von infranken.de, Tobias Schneider
Die DJK Don Bosco hat den Saisonauftakt und damit die Generalprobe für das Stadtderby am kommenden Mittwoch in der Fußball-Bayernliga in den Sand gesetzt: Bei der DJK Ammerthal kassierte die Mannschaft von Trainer Mario Bail eine 1:2-Niederlage.
Das Spiel hatte gerade erst begonnen, da war es im Grunde auch schon entschieden. Nach 15 Minuten sah sich das überrumpelte Don Bosco einem 0:2-Rückstand ausgesetzt. Dass mit Johannes Rosiwal ein oftmals spielentscheidender Mann nicht dabei sein konnte, erschwerte die Mission zusätzlich. Der 25-Jährige bestritt zwar das Aufwärmprogramm mit, konnte aufgrund einer Muskelverhärtung aber nicht auflaufen. Am Mittwoch im Derby soll er aber wieder einsatzbereit sein.
Nach dem doppelten Nackenschlag zum 0:2 wusste Holger Denzler, was nun folgen würde: leidenschaftlich verteidigende Ammerthaler auf einem kleinen Platz, der spielerisch nur wenige Lösungen zulässt. "Wir haben schwer ins Spiel gefunden", sagte der DJK-Abteilungsleiter, um gleich danach zu konkretisieren: "Beziehungsweise in der ersten Hälfte gar nicht. Das erste Tor war ein Schock, das zweite schon wie ein K.o.-Schlag."
Vertretbarer Handelfmeter
Der erste Unglücksfall ereignete sich bereits nach acht Minuten: Ammerthal kombinierte sich leichtfüßig in den Strafraum, Pascal Niersberger wollte per Grätsche die Hereingabe in die Mitte verhindern - berührte dabei aber mit dem Arm den Ball. Der Schiedsrichter zögerte nicht und zeigte auf den Punkt. "Der Arm ist nicht angelegt, das ist auch schwierig, weil er in der Bewegung ist und sich reinschmeißt. Mittlerweile ist ja fast alles Handelfmeter", sagte Denzler. Andre Karzmarczyk übernahm die Verantwortung und traf flach ins linke Eck zum 1:0, DJK-Keeper Michael Edemodu fehlten nur Zentimeter.
Die Elfmeter-Entscheidung war in dieser Szene zwar vertretbar, sieben Minuten später hätte der Schiedsrichter-Assistent das 2:0 durch Christian Schrödl aber in jedem Fall unterbinden müssen. Wie die Bilder von sporttotal zeigen, stand der Stürmer beim Schnittstellenpass deutlich erkennbar im Abseits - die Fahne des Assistenten blieb aber unten. Im Eins-gegen-eins überwand er Edemodu ins lange Ecke zum 2:0 (15.). Wieder war für den DJK-Keeper, der sich in der Vorbereitung im Kampf um die Nummer 1 gegen Julian Glos durchgesetzt hatte, nichts zu machen. "Von diesen beiden Gegentoren haben wir uns in der gesamten ersten Halbzeit nicht mehr erholt", sagte Denzler.
Ein geblockter Schuss von Marco Haaf (25.), ein vom Torhüter parierter 14-Meter-Schuss von Neuzugang Nico Geyer (30.) - viel mehr kam nicht von Don Bosco.
Neben Geyer stand mit Fabian Bergmann ein weiterer offensiver Neuzugang in der Startelf, blieb wie seine Mitstreiter im ersten Durchgang aber blass und machte zu Beginn des zweiten Abschnitts für Sayko Trawally Platz. Mit ihm kam zwar mehr Tempo ins Spiel, weil Ammerthal aber einen Zehn-Mann-Riegel vor dem eigenen Strafraum aufzog, verpuffte auch diese Maßnahme nahezu wirkungslos. "Wir waren in der zweiten Halbzeit klar überlegen, bis 20 Meter vor dem Tor ist der Ball gut gelaufen. Wir wollten es spielerisch lösen, auf diesem kleinen Platz und mit einem so tief stehenden Gegner war es aber nicht möglich", so Denzler.
Zwar spielte Don Bosco nach Gelb-Rot für Karzmarczyk (57.) in Überzahl, dadurch zog sich Ammerthal aber nur noch weiter zurück. Zwingende Chancen hatte die DJK keine - kam in der 74. Minute aber auf 1:2 heran: Eine Flanke von Patrick Hoffmann an den langen Pfosten landete auf dem Schädel von Christopher Kettler, den Abstauber drückte Trawally schließlich über die Linie. Die DJK versuchte in der Schlussviertelstunde alles, Coach Bail warf mit Marc Eckstein und Michael Pfänder zwei weitere Offensivkräfte in die Partie - zu überwinden war das Ammerthaler Bollwerk an diesem Tag nicht mehr.
Spielbericht eingestellt am 16.07.2019 21:05 Uhr