Brisant sind Derbys zwischen dem SC Eltersdorf und dem ATSV Erlangen schon immer gewesen, dieses Mal war es aber aufgrund der vier ATSVler, die vor der Saison nach Eltersdorf gewechselt waren, noch ein Stück brisanter. Gleich drei der Ex-Kollegen mit Patrick Ort, Alexander Piller und Moritz Fischer spielten von Beginn an, Christopher Kracun konnte nach seiner langwierigen Verletzungspause auch wieder das erste Mal zumindest auf der Bank sitzen. Dafür fehlte mit Tobias Herzner der Goalgetter der vergangenen Spiele. Beim ATSV gab es ein Wiedersehen mit Burak Aydin, der auch schon das Trikot der Grün-Weißen in der Ersten Mannschaft getragen hatte. Dazu führte mit Kapitän Lucas Markert ein Offensivmann sein Team auf das Feld, der in Eltersdorf seine Karriere begonnen hatte. Einen klaren Favoriten gab es auf alle Fälle nicht. “Derby ist Derby! Da herrschen eigene Gesetze, unabhängig vom Tabellenstand. Die Vergangenheit einiger Spieler wird bei diesem Duell wahrscheinlich noch eine Portion extra Brisanz mit sich bringen”, sagte dementsprechend Quecken-Kapitän Maximilian Göbhardt vor dem Spiel.
Lucas Markert verfolgt Tobias Schaffors.
Sebastian Baumann
Die Hausherren hatten von Beginn an einen Plan: Den ATSV erst gar nicht zum Kicken zu bekommen. Immer wieder stellte der SCE geschickt zu, sodass selbst Abstöße geschlagen werden mussten. Dadurch zwang Eltersdorf den Gast zu Fehlern und hatte deswegen auch Chancen. Als dann Yannick Raab behandelt wurde, nutzte der SCE die Unordnung in der Defensive eiskalt zur Führung durch Robin Renner aus. Der Treffer zeigte Wirkung, denn kurz danach spielte der ATSV-Keeper seinem Gegenspieler den Ball in die Füße, der auf Stark querlegte. Der Offensivmann zeigte aber Nerven und traf den leeren Kasten unter dem Raunen der vielen Zuschauer nicht. Kurz danach fiel aber doch der zweite Treffer. Wieder bekam Erlangen den Ball nicht weg, Moritz Fischer setzte nach und wurde im Strafraum klar getroffen. Den fälligen Elfmeter verwandelte Maximilian Göbhardt sicher. Erst danach hatte der ATSV seine erste Chance mit einem wuchtigen Kopfball, der aber klar den Kasten verfehlte. Weiter hatten die Hausherren alles im Griff und auch Chancen. Nach einem Konter scheiterte Robin Renner mit einem harmlosen Schuss, danach dribbelte sich Alexander Piller sehenswert durch, aber der Querpass war dann wieder nichts. So kam es, wie es kommen musste: Aus dem Nichts fiel der Anschlusstreffer. Der umtriebige Nico Geyer war gefoult worden, den schönen Freistoß von Lucas Markert konnte Tugay Akbakla gerade noch abwehren, aber gegen den Abstauber von Nico Geyer war der Schlussmann dann machtlos.
Manndeckung von Kevin Baer gegen Yannik Raab.
Sebastian Baumann
Auch in der zweiten Halbzeit bestimmten die Quecken zuerst das Geschehen. Maximilian Göbhardt und Julian Konrad hatten dabei Schüsse, die aber nicht gefährlich wurden. Der dritte Treffer hätte dann in der 57. Minute fallen müssen, als Julian Konrad sich sehr stark durchsetzte und überlegt nach hinten legte. In aller Ruhe konnte sich Lukas Schmittschmitt den Ball stoppen und brachte es doch fertig, einen Gegenspieler auf der Linie anzuschießen. Erst danach bekamen die Gäste die Partie immer besser in den Griff. Nach einem Foul an Lucas Markert ließ der Schiedsrichter weiterspielen und Nico Geyer kam an den Ball. Der Mittelstürmer zielte aber deutlich über den Kasten. Das war das Startsignal für die Gäste, die das Spiel immer besser in den Griff bekamen. Zwei Minuten später war es wieder Nico Geyer, der nach einem Konter am Schlussmann der Hausherren scheiterte. Erst nach und nach konnte sich der SCE aus der Umklammerung befreien und hatte eine Viertelstunde vor Schluss zwei gute Chancen. Ein Freistoß von Tobias Herzner zischte nur Millimeter links am Kasten vorbei, danach war es Maximilian Göbhardt, der nach einer Vorteilsauslegung des Schiedsrichters am Keeper scheiterte. Die Gäste schüttelten sich kurz und glichen prompt aus. Lucas Markert legte sich den Ball aus spitzem Winkel zurecht und zirkelte die Pille sehenswert ins rechte obere Eck zum Ausgleich. Verrückt ging es weiter: Fünf Minuten später landete der Ball nach einer Ecke am rechten Pfosten des Heimgehäuses, dann war Julian Konrad alleine vor Keeper Böhnke und fand im Schlussmann seinen Meister. In der Nachspielzeit spielte dann der eingewechselte Kracun einen feinen Ball in den Strafraum, aber erneut blieb Böhnke gegen Konrad Sieger und sicherte seiner Mannschaft so den Auswärtspunkt.
Wieder das Duell Geyer (re.) gegen Ort.
Sebastian Baumann
Spielbericht eingestellt am 07.10.2022 21:53 Uhr