von Dirk Meier
Es ist wie verhext: Für den ASV Cham will es in der Bayernliga Nord partout nicht laufen. Am Samstag am 13. Spieltag kassierte die Truppe von Trainergespann Christian Ranzinger und Josef Holler bereits die neunte Saisonniederlage und steckt damit weiter tief im Tabellenkeller fest. Der TSV Abtswind setzte sich durch einen Treffer kurz vor dem Ende mit 2:1 (1:1) etwas glücklich durch.
Die Hausherren hatten sich die Woche über sehr viel vorgenommen, hatten gegen die Gäste aus dem Weinlandkreis Kitzingen drei Punkte fest eingeplant. Mit von der Partie war von Beginn an Friedrich Lieder, der ja einer der wichtigsten Akteure im ASV-Team ist. Leider aber musste Lieder noch kurz vor der Pause wieder raus, weil er einen Schlag auf das im Sommer operierte Sprunggelenk abbekommen hatte, was sehr schmerzhaft war: “Wir gehen aber davon aus, dass die Verletzung nicht so schlimm ist”, gab Chams Trainer Christian Ranzinger bekannt.
Von Beginn an war zu erkennen, dass die Heimelf sehr engagiert war, um die Vorgabe Heimsieg auf jeden Fall umzusetzen. Aber zunächst gab es einen Rückschlag. Nach zwei Stellungsfehlern kam Ferdinand Hansel an den Ball und jagte diesen vorbei an Torwart Josef Jurasi zum 1:0 für Abtswind ins Netz (24.). Für die Moral von Cham sprach, dass die Mannschaft diesen Nackenschlag gut wegsteckte. Nach einem Standard hatte Michael Lamecker auf das Tor geköpft, der Ball prallte ab, doch Michael Plänitz war zur Stelle und brachte die Kugel mit dem Kopf zum 1:1 über die Linie (28.). Damit war das Match wieder offen und Cham hatte die Möglichkeit den Dreier einzutüten.
Im zweiten Durchgang gab es auch Gelegenheiten dazu. Bei einem Solo hatte Hamza Ech Cheikh die klarste Chance, aber er brachte den Ball nicht im Tor unter. Eck Cheikh war es nochmals, dem bei seinem Sololauf die Kraft ausging: “Eine dieser beiden Möglichkeiten hätte Hamza nutzen müssen. Wäre da das 2:1 für uns gefallen, dann hätten wir sicher gewonnen”, befand Coach Ranzinger.
Doch es sollte anders kommen. Als sich alle schon auf eine Punkteteilung eingestellt hatten, schlug das Team aus dem Kräuterdorf doch noch einmal zu. Nach einem Einwurf in Höhe des Chamer Strafraumes spielte sich Kevin Steinmann durch drei Mann durch, zog aus spitzem Winkel ab und die Kugel schlug zur Verwunderung aller im langen Eck zum 2:1 ein (88.). Das war ein Genickschlag für die Gastgeber, die nicht mehr in der Lage waren darauf zu reagieren.
Schwer enttäuscht schlichen die Spieler vom Platz, denn die Vorgabe Heimdreier konnte nicht umgesetzt werden und damit wird die Lage immer dramatischer. Jürgen Kreipl, der Sportliche Leiter des ASV Cham, war sichtlich geknickt: “Das ist eine ganz bittere Stunde für uns. Wir sind natürlich alle sehr enttäuscht. Die Mannschaft konnte die Erwartungen nicht erfüllen, konnte die Vorgaben nicht umsetzen. Natürlich wird es in unserer Situation nun immer schwerer. Wir werden diese Woche das Spiel analysieren.” Dann wird entschieden, wie es weitergeht. Am kommenden Samstag steht dann mit dem Auswärtsspiel beim Schlusslicht Würzburger FV eine ganz wichtige Partie an, die unter allen Umständen gewonnen werden muss.
Spielbericht eingestellt am 26.09.2021 08:10 Uhr