Trotz guter Leistungen zuletzt hat der FC Geesdorf auf den vorletzten Tabellenplatz der Bayernliga an Boden verloren. Mittlerweile beträgt der Abstand auf diesen Platz, der noch zur Relegation berechtigt, zehn Punkte. Dementsprechend kann man im Duell mit dem TSV Großbardorf von einer allerletzten Chance wohl reden, um sich nochmal heranzupirschen. Kaum etwas spricht für die Mannschaft Jannik Feidels. Dennoch gehen die Geesdorfer verhalten optimistisch in das Duell gegen die Grabfeld Gallier. Zudem wissen die Feidel-Schützlinge, wie sie gegen die Grabfelder bestehen. Im Hinspiel holte der Neuling einen seiner zwölf Punkte und egalisierte zudem einen 0:2-Rückstand. Das gelang kürzlich auch gegen Aufstiegsanwärter SV Donaustauf, selbst wenn am Ende doch nichts Zählbares stand. Auf der anderen Seite sind die Großbardorfer ebenfalls in der Pflicht zu gewinnen. Sechs Punkte Vorsprung sind es auf das rettende Ufer bei noch zwei Spielen weniger, welche die Mannschaft von Trainerteam Markus Bach, Thomas Jakob und Thomas Schunder. "Wir werden dieses Mal alles reinhauen und dann darauf vertrauen, dass wir das bessere Ende für uns haben", sagt Jakob, da gibt es keine Diskussionen, drei Punkte müssen her, sonst nichts. Man darf gespannt sein auf ein spannendes Bayernligaspiel bei herrlichen, frühlingshaften Bedingungen in Geesdorf.
Jannik Binder (hi.) verfolgt den heimischen Geesdorfer Simon Weiglein.
Alexander Grober
Die Anfangsphase war besonders von Nervosität von beiden Seiten geprägt. Keine der beiden Mannschaften wollten irgendein Risiko eingehen. Von Beginn an war die Wichtigkeit der Begegnung merklich auch auf dem Rasen anzusehen. Die besseren und die Mehrzahl an Torchancen hatten im ersten Spielabschnitt gesamt betrachtet aber die Gäste aus Großbardorf. Die Hausherren konnten auf der anderen Seite nur kaum offensive Akzente setzen. Vincent Held im Sturmzentrum war im Grunde komplett abgemeldet und hatte keinerlei Aktionen im Spiel. Dementsprechend wurde mit seiner Auswechslung zur Halbzeit ein Richtungswechsel in puncto offensiver Durchschlagskraft probiert. Nach 13 Minuten war es Jannik Binder, der nach Querpass von Alban Peci zu überhastet abschloss. Er probierte den Lupfer gegen Humpenöder, doch der roch den Braten und konnte den Abschluss locker einfangen. Sechs Zeigerumdrehungen später verzog der vorherige Vorbereiter Alban Peci knapp am Pfosten vorbei. Zwingend waren die beiden Chancen aber nicht wirklich. Kurz danach verpasste Kuhn für Geesdorf aus dem Nichts das 1:0. Mit der ersten Torannäherung der Feidel-Elf brachte er aber nach Eckballhereingabe von Luca Fischer nicht genug Druck hinter den Ball. Nach einer guten halben Stunde dann die nächste Torraumszene der Gallier, als Osama Alawami nach einem Eckballabpraller das Leder über das Tor setzte. Großbardorf hatte zwar mehr Torraumszenen, doch die zwingenden Aktionen der Mannschaft um Trainer Markus Bach blieben aus. In der 39. Minute war es dann aber soweit, als Jannik Binder den TSV nach einer Flanke von Stecklein im Nachsetzen in Führung bringen konnte. Das hätte Geesdorf besser verteidigen können. Auf der anderen Seite hätte Luca Fischer in der 43. Minute das 1:1 machen müssen. Yasir Aldijawi war über links durch und fand mit seinem Pass durch die Schnittstelle Fischer. Der verzog aber knapp am langen Pfosten vorbei. So blieb es am Ende der ersten Halbzeit beim nicht unverdienten 0:1 für die Gäste, die sich mehr Torraumaktionen erspielten und eine davon verwerten konnten.
Umkämpftes Luftduell zwischen dem heimischen Kapitän Fabio Feidel (re.) und TSV-Angreifer Alban Peci.
Alexander Grober
In der zweiten Halbzeit verflachte das Spielgeschehen zunehmend. Beide Mannschaften zeigten sicherlich nicht ihre besten Leistungen in einem Spiel, dessen Wichtigkeit von beiden Seiten nicht bestritten werden konnte. Geesdorf wurde aber mit dem Laufe der Zeit etwas mutiger, doch wirklich hochkarätige Torchancen hatte der Tabellenletzte nicht. Bis auf die Szene kurz vor der Pause fehlten diese nämlich vorne und hinten. So kann man kein Spiel mehr drehen aus Sicht des FC Geesdorf. Nach 58 Minuten verpasste Jannik Binder bei einem Befreiungsschlag der Gäste die Vorentscheidung zum 0:2, doch er schoss unbedrängt aus 14 Metern am Tor vorbei. Als dann ca. die 70. Minute vorbei war, nahm der Geesdorfer Mut nochmal zu. Innerhalb von fünf Minuten hatte man drei gute Torannäherungen, bei denen aber allesamt die letzte Entschlossenheit fehlte. Ein Zufallsprodukt war es in der 73. Minute, als ein Jannik-Feidel-Freistoß von einem heimischen Akteur fast ins eigene Tor gelenkt wurde. Wenig später schoss Yasir Aldijawi knapp über die Latte. Fabio Feidel war es zuletzt bei einem Freistoß seines Bruders Jannik, der den Ball direkt in die Arme von Gästekeeper Justin Reichert köpfte. Der FCG machte in der Folge natürlich immer mehr auf, sodass sich Konterchancen für die Gäste ergaben. Gallier-Joker Elias Reiher nutzte in der 81. Minute eine Riesenchance zur Entscheidung nicht, als er nach einem schwach verteidigten Abschlag von Reichert alleine vor Keeper Humpenöder stand. Doch er verzog denkbar knapp am Pfosten vorbei. Das Spiel war nun völlig offen, doch Großbardorf bestrafte die Geesdorfer Harmlosigkeit in der Offensive mit zwei späten Treffern. Erst umkurvte Kapitän Xaver Müller FC-Keeper Humpenöder 30 Meter vor seinem Tor und musste dann nur noch ins Tor einschieben (89.). Den endgültigen Schlusspunkt setzte Joker Jannik Göller mit seinem Treffer zum 0:3 in der 93. Minute.
Osama Alawami (Mi.) wird von Yasir Aldijawi (li.) und Luca Fischer in die Zange genommen.
Alexander Grober
Spielbericht eingestellt am 05.04.2023 22:20 Uhr