Ein letztes Fünkchen Hoffnung auf den direkten Klassenerhalt bestand vor dem vorletzten Heimspiel noch gegen den ATSV Erlangen. Sieben Punkte Rückstand waren es auf das rettende Ufer, sodass dringend drei Punkte hermüssten für die Unterfranken. Auf der anderen Seite braucht der ATSV Erlangen aber auch noch Punkte, um den Klassenerhalt rein rechnerisch unter Dach und Fach bringen zu können. Mit einem Auswärtssieg im Grabfeld würde man einen Riesenschritt dahin machen, doch das war aufgrund auch der Personalsituation von der Mannschaft von Christopher Hofbauer ein schweres Unterfangen.
Patrick Görtler (re.) beim Torabschluss gegen Großbardorfs Luca Binder.
Alexander Grober
Zu Beginn starteten die Gäste vom ATSV sehr druckvoll und versuchten mit gepflegtem Zwei-Kontakt-Fußballspiel schnell nach vorne zu gelangen vor das Tor von TSV-Schlussmann Luca Sturm. Der junge Schlussmann der Grabfeld Gallier hütete bisher nur das Tor der Bezirksligareserve in dieser Spielzeit und kam durch die Ausfälle der etatmäßigen Keeper zu seinem Bayernligadebüt. In der ersten Halbzeit agierte er sehr unaufgeregt und hielt alles, was auf seinen Kasten kam. So auch direkt nach nicht einmal 120 Sekunden, als Patrick Görtler einen Chipball in den Lauf bekam. Zwei Mal war dann Sturm zur Stelle. Im direkten Gegenzug hätte fast Elias Reiher auf 1:0 stellen können, doch er brachte zum einen zu wenig Druck hinter seinen Kopfball nach Flanke von Luca Binder, auf der anderen Seite stand er im Abseits. Nach sechs Zeigerumdrehungen dann die nächste gute Torchance für die Hofbauer-Schützlinge durch einen Abschluss aus der Drehung von Kapitän Lucas Markert, der aber ebenfalls sein Ziel knapp verfehlen sollte. Danach wurden aber die Jungs von Markus Bach und Thomas Jakob etwas zwingender und drückender nach zuvor recht ausgeglichener Anfangsphase. Belohnt wurde man nach 22 Minuten durch den Führungstreffer. Es war ein starker Ball aus der Abwehrkette von Ronny Mangold in den Lauf von Elias Reiher zwischen den beiden ATSV-Innenverteidigern. Er chipte das Leder am herausgeeilten Alessandro Burkard vorbei in die Maschen zur vielumjubelten Gallier-Führung. Sechs Minuten später rettete Luca Sturm klasse gegen den durchgebrochenen Gäste-Joker Pascal Benes. Seinen Abschluss nach einem Haken lenkte der junge TSV-Schlussmann gerade so um den Pfosten. Erneut direkt im Gegenzug vertändelte Jannik Göller im Sturmzentrum in aussichtsreicher Position, als fast das 2:0 gefallen wäre. Insgesamt waren die Gäste aus Erlangen im ersten Durchgang zu verspielt, um sich weitere zwingende Aktionen zu erspielen. Zumeist kam der Pass ca. 20 Meter vor dem Tor nicht an, sodass die Großbardorfer nur wenig Mühe hatten, rechtzeitig zu klären. So endete der erste Abschnitt mit einer knappen 1:0-Führung für die Grabfeld-Gallier, welche über die kompletten ersten 45 Minuten betrachtet nicht unverdient war.
Als knapp drei Zeigerumdrehungen im zweiten Durchgang vergangen waren, steckte Burak Ayvaz raus auf die linke Seite zu Patrick Görtler, dessen Abschluss aber abgeblockt wurde. Wenn der 25-jährige Angreifer der Erlangener involviert war im Offensivspiel, wurde es oftmals gefährlich. Doch es ging nahezu gleich weiter wie in Abschnitt Eins, dass man aufgrund vieler Ungenauigkeiten im Spiel nach vorne kaum Torchancen hatte. Nach 62 Minuten hätte Joker Tim Strohmenger fast auf 2:0 stellen können, doch Burkard konnte parieren. Kapitän Xaver Müller hatte nicht einmal 60 Sekunden später eine weitere Schusschance, die aber knapp am Pfosten vorbeiging. Ein missglückter Freistoß von Simon Götz 25 Meter vor dem eigenen Tor hätte dann fast die Erlangener zum 1:1 eingeladen nach 67 Minuten, doch im letzten Moment konnten die Bardorfer die Situation wieder bereinigen. Auch eine dicke Chance in Form eines Freistoßes aus 18 Metern durch Lucas Markert nach 72 Minuten konnte nicht genutzt werden, als die Großbardorfer erst abblocken, dann klären konnten. Die besseren Chancen hatten aber die Platzherren, so auch in der 78. Minute, als Tim Strohmenger einen Freistoß knapp am Tor vorbeiköpfte. Neun Minuten vor dem Ende war es ein fataler Ballverlust des ATSV – Manuel Leicht schickte Tim Strohmenger auf die Reise. Er lief alleine auf Burkard im Erlangener Tor zu, im letzten Moment blockte ihn aber Tobias Gröger per Grätsche. Wenig später wurde erneut Strohmenger auf die Reise geschickt – er schlug einen Haken und bediente Niklas Schories. Doch auch hier war der Abschluss zu ungenau und ging über das Tor. Auch der nächste Joker Manuel Leicht vergab in der 87. Minute nach einem Alleingang vor Keeper Burkard. Erlangen warf in der Schlussphase alles nach vorne, doch die Gäste sollten nicht mehr treffen. Sturm parierte in der ersten Minute der Nachspielzeit weltklasse gegen ATSV-Joker Pascal Benes im Eins-gegen-Eins. Wenig später war Schluss, als die Großbardorfer einen wichtigen Sieg feiern konnten. Dennoch wird es noch ein schweres Unterfangen, ohne Relegation die Klasse halten zu wollen.
Gästeakteur Tramaine Lawson (re.) im Duell mit Großbardorfs Elias Reiher.
Alexander Grober
Spielbericht eingestellt am 02.05.2023 23:26 Uhr