Nachdem die ursprünglich angesetzte Begegnung im März wegen der schlechten Witterung verschoben wurde, fand der Verband Ende April einen neuen Termin, an dem das Würzburger Stadtderby stattfinden sollte. 440 Zuschauer kamen ans Gelände der Sieboldshöhe, darunter auch FWK-Cheftrainer Michael Schiele, Co-Trainer Dennis Schmitt sowie einige Profis um Kapitän Sebastian Schuppan. Schon vor dem Anpfiff machten sich die Gäste beim Unparteiischen-Gespann unbeliebt. Die Reitmeier-Elf kam nämlich zum Ärgernis von Schiedsrichter Simon Marx (Kleinostheim) zu spät aus der Kabine. Die Begründung von Kapitän Fries: Der Coach hätte zu lange gesprochen. Offenbar hatte er sein Team gut eingeschworen.
FWK-Kapitän Lukas Mazagg gibt den Takt an.
Jakob Fischer
Mit fünf Minuten Verspätung ging es also dann los. Doch ausgeschlafen hatten die Kickers nicht. Der WFV war hellwach und schon nach elf Minuten stand es 0:2. Nach Flanke von Michel hielt Patrick Hofmann drauf (8.), Vorlagengeber Dennie Michel erhöhte kurz später aus ähnlicher Position auf 0:2 (11.).
Die Elf von Rainer Zietsch fing sich aber erstmal wieder und wurde erstmals über Onur Ünlüçifçi gefährlich. Der Drittliga-Profi brachte den Ball nach innen, wo Lukas Imgrund genau richtig stand und das Leder gegen die Unterkante der Latte donnerte. Von dort sprang der Ball dann wohl ins Tor und wieder raus. Das Signal des Gespanns aber war eindeutig (15.). Es schien, als wären die Rothosen wieder zurück im Spiel und wurden über ihre schnellen Außenspieler Ünlüçifçi und Usta auch mal gefährlich. Doch so richtig brannte es nur dann, wenn es auf der anderen Seite eine Standardsituation gab. Der WFV schlug dann im richtigen Moment erneut zu.
Und an dieser Stelle rückte Kickers-Torhüter Humpenöder in den Mittelpunkt. Der Schlussmann der Heimelf rannte aus seinem Kasten und traf mit seiner Grätsche zwar keinen Gegenspieler, nutzte die Verwirrung aber und griff sich den Ball außerhalb des Spielfeldes. Die Strafe folgte sofort, Referee Marx sah dafür zu Recht Gelb, der folgende Freistoß wurde zur Ecke geklärt. Der Eckball segelte in die Mitte an Freund und Feind vorbei und Christian Dan schoss ein (35.). Mit einer verdienten Führung ging es also in die Kabine.
Onur Ünlücifci (FWK) legt sich den Ball zu weit vor, Ben Müller (WFV) klärt.
Jakob Fischer
Dunkle Wolken zogen während der Halbzeitpause auf, das Flutlicht wurde angeschaltet und sieben Zeigerumdrehungen nach dem Wiederanpfiff traf der Würzburger FV erneut. Christian Dan nutzte hier einen Ballverlust der FWK-U23.
Das Spiel verflachte, der WFV zog sich etwas zurück und bekam dafür gleich die Quittung. Über links setzte sich Ismailcan Usta durch, brachte eine schussähnliche Flanke in die Mitte und traf zur Verwunderung aller zum 2:4. Dem Neu-Aubstädter Koob glitt der Ball einfach durch die Finger (64.).
Die Kickers waren nun die tonangebende Mannschaft und hatten eine Riesenchance, als Ünlüçifçi die Kugel zu Hamed Saleh durchsteckte. Doch der eingewechselte Saleh scheiterte an Koob. Vielleicht hätte der Treffer den Spielverlauf nochmal geändert, doch als man das Gefühl hatte, die Gastgeber kommen nochmal ran, da trafen die Zellerauer ins Schwarze. Nachdem Humpenöder den Freistoß von Adrian Istrefi noch hielt, fand Ben Müllers Nachschuss den Ball ins Tor (76.).
Mitte der zweiten Halbzeit wurde es richtig windig, gar stürmisch. Und auch U23-Coach Rainer Zietsch brachte Severo Sturm. Es war keine Minute vergangen, da machte er seinem Namen alle Ehre und traf mit dem Kopf zum 3:5 (81.). Das letzte Aufbäumen überstanden die Gäste und feierten hernach den doch verdienten Derbysieg.
Im Laufduell: Mike Ebui von den Kickers gegen WFV-Spieler Tim Lorenz.
Jakob Fischer
Die Kickers-Zweite hat sich nach der 1:6-Klatsche gegen den TSV Abtswind wieder rehabilitiert. Coach Rainer Zietsch war mit der Einstellung seines Teams im Derby zufrieden. Marc Reitmaier wurmten zwar die drei Gegentore, doch insgesamt freute er sich über die drei Punkte.
Für die U23 der Kickers geht es nun zweimal zu Hause um Punkte. Erst gegen den ASV Neumarkt (27.04.), dann gegen Seligenporten (03.05.). Für den WFV geht es nun um den dritten Platz im Fernduell mit dem TSV Großbardorf, der am Abend mit 3:0 in Forchheim gewann. Am Wochenende gastieren die Zellerauer samstags in Sand (27.04.), eine Woche später empfängt der WFV den ASV Vach (04.05.). Die Mittelfranken gewannen ihre letzten vier Spiele.
Spielbericht eingestellt am 25.04.2019 00:04 Uhr