Irgendwie war es ein ungewisser Start für den SCE in die Rückrunde. Mit Dickson Abiama den Top-Torjäger verloren und eine sehr lange Pause. “Keine Mannschaft weiß, wo sie steht”, sagte deswegen auch Trainer Bernd Eigner und vertraute seinen etablierten Stammkräften. Calvin Sengül rückte für den neu-Profi Abiama in die Sturmspitze. Allerdings fehlten bei den Hausherren mit Tobias Herzner und Kevin Woleman auch zwei wichtige Kräfte. Immerhin saßen Jens Wartenfelser und Manuel Stark nach langer Verletzungsmisere wieder auf der Bank. Die Gäste aus Karlburg hatten sich im Winter und Sommer ordentlich verstärkt und vertrauten auf Sebastian Fries, der in der Sturmspitze begann. Dass die Trauben in Eltersdorf hoch hängen, war Trainer Markus Köhler aber vor dem Spiel klar. “Eltersdorf ist eine sehr gute Mannschaft, da braucht man nur die Testspielergebnisse ansehen.” Mit einem Punkt wäre der Übungsleiter vor dem Spiel sicherlich sehr zufrieden gewesen.
Kevin Baer hatte die erste Chance seiner Mannschaft. Hier klärt der Linksverteidiger souverän.
Sebastian Baumann
Das meistgebrauchte Wort war Geduld bei den Hausherren in den Anfangsminuten. Zwar hatte Kevin Baer nach wenigen Minuten eine schöne Chance, bei der er im letzten Moment abgedrängt wurde, doch danach stellt der Gast aus Karlburg die Hausherren richtig gut zu. Teilweise am gegnerischen Strafraum versuchte das Kellerkind das Rausspielen der Qecken zu unterbinden. Dies gelang eine lange Zeit auch richtig gut, weil der SCE immer langsamer spielte. Bis auf einen Schuss von Jan Wabnitz in der 18. Minute kam von den defensiv sehr diszipliniert stehenden Gästen in der Offensive kaum etwas. Bei Eltersdorf sah es aber auch nicht nach einem Treffer aus, sodass ein Standard für das erste Tor sorgen musste. Simon Driesslein brachte den Ball nicht wie von der Defensive der Karlburger hoch in den Strafraum, sondern flach. Der Ball kam zu Calvin Sengül, der mit seiner ersten gelungenen Aktion zur Führung einschieben konnte. Zwei Minuten später sorgte dann Kevin Baer für einige Stimmung vor der Bank der Gäste. Dort traf der Außenverteidiger seinen Gegenspieler satt, die Gäste forderten die Rote Karte und es gab eine lautstarke Rudelbildung. Schiedsrichter Schwarzmann löste die Szene mit zwei Gelben Karten, eine gegen den Übeltäter und eine gegen den Karlburger Sebastian Stumpf. Danach war Eltersdorf endgültig im Spiel. Erst traf Calvin Sengül mit einem herrlichen Schlenzer nur die Oberkante der Latte, dann war der Mittelstürmer doch noch erfolgreich. Nach einer Ecke verteidigte der Gast schlecht, der Ball kam zurück in den Strafraum, wo Calvin Sengül den Keeper mit dem Kopf überlupfte. Kurz vor dem Ende der ersten Hälfte hatte Sebastian Schäferlein den dritten Treffer auf dem Fuß, wurde aber im letzten Moment geblockt. Doch der dritte Treffer fiel im Anschluss. Erneut klärte der Gast schlecht, der Ball kam zu Drießlein, der satt aus knapp 20 Metern mit Links ins rechte untere Eck traf.
Niclas Egerer zieht an Marvin Schramm vorbei.
Sebastian Baumann
Karlburg kam sichtlich mit neuem Mut aus der Kabine, doch nach sechs Minuten war dieser Mut spätestens weg. Wieder gab es eine Ecke, dieses Mal kam der Ball von der rechten Seite zurück in den Strafraum und aus spitzem Winkle traf Karim Said zum 4:0. Jetzt kam die große Wechselzeit, die aber eher den Hausherren nutzte als den Gästen. Karlburg wechselte gleich viermal in Serie, der SCE zehn Minuten später dreimal. Dazwischen passierte nicht viel, danach klingelte es erneut. Dieses Mal spielten die Quecken schnell nach vorne, Sebastian Schäferlein zog wuchtig aus 16 Metern ab und der Keeper konnte halten. Den Abpraller machte allerdings Calvin Sengül mit seinem dritten Treffer in diesem Spiel rein. Drei Minuten später wurde Burak Ayvaz klar im Strafraum der Gäste getroffen, den fälligen Elfmeter schoss Kapitän Schäferlein viel zu schwach in die rechte untere Ecke, sodass der Schlussmann der Gäste keine Mühe hatte den Ball festzuhalten. Erst in der 78. Minute hatte der Gast eine Möglichkeit, doch der Freistoß von Sebastian Fries wurde von der Mauer zur Ecke geklärt. Der Rest war schaulaufen, es passierte nichts mehr.
Mit seinem ersten Treffer stellte Calvn Sengül die Weichen auf Sieg.
Sebastian Baumann
Mit dem deutlichen Sieg hat der SC Eltersdorf seine Ambitionen auf die Meisterschaft weiter untermauert und kann nun im nächsten Ligaspiel am 30. September in Seligenporten einen weiteren wichtigen Schritt gehen. Für die Gäste aus Karlburg hat sich nach der Niederlage nichts verändert. “Wir können nicht davon ausgehen, dass wir in Eltersdorf gewinnen, deswegen ist unsere Lage unverändert”, sagte Trainer Markus Köhler nach der Partie. Beide Mannschaften spielen jetzt erst einmal den Toto-Pokal, der SCE gegen Ansbach, die Karlburger gegen Kahl.
Spielbericht eingestellt am 19.09.2020 17:03 Uhr