Einen überraschend starken Start legte der TSV Karlburg in die Saison hin. Erst siegten die Schützlinge von Markus Köhler in Seligenporten, bevor sie am Dienstag dem TSV Großbardorf einen Punkt abtrotzten. Vier Punkte zierten damit bereits das Konto des letztjährigen Aufsteigers. Dennoch mussten die Gäste im Kräuterdorf auf den angeschlagenen Kapitän Marvin Schramm verzichten. Zudem nahm Steffen Bachmann zunächst auf der Bank Platz. Die Youngster Fabio Gobbo und Paul Karle starteten.
Mit einem Sieg aus zwei Partien gingen die Abtswinder in die Partie des dritten Spieltags. Dem Auftaktsieg gegen Vatan Spor Aschaffenburg folgte eine verdiente Pleite beim Titelanwärter DJK Vilzing. Dennoch hatte TSV-Kapitän Michael Herrmann, der heute aufgrund einer privaten Feier nicht zur Verfügung stand, vor allem nach der Pause sehr viele positive Elemente. Daran wollten die Grün-Weißen nun gegen Karlburg anknüpfen. Neben Herrmann fehlte auch Marko Korene, Jona Riedel und Kevin Steinmann saßen zunächst auf der Bank. Dafür standen Max Wolf, Ferdinand Hansel, Frank Hartlehnert und Sebastian Lorz in der Startelf.
Sebastian Fries verfolgt Abtswinds Kapitän Adrian Dußler
Alexander Rausch
Vor rund 200 Zuschauern brauchten die Hausherren hernach auch einige Minuten, um in die Partie zu finden. Das hätte Pascal Jeni beinahe genutzt. Eine Flanke Jan Martins, die Ali Koller unterlief, landete aus spitzem Winkel im Fangzaun (3.). Mit Ferdinand Hansels knapp vergebenem Kopfball nach Adrian Dußlers Hereingabe waren dann auch die Gastgeber in der Partie (6.) und hatten fortan mehr vom Spiel. Nach zwölf Minuten legte wieder Adrian Dußler auf. Seine Ecke lenkte Severo Sturm aufs Tor, doch Marvin Fischer-Vallecilla war im bedrohten Eck (12.).
Die Elf von Claudiu Bozesan bestimmte das Geschehen, agierte offensiv aber zu kompliziert und wäre beinahe in Rückstand geraten. Wieder tankte sich Jan Martin rechts durch und bediente Marco Kunzmann, der freistehend an goldrichtig stehenden Felix Reusch scheiterte (24.). Es sollte der gefährlichste Nadelstich der Gäste vor der Pause bleiben. Allerdings konnten auch die Abtswinder in der Folge kein Kapital aus ihrer Überlegenheit schlagen. Mehr als zwei Kopfballgelegenheiten erspielten sich die Hausherren vor dem Seitenwechsel nicht mehr. Ali Koller, der seine vorerst letzte Partie für die Abtswinder machte und in zwei Wochen in die USA zurückkehrt, köpfte eine Dußler-Ecke in Rücklage drüber (27.), Max Wolf verfehlte das Kalrburger Gehäuse nach Ferdinand Hansels Hereingabe.
Severo Sturm setzt Sebastian Fries unter Druck, Adrian Dußler kommt zu Hilfe.
Alexander Rausch
Auch der zweite Durchgang startete verheißungsvoll für die Hausherren. Frank Hartlehnert zog von der Strafraumkante ab, stellte aber Marvin Fischer-Vallecilla vor keinerlei Probleme (48.). Doch in der Folge konnten die Gastgeber nicht mehr an die gute erste Halbzeit anknüpfen. Zwar blieben die Bozesan-Schützlinge spielbestimmend und kontrollierten zu jedem Zeitpunkt die Partie, fanden gegen die immer tieferstehenden Karlburger kaum mehr Lücken. Erst ein Ballverlust sorgte wieder für Gefahr vor das Gästegehäuse. Doch Marvin Fischer-Vallecilla parierte stark gegen den durchgestarteten Roman Hartleb (63.).
Die beste Möglichkeit vergab wenig später dann Ferdinand Hansel. Frank Hartlehnert hatte von rechts volley quergelegt, aber in den Rücken seines Mitspielers, der deshalb zu wenig Kraft in den Schuss brachte und Marvin Fischer-Vallecilla sicher zupackte (69.). In der Folge bissen sich die Abtswinder zusehends die Zähne aus. Zu allem Überfluss sah Severo Sturm nach einem rüden Foul an Andreas Köhler auch noch die Rote Karte (85.). Zwar setzte der Platzverweis nochmals Kräfte frei und Abtswind drängte nochmals vehement auf den Siegtreffer, mehr als Roman Hartlebs Abschluss am kurzen Pfosten nach Adrian Dußlers Ecke sprang aber nicht dabei heraus (90.+2).
Abtswinds Claudiu Bozesan war nicht zufrieden mit dem Auftreten seiner Elf.
Alexander Rausch
Damit endete auch das zweite Bayernliga-Aufeinandertreffen zwischen Abtswind und Karlburg torlos. Die Hausherren hatten mehr von der Partie und auch die klareren Möglichkeiten, insgesamt agierten sie aber vor allem im letzten Drittel zu umständlich und zu wenig zielstrebig. Karlburg hingegen konzentrierte sich nach dem Kräfteverschleiß der vergangenen beiden Spiele auf die Verteidigung. Während daher auf Abtswinder Seite die Enttäuschung zu spüren war, blieben die Karlburger zum dritten Mal in dieser Saison ungeschlagen. Nun wartet kommenden Mittwoch das nächste Unterfranken-Duell gegen den Würzburger FV, Abtswind reist erneut in die Oberpfalz zum ASV Neumarkt.
Spielbericht eingestellt am 31.07.2021 21:23 Uhr