Der TSV Abtswind hat sich mit zuletzt zwei Siegen – das gelang den Grün-Weißen erst zum zweiten Mal in dieser Saison seit August – etwas Luft verschafft im Kampf um den Klassenerhalt. Vier Punkte lagen sie vor dem Duell mit dem Tabellendritten aus Mittelfranken vor der Abstiegszone. Besonders in Sachen Leidenschaft und Einsatzwillen überzeugten die Grün-Weißen in Neudrossenfeld und auch die Woche zuvor gegen den Würzburger FV.
Die Quecken spielen bisher trotz großer Personalprobleme eine starke Saison. Zeitweise stand die Elf von Bernd Eigner sogar an der Tabellenspitze. Zuletzt kamen die Eltersdorfer aber etwas aus dem Tritt und holten aus den beiden Heimspielen gegen Fortuna Regensburg und Hof nur einen Punkt. In Abtswind, wo der Tabellendritte im Vorjahr mit 1:2 verloren hatte, sollte wieder ein Sieg her, um den Anschluss an die beiden Topteams aus Eichstätt und Hankofen nicht zu verlieren.
Tom Bretorius behauptet sich gegen Sam Zander.
Alexander Rausch
Doch danach schaute es zunächst nicht aus. Denn die ersten Duftmarken setzten die Hausherren. Nach Doppelpass mit dem aufgerückten Max Wolf stand Tom Bretorius plötzlich glockenfrei, scheiterte aber aus elf Metern an Oleksandr Churilov (4.). Keine zwei Minuten später hatte Adrian Dußler zuviel Platz, brachte aber eine Wolf-Flanke nicht aufs Tor (6.). Zwei dicke Chancen für die Heimelf, die dann aber auch Glück und einen starken Felix Reusch hatte. Der parierte nämlich gegen den lupfenden Sam Zander (8.).
Mit der Möglichkeit fanden die Gäste besser in die Partie und hatten auch leichte Vorteile, aber erst nach Max Wolfs Fehler, als er einen Piller-Pass unterschätzte, wurde es wieder gefährlich. Aber wieder Felix Reusch war gegen Patrick Ort im bedrohten Eck zur Stelle (25.). Wenig später setzte Manuel Stark eine durchgerutschte Herzner-Ecke ans Außennetz (29.).
Die Gäste waren zwar optisch überlegen, die Abtswinder aber die gefährliche zweier guter Mannschaften. Adrian Dußlers tückische Flanke lenkte Oleksandr Churilov gerade noch über die Latte (27.). Wenig später fand Tom Bretorius‘ scharfe Hereingabe keinen Abnehmer (33.) und der Flügelstürmer, nachdem sich Oleksandr Churilov bei einer Staudt-Flanke verschätzt hatte, im Eltersdorfer Keeper seinen Meister (35.).
Was drei Minuten später folgte, war ein wahrer Augenschmaus und das Eintrittsgeld alleine wert. Adrian Dußler eroberte in der eigenen Hälfte den Ball, der über mehrere Stationen zu Tom Bretorius kam und dessen Querpass Tizian Hümmer einschob (38.). Abtswinds Führung war nicht unverdient und wackelte Robin Renners Distanzschuss, den Felix Reusch mit einer Hand zur Ecke klärte, nochmals kurz (45.+2).
Tizian Hümmer hat gegen Tobias Herzner (li.) und Kevin Bär das Nachsehen.
Alexander Rausch
Mit größerem Engagement kamen die Quecken dann aus der Kabine und zeigten vor allem in den Zweikämpfen, dass sie nun hellwach waren. Wirkliche Lücken fanden sie aber nicht in Abtswinds Abwehr. So probierte es Alexander Piller aus der Distanz, setzte das Leder aber drüber (60.). Im Stile eines Spitzenteams nutzten die Gäste dann aber die erste sich bietende Möglichkeit. Alexander Piller wurde tief geschickt und Yannik Jassmann schob den Querpass lässig ein (66.). Ebenfalls hohe Fußballkunst der Eltersdorfer.
Die Partie stand nun auf der Kippe. Patrick Ort hatte die Chance, als er aus zwölf Metern an Felix Reusch scheiterte – einen Piller-Freistoß hatte die TSV-Abwehr zu kurz geklärt, die Partie zu drehen (74.). Eltersdorf hatte das Geschehen im Griff, ehe die Gastgeber in der Schlussphase nochmals Gas gaben. Nach Niclas Staudts Hereingabe legte Tom Bretorius zurück auf Felix Schmitt, dessen Schuss aber gerade noch zur Ecke geblockt wurde (84.). Nachdem Alexander Piller das Leder drübergejagt hatte, brach die Nachspielzeit an – und die hatte es in sich.
Yannik Jassmann muss sich Niclas Staudt erwehren.
Alexander Rausch
Denn nach einem Wolf-Freistoß aus dem Halbfeld wuchtete Felix Schmitt das Leder per Flugkopfball in die Maschen. Der Jubel war grenzenlos (90.+1), aber die Partie noch nicht zu Ende. Max Hillenbrand foulte Robin Renner im Strafraum. Elfmeter! Aber Yannik Jassmann versagten die Nerven und Felix Reusch parierte den links halbhoch geschossen Ball (90.+3). Kurz darauf war Schluss und Abtswinds Schlussmann der Matchwinner. Mit Leidenschaft und Willen holten die Gastgeber den dritten Sieg in Folge und zwangen vor allem vor dem Tor zu fahrige Eltersdorfer nicht unverdient in die Knie.
Die hätten mit einem Sieg mit Tabellenführer VfB Eichstätt gleichziehen können, liegen aber nun weiterhin drei Zähler hinter dem Regionalliga-Absteiger. Während die Quecken in diesem Jahr noch zweimal ranmüssen – in Neumarkt und gegen Coburg, reisen die Abtswinder zum Jahresabschluss nach Ammerthal.
Spielbericht eingestellt am 25.11.2023 20:38 Uhr