Wie viele Trainer wusste auch TSV-Trainer Markus Taschner vor dem Anpfiff nicht, wie er die Vorbereitung werten sollte. Zum einen waren wichtige Spieler wie Patrick Werther oder Mikel Seiter angeschlagen und konnten wenig trainieren, andererseits passten aber die letzten Ergebnisse mit dem Sieg gegen Münchberg und die knappe Niederlage gegen Regionalligist SpVgg Bayreuth. Zum Rückrundenstart ging es für die Elf vom Weinberg weiter darum, Zähler für das Nahziel Klassenerhalt zu sammeln. Dass die Gastgeber allerdings unbequem sind, merkten die Neudrossenfelder bereits bei der 0:2-Heimniederlage im Hinspiel und jetzt fiel auch noch Bas Peeters mit Knieverletzung aus, die er sich unter der Woche zugezogen hatte. Nachdem Neumarkt auf dem Relegationsplatz stand, waren sie stärker unter Druck als die Gäste, die Richard Schneider und Tom Kunert in die Startelf beorderten - beide kamen in der Vorrunde meist von der Bank.
ASV-Stürmer Maximilian Bergler (re.) zieht mächtig an.
Hans-Jürgen Wunder
Die Gastgeber starteten recht selbstbewusst auf gut bespielbaren, aber mitunter etwas holprigem Geläuf. Gästeverteidiger Noah Ismail hatte zwar die erste Möglichkeit, als er nach einer Viertelstunde im Anschluss an eine Ecke etwas zu hoch ansetzten. Doch die Neumarkter konnten die langen Bälle häufig festmachen und die quirligen und spielstarken Elias Meyer und Alexander Moratz waren schwer von Ball zu trennen. Nach ersten harmlosen Versuchen wurde es für TSV-Keeper Tobias Grüner immer brenzlige. An den Kopfball von Alexander Moratz nach Freistoß wäre er wohl ebenso wenig herangekommen wie an den Flachschuss von Philipp Majeweski. Zweimal strich die Kugel knapp am Pfosten vorbei. "Mutiger sein ", forderte Gästetrainer und Geburtstagskind Markus Taschner seine Schützlinge auf. Aber seine Männer zeigten Startschwierigkeiten. "Wir haben natürlich meist auf Kunstrasen trainiert und das ist eine gewisse Umstellung", wendete Sturmroutinier Stefan Kolb ein. Allerdings gehörten seinem Team dann die letzten zehn Minuten vor dem Wechsel. Da konnten die Grünweißen das Geschehen wieder in die ASV-Hälfte verlegen und hatten unverhofft die große Chance zu Führung. Tom Kunert, der sich mit starken Trainingsleistungen in die Mannschaft gedrängt hatte, drehte sich blitzschnell und beförderte das Spielgerät aus 20 Metern an die Latte. Ein ermutigendes Zeichen für den bislang etwas unterkühlten Neudrossenfelder Auftritt für den zweiten Durchgang.
Tom Kunert (li.) hatte die beste Gästechance im ersten Abschnitt.
Hans-Jürgen Wunder
Mit der Einwechslung von Patrick Weimar und Hannes Greef wollte Gästecoach Markus Taschner ein offensives Zeichen setzen und die Rechnung schien rein optisch aufzugehen. Dann aber der Rückschlag für die Oberfranken. Abwehrmann Noah Ismail wollte die Kugel wegschlagen, zögerte aber etwas zu lange, so dass das Leder über ein Stürmerbein bei Selim Mjaki landete. Und der schlug einen kurzen Haken und versenkte zum 1:0 (46.) ins lange Eck. Doch der Jubel bei den Hausherren war noch nicht verklungen, das lag das Spielgerät schon zum 1:1 (46.) im Netz. Stefan Kolb bediente Tim Mayjczyna und der Außenverteidiger servierte von der Grundlinie maßgerecht auf den völlig verwaisten Hannes Greef, der aus sechs Metern nur noch einschieben musste. Danach hatte Neudrossenfeld etwas mehr vom Spiel, verpasste eine gute Kontermöglichkeit durch ein ungenaues Abspiel und geriet postwendend in Rückstand. Nach einem weiten Pass in die Nähe des Elfmeterpunktes behauptete sich Maximilian Bergler mit dem Rücken zum Tor, legte auf Sturmkollege Elias Meyer ab und dessen halbhoher Schuss wurde so zum 2:1 (68.) abgefälscht, dass die Platzherren erneut jubeln durften. Aber die Oberfranken zeigte eine "Megamoral", wie es ihr Trainer säter ausdrückte und brachten mit Michael Sauerstein und Florian Förster weitere Offensivkräfte. Und hatten auch das nötige Glück, denn Hannes Greef schaffte es nach Strafraumgewühl irgendwie, das Runde zum 2:2 (88.) ins Eckige zu befördern.
Es war der Tag des eingewechselten Hannes Greef (li.)
Hans-Jürgen Wunder
Gerade nach der Winterpause hat das erste Punktspiel einen besonderen Wert. Letztlich können beide Teams mit dem leistungsgerechten Remis zufrieden sein, auch wenn der einheimische Coach Jochen Strobel anschließend etwas grummelte. Aber seine Mannschaft hatte vor der Pause etwas mehr vom Spiel, während Neudrossenfeld im zweiten Abschnitt mehr Akzente setzen konnte.
Spielbericht eingestellt am 18.02.2024 00:27 Uhr