Wagner war es egal – er schob cool zur Führung ein. An diesem Wirkungstreffer hatten die Vestekicker zehn Minuten erkennbar zu knabbern und Glück, dass Spielertrainer Tobias Beck, Richter, Wagner und Florian Sommersberger praktisch im Minutentakt beste Einschussgelegenheiten ungenutzt ließen. Dann aber fingen sich die Gastgeber, während der Favorit zunehmend fahriger agierte. „Das war ein schwieriges Spiel für uns“, bekannte Gästetrainer Beck nach der Partie zwischen zwei Bierduschen-Ausweichsprints. Seine Elf kam bis zum Schlusspfiff nur noch zu einer – allerdings hochkarätigen – Chance, doch Wagner chippte das Leder über das Tor (36.).
Der FCC wiederum war mit der Doppelsechs Jonathan Baur und Jonas Kirchner sowie dem Innenverteidigerduo Davide Dilauro und Tom Siller defensiv sehr stabil, offensiv aber nur sporadisch gefährlich. Ganz nahe kamen die Coburger dem Ausgleich nur einmal, als Baur nach einer Ecke aus dem Gewühl den Pfosten traf (50.). Torgefahr kreierte außerdem der agile FCC-Angreifer Florian Seiler (letztes Wochenende beim 5:1-Sieg der Vestekicker-U19 noch fünffacher Torschütze) mit zwei Drehschüssen. Doch letztlich brachten die Gäste den knappen Vorsprung relativ souverän über die Zeit. Nochmals Meistertrainer Beck: „Coburg hat uns das Leben nicht leicht gemacht. Aber: Drei Punkte, Meisterschaft, Aufstieg – das ist das Einzige, was heute zählt!“
Coburgs Chefanweiser Müller ließ das Spiel nur kurz Revue passieren („Die ärgerliche Elfmeterentscheidung hat uns vorübergehend aus dem Konzept gebracht, da hätte Hankofen den Sack zumachen können.“) und richtete dann den Blick nach vorne: „Kampfgeist, Leidenschaft, Zweikampfstärke – das müssen wir in die Relegation mitnehmen.“ Und in der wird es schon am kommenden Mittwoch ernst für die Vestekicker, wenn sie um 18.30 Uhr zum Hinspiel der ersten Runde beim Vizemeister der Landesliga Nordwest TSV Großbardorf antreten müssen.
Spielbericht eingestellt am 18.05.2024 23:12 Uhr