Voller Vorfreude ging es für Bernd Eigner in das Derby gegen den ATSV. „Wir freuen uns auf das Spiel gegen den Nachbarn. Das sind immer interessante Begegnungen vor hoffentlich guter Kulisse“, schaut der Trainer auf das Match. „Der ATSV hat sich mittlerweile stabilisiert, wir müssen mit voller Konzentration auftreten.“ Dabei vertraute der Übungsleiter dieses Mal einer etwas defensiveren Variante und einem Stürmer. Immerhin vier ehemalige ATSVler standen in der Startelf der Quecken, von denen Patrick Ort auf der Sechs spielte. Dafür musste im Vergleich zum Spiel gegen Neudrossenfeld Sam Zander auf die Bank. Sein Gegenüber sah den SCE als eine sehr erfahrene Mannschaft, “die vielleicht manchmal nicht unbedingt schön spielt, aber mit ihrer Erfahrung dann doch immer wieder die Punkte holt und deswegen auch die letzten drei Jahre immer oben dabei war.” Wieder in der Startelf war der ehemalige Quecke Burak Ayvaz und gab den Innenverteidiger.
Mit seinem dritten Saisontreffer erzielte Yannik Jassmann die schnelle Führung der Quecken.
Sebastian Baumann
Das Spiel begann gleich mit einem Paukenschlag nach zwei Minuten. Nach einem Einwurf bekamen die Gäste den Ball nicht weg und Manuel Stark wurstelte sich durch. Die scharfe Hereingabe konnte Keeper Gahlert zwar klären, aber genau vor die Füße von Yannick Jassmann, der das machte, was ein Torjäger macht und einschieben konnte. Der Treffer beflügelte aber den ATSV, der hoch presste und den SCE immer wieder in Schwierigkeiten brachte. Die erste Chance hatte Lucas Marker praktisch im Gegenzug nach der Führung, als die Quecken ebenso den Ball nicht wegbrachten, aber der Kapitän die Kugel über die Latte schob. Erst nach einer knappen Viertelstunde konnte sich die Heimelf nach und nach aus der Umklammerung des ATSV befreien. Alexander Piller wurde steil geschickt und hart aber regelkonform von Valantis Floros gestoppt, Den anschließenden Konter unterband Robin Renner resolut und löste eine erste Rudelbildung aus, die der umsichtige Schiedsrichter mit einer Gelben Karte für den Übeltäter löste. Danach waren aber die Hausherren wieder wacher und die Manuel Stark Zeit begann. Nach einer feinen Kombination zielte der Mittelfeldspieler zu zentral, wenig später brachte der Schlussmann gerade noch die Finger an den wuchtigen Schuss des Mittelfeldmotors. Bei der anschließenden Ecke köpfte erneut Stark auf den Kasten und wieder war es Tom Gahlert, der den Ball sehenswert und im letzten Moment um den Pfosten lenkte. Kurz danach brachte Alex Piller einen an ihm verschuldeten Freistoß scharf vor den Kasten, wo das Spielgerät abgefälscht fast über die Linie gekullert wäre, aber noch geklärt werden konnte.
Valantis Floros bringt Kevin Bär zu Fall.
Sebastian Baumann
In der zweiten Halbzeit merkte man beiden Mannschaften das intensive Spiel der ersten 45 Minuten an, denn bis auf ein paar Nickeligkeiten und Gelben Karten passierte nicht viel. Erst nach 60 Minuten war es Lucas Markert, der an der Strafraumkante freigespielt wurde, aber deutlich über den Kasten zielte. Weil das gleiche Kunststück auf der Gegenseite auch Manuel Stark fertigbrachte, blieb es weiter spannend. Erst knappe 20 Minuten vor dem Ende wurde es wieder gefährlicher als der eingewechselte Can Dedeoglu seinen Gegenspieler vernaschte. Wieder konnte der Schlussmann die scharfe Hereingabe nicht festhalten, dieses Mal konnte Tom Gahlert aber mit einem Blitzreflex einen weiteren Einschlag von Yannik Jassmann verhindern. Eltersdorf blieb aber am Drücker und wieder war es Manuel Stark, der entscheidend seinen Beitrag leistete. Strobel klemmte den Ball ab, legte nach links auf Robin Renner ab, der humorlos den Ball im langen Eck versenkte. Eine Minute später fand Dedeoglu wieder Jassmann mit einer Flanke, der den Ball aber mit der Fußspitze deutlich links vorbeisetzte. Als sich dann Burak Ayvaz das zweite Verwarnung-würdige Foul leistete, war der ATSV auf einmal nur noch zu zehnt. Damit war dem ATSV gefühlt der Zahn gezogen und auch, wenn der Gast noch alles versuchte: In der Offensive waren die Gäste in den zweiten 45 Minuten viel zu harmlos und brachten keinen Schuss auf den Kasten.
Damit verhindert Floros eine klare Torchance von Alex Piller (li.).
Sebastian Baumann
Trotz einer vor allem in der ersten Halbzeit starken Leistung musste der ATSV Erlangen als Verlierer vom Platz gehen. Das lag vor allem daran, dass die Hausherren in den entscheidenden Tick erfahrener und reifer waren. Abgesehen von der wackeligen Phase nach dem Führungstreffer spielte der neue Tabellenführer - zumindest über Nacht - doch ziemlich abgezockt nach Hause.
Spielbericht eingestellt am 06.10.2023 21:23 Uhr