von infranken.de
Das war schon deutlich für den FC Sand. Nicht das Ergebnis, aber der Spielverlauf des Heimspiels in der Fußball-Bayernliga Nord am Samstag. Dass Ansbach am Ende nur mit 1:0 die Nase vorn hatte - geschenkt. Dass die Sander es aber im zweiten Abschnitt nicht mehr schafften, auch nur einen Ball auf das Gästetor zu bringen, sorgte schon für Ernüchterung bei einem Großteil der 250 Zuschauer im Seestadion.
So auch beim Sander Trainer Dieter Schlereth, der die Überlegenheit der Mittelfranken anerkannte. "Das war bärenstark, was die Ansbacher hier ablieferten. Die haben hochverdient gewonnen", zollte Schlereth den bis dahin punktlosen Gästen Respekt. Die waren Sand, wie Schlereth es ausdrückte, "in allen Belangen überlegen."
Dabei zeigte Schlereth vor der Partie durchaus Mut, beorderte mit Juca Zeiß und André Lörzer zwei junge Akteure erstmals in die Startelf. Die sollten anstelle von Danny Schlereth (Muskelfaserriss) und Dominik Rippstein (Kurzurlaub) zeigen, was sie draufhaben. Beide machten ihre Sache bis auf eine, jedoch entscheidende Szene, gar nicht so schlecht.
Beide Mannschaften begannen forsch, wobei Ansbach einen Tick giftiger wirkte und die Sander Abwehrreihe früh anlief. Doch Joe Bechmann & Co. behielten (noch) die Ruhe, brachten die Kugel meist aus dem hinteren Bereich routiniert nach vorne. Die langen Bälle auf Thorsten Schlereth oder auf "Wandstürmer" Shaban Rugovaj brachten aber nicht den gewünschten Erfolg. Rugovaj war zu oft auf sich allein gestellt, die Pässe auf Schlereth fing der bestens darauf eingestellte und weit vor dem Tor postierte Gäste-Keeper Tobias Petschler ab.
Ansbacher nicht gefährlich
Ansbach agierte zwar druckvoll, allzu große Gefahr ging von den Gästen allerdings auch nicht aus, auch wenn vor allem Lukas Schmitt in vorderster Reihe ein ständiger Unruheherd war. Schmitt war allerdings bei Mert Topuz bestens aufgehoben. Nach einer halben Stunde war dann auch der Ansbacher Schwung verflogen, aber Sand konnte dies genauso wenig nutzen wie den schweren Patzer von Mario Götzendörfer. Der spielte Schlereth den Ball unbedrängt direkt in die Beine, doch dessen Pass konnte der gestern nach einer Rippenprellung noch weit von seiner Bestform entfernt spielende Sebastian Wagner nicht nutzen.
Das 0:1 kommt plötzlich
Und dann stand es plötzlich doch 0:1. André Lörzer wurde auf der rechten Abwehrseite gleich von drei Ansbachern attackiert. Der Sander Youngster musste die Kugel mangels Unterstützung aus den eigenen Reihen den Gegnern überlassen, die setzten blitzschnell Sven Landshuter ein, und der überwand per Schrägschuss den hier machtlosen Stefan Klemm (37. Minute). Sand wirkte geschockt, vor allem, als Routinier Joe Bechmann direkt vor dem Wechsel nach einem groben Foul verletzt vom Platz musste.
Die zweite Hälfte war aus Sander Sicht zum Vergessen. Bis in die Schlussphase hinein kamen die "Korbmacher" kaum noch über die Mittellinie. Nicht, weil die SpVgg Ansbach nun so viel Druck ausübte, sondern weil Sand die Bälle in der Vorwärtsbewegung frühzeitig herschenkte.
Klemm hält die Sander im Spiel
Hätte Ansbach zudem cleverer agiert, die Partie wäre vorzeitig entschieden worden. Doch Stefan Klemm (51., 73.) sowie die Lattenunterkante (83.) verhinderten das überfällige 0:2. Und Sand? Kam erst in den letzten Minuten zu eigenen Offensivaktionen, obwohl Coach Dieter Schlereth mit Thomas Durst und Max Witchen zwei weitere Offensivkräfte gebracht hatte.
Und dennoch hatten die Sander noch zwei Chancen zum Ausgleich. Thorsten Schlereth zog es aber aus ähnlicher Position wie Landshuter beim 0:1 vor, den Ball per Querpass vors Tor zu bringen, als selbst abzuschließen (78.), und Kevin Steinmann knallte einen indirekten Freistoß über die komplette Spielfeldbreite, ohne dass ein Mitspieler hätte drankommen können.
Am Ende kassierte der FC Sand in seinem zweiten Heimspiel die zweite Niederlage und rutschte auf Rang 11 ab. Am Mittwoch geht es zum letztjährigen Vizemeister und aktuellem Schlusslicht DJK Gebenbach.
Spielbericht eingestellt am 29.07.2019 13:19 Uhr