Auf Seiten der Gastgeber wurden vor dem Spiel neben Physio Nina von Ostheim die Spieler Julian Glos, Manuel Müller, Urgestein Nico Wunder, Timo Gittel, Michael Pfänder - und mit einem Jahr Corona-Verspätung auch nachträglich Christoph Kettler verabschiedet. Der läuft seit dieser Saison in der Innenverteidigung des Stadtrivalen FC Eintracht auf.
Rein sportlich gesehen befand sich die DJK zum Saisonschluss in der besseren Verfassung als der FCE, der zuletzt drei Mal in Folge verlor. Umso mehr brannten die Gäste darauf, sich mit einem Sieg in die Sommerpause zu verabschieden. Aber auch die Wildensorger hatten "Bock auf die Partie, wir wollen unbedingt gewinnen, um unsere sehr gute Saison zu krönen.", kündigte Andi Baumer an. "Wir haben uns und unseren Spielstil immer besser gefunden!", erklärte er die Konstanz nach seiner Übernahme, die die DJK ins obere Drittel führte. "Wir wollen auch heute wieder offensiv mit viel Risiko agieren!"
Gästekapitän Marc Reischmann (re.) verfolgt den ballführenden Sayko Trawally.
Markus Schütz
Der FC Eintracht kam eigentlich ganz gut rein ins Spiel, presste früh und gewann auch Bälle. Dazu musste DJK-Keeper Julian Glos gleich mal einen Linksschuss von Lukas Schmittschmitt aus 22 Metern zur Seite abwehren. Nach acht Minuten gab es aber eine kalte Dusche für den FCE. Bei einem Rückpass sprang Torhüter Fabian Dellermann der Ball beim ersten Kontakt zu weit vom Fuß. Der ihn anlaufende Dominik Sperlein kam so zum Pressball, den er gewann und so nur noch ins leere Tor schieben musste. Ein Start nach Maß für die DJK, die in der Folge sehr kompakt auftrat. Die eigenen Ballbesitzphasen waren zwar nicht so häufig und erfolgversprechend wie geplant, aber mit der Führung im Rücken war das zu verschmerzen. Diese Führung hielt Julian Glos dann gegen Franz Helmer überragend fest, indem er den Abschluss des FCE-Stürmers von der 16er-Linie per Glanzparade über die Latte lenkte. Zwischenzeitlich schlichen sich beim FCE Ungenauigkeiten und Unsicherheiten ein, durch die sich die Gäste das Leben etwas schwer machten. Insgesamt aber zeigten beide Teams den Zuschauern eine schnelle, intensive und dadurch interessante Partie. Mehr und mehr übernahmen die Gäste dann das Kommando und bespielten die DJK, die allerdings gut stand und im Zentrum wenig zuließ. Fünf Minuten vor dem Wechsel kam die DJK zu ihrem zweiten Treffer. Und auch dem ging eine Unsauberkeit voraus. Dominik Sperlein ging bei einem Rückspiel dazwischen und bediente den mitgelaufenen Marc Eckstein - der stand vor dem leeren Tor und erhöhte auf 2:0.
Alessio Faenza (vo.) wird vom FC Eintrachtler Tobias Linz angegriffen.
Markus Schütz
Auch im zweiten Durchgang blieb die Partie intensiv und temporeich. Die DJK passte ihre Ausrichtung ein wenig an, weil das Ballbesitzspiel nicht ganz so funktionierte - musste es an diesem Tag aber auch gar nicht. Gegen einen FC Eintracht, der hoch presste, ging es darum, die Räume eng zu machen und bei Verlusten sofort wieder Druck gegen den Ball zu bekommen. Die Gäste hatten einige gute Ansätze, auch über Außen, aber ein echtes Durchkommen gab es nicht. Vor allem dann nicht, wenn die DJK in ihrer Formation stand. Dazu wurden nach und nach die Räume größer gegen einen Konkurrenten, der mit zunehmender Dauer mehr Risiko gehen musste und dies auch tat. Als die DJK über Nico Ott prima umschaltete und durch Sayko Trawally zu einer dicken Chance über halbrechts kam, musste Fabian Dellermann eine überragende Parade auspacken, um einen dritten Gegentreffer zu verhindern (64.). Kurze Zeit später dann allerdings der Anschlusstreffer. Entstanden aus einer Situation, in der man als Team eigentlich keinen Gegentreffer kassieren sollte. Nämlich bei einer eigenen Ecke. In den abgewehrten Ball schaltete der FCE über Marco Schmitt und Franz Helmer schnell um, es kam zu einer 3:1-Situation, die schlussendlich Lukas Schmittschmitt cool zum Anschluss vollendete. Beinahe hätten die Gäste durch Franz Helmer nachgelegt - aber den Lang-Querpass vors Tor klärte Dominic Fischer stark zur Ecke. Fast im Gegenzug fiel dann die Vorentscheidung. Als Vorbereiter fungierte in seinem Abschiedsspiel der unermüdliche Nico Wunder. Seine Flanke nickte Sayko Trawally per Kopf und zum 3:1 ins lange Eck. Zwar versuchte der FCE in einer nun zunehmend hektischer werdenden Schlussphase noch einmal alles. Aber an diesem Tag fehlte einfach die Durchschlagskraft.
Gästeakteur Lukas Schmittschmitt (re.) setzt zur Grätsche gegen Nico Ott an.
Markus Schütz
Die DJK Don Bosco ging nicht unverdient als Sieger vom Feld. Nicht, weil die Mannschaft von Andi Baumer mehr Ballbesitz hatte. Sondern weil sie die Fehler oder Unsauberkeiten des Gegners knallhart und effektiv bestrafte. Weil sie als Mannschaft gut gegen den Ball agierte und weil sie auf den Anschluss prompt eine Antwort fand. Der FC Eintracht zeigte, insbesondere nach dem Rückstand, kein schlechtes Spiel. Und betrieb nicht zuletzt mit Ball viel Aufwand. Aber es gab kaum ein Durchkommen gegen die defensiv stabilen Wildensorger.
Spielbericht eingestellt am 21.05.2022 23:46 Uhr