Mit großen Personalsorgen hat Harald Funsch aktuell zu kämpfen. Auf satte zwölf Akteure – der Großteil würde wohl in der Anfangsformation stehen – muss der Übungsleiter aktuell verzichten. Zuletzt sah auch noch Kapitän Dennie Michel Rot gegen den TSV Kornburg und fehlte gesperrt. Beim Aufwärmen verletzte sich dann auch noch Luis Wagner. Für ihn rückte kurzerhand Lukas Geier in die Anfangself, in der mit Hannes Heß, Nils Hock und Nils Kuß weitere Youngster standen. Auch Daniel Zuljevic stand wieder in der Startformation, diesmal als zentraler Abwehrspieler.
Und das gegen den VfB Eichstätt, der vergangene Saison noch in der Regionalliga spielte. Die Oberbayern verpflichteten nach dem Abstieg mit Elias Herger und Nik Leipold gleich zwei Kicker, die in der vergangenen Saison noch U19-Bundesliga kickten. Nach zwei Niederlagen in den ersten drei Partien kamen die Rühl-Schützlinge in den vergangenen Wochen immer besser in Form und scheinen in der Bayernliga angekommen. Diesen Lauf wollten sie natürlich in Würzburg fortsetzen.
Paul Obrusnik setzt Ferat Nitaj zu.
Alexander Rausch
Den ersten Warnschuss gab dann auch Ferat Nitaj ab. Dessen Abschluss aber aus 18 Metern in der Bande einschlug (5.). Von Beginn an hatten die Eichstätter das Zepter übernommen und bespielten die in der Defensivbewegung mit einer Fünferkette agierenden Würzburger. Die machten das allerdings sehr ordentlich, schlossen immer wieder clever die Räume, halfen sich gegenseitig, auch wenn ein Zweikampf verloren ging.
Nach 19 Minuten fand dann aber Florian Lamprecht die Lücke an der rechten Strafraumkante, bediente Timo Meixner, der das Leder über die Linie drückte. Die verdiente Führung für die spielstarken Gäste. Kurz darauf war Lucas Schraufstetter frei durch, aber der Abschluss missriet und André Koob nahm sicher auf (23.). Der VfB spielte sich nun immer wieder durch die in einigen Situationen überfordert wirkende Heimdefensive. Bei Pascal Schnittlers Querpass war André Koob auf dem Posten (31.). Von rechts kam dann wieder Lucas Schraufstetter, schickte Timo Meixner, dessen Schuss dann aber wieder André Koob parierte (38.).
Die Gastgeber konnten sich glücklich schätzen, nur mit 0:1 in die Pause zu gehen. Eichstätt nutzte die Unerfahrenheit der Hausherren mehrmals aus, traf aber nur einmal.
Moritz Lotzen wird von Jonas Fries gestoppt. In der Nachspielzeit leistete sich der Würzburger Routinier einen unnötigen Aussetzer.
Alexander Rausch
So blieben die Blauen im Spiel und zeigten nach dem Seitenwechsel deutlich mehr Mut, auch weil Harald Funsch mit der Einwechslung von Marius Haas auf drei Angreifer umstellte. Damit hatten die Gäste merklich Probleme und schafften sich rund 20 Minuten nach der Pause nicht mehr, sich zu befreien. Die Würzburger übten ordentlich Druck aus und hatten einige Möglichkeiten, auszugleichen. Die erste Chance entstand dabei aber eher ungewollt, als Niklas Scherg aus 25 Metern halbrechts das Leder aufs Tor brachte und Philip Böhm die Bogenlampe gerade noch über den Querbalken lenkte (51.).
Durchatmen. Auch wenig später als Moritz Gündling Lotzens Halbfeld-Freistoß, abgefälscht von Johannis Zimmermann, knapp vorbeisetzte (53.). Die Eichstätter hatten Mühe, die hohen Bälle der Heimelf zu verteidigen, überstanden die Druckphase aber letztlich unbeschadet – und setzten den entscheidenden Wirkungstreffer. Nach einem Stellungsfehler der WFV-Defensive war Nik Leipold auf und davon und versenkte frei vor André Koob (70.).
Das nagte an der Moral der jungen Würzburger Mannschaft. Dennoch warfen sie weiterhin alles rein. Moritz Lotzens Freistoß stellte Philip Böhm vor Probleme, Nils Hock jagte den Abpraller aber in den Fangzaun (73.). In der Schlussphase hatte dann Moritz Lotzen die wohl beste Chance, als ihm eine zu kurz abgewehrte Obrusnik-Flanke im Strafraum vor die Füße fiel. Aber Johannis Zimmermann klärte vor der Linie (87.). Kurz vor dem Ende parierte dann wieder Philip Böhm gegen Marius Haas, der nach einem Zuljevic-Freistoß aus zehn Metern abschloss (90.+5).
Nils Hock geht an Timo Meixner vorbei.
Alexander Rausch
Die Gastgeber hatten gute Möglichkeiten, sich wieder in Schlagdistanz zu kommen, aber die Eichstätter verteidigten den Vorsprung mit Glück und Geschick. Allerdings verloren die Gastgeber nicht nur verdientermaßen die Partie, sondern auch Giuseppe Livadoti und Moritz Lotzen die ihre Emotionen nicht im Griff hatten. Der FV-Co-Trainer ließ sich zu einer unschönen Geste hinreißen und sah ebenso wie der Routinier nach einem vehementen Schubser gegen Lucas Schraufstetter den Roten Karton.
Spielbericht eingestellt am 25.08.2023 22:31 Uhr