von Frankenpost
Gegen Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel bringen Schraps, Feulner, Kyndl & Co. oft höchst respektable und leidenschaftliche Spiele aus Feld - aber gegen Teams aus dem Keller der Bayernligatabelle lassen sie viele Wünsche offen. Einmal mehr war das nun auch in Neumarkt der Fall: Seit Anfang April halten die Oberpfälzer die Rote Laterne in Händen. Seit mehreren Spieltagen warten sie auf einen Sieg - und der gelang nun ausgerechnet gegen die Oberfranken. Mit 3:1 (1:1) gewann der ASV Neumarkt gegen die SpVgg Bayern Hof.
Alexander Spindler, der Hofer Trainer, ist ob der zwei Gesichter, die seine Mannschaft in den vergangenen Wochen gezeigt hat, alles anderes als glücklich. Kopfzerbrechen bereitet ihm, dass eklatante Leistungsschwankungen nun bereits während eines Spiels auftreten. So geschehen am Mittwoch in Neumarkt.
Hof begann stark. In den ersten zehn Minuten hatten die Gäste gleich mehrere Topchancen. In der 11. Minute klingelte es bereits im Kasten des Tabellenletzten: Der Hofer Torjäger Kyndl netzte zum 1:0 ein. Spindler: "Im Grunde hatten wir alles im Griff." Doch dann unterlief Torwart Guyon ein unglückliches Eigentor: Ein Ball, den er an die Latte lenkte, prallte von dort an seinen Rücken zurück und ins Tor. Der Ausgleich beflügelte Neumarkt, Hof verlor seine Sicherheit, das Spiel war nun bis zur Halbzeit ein offener Schlagabtausch. Neumarkt verzeichnete noch einen Pfostenschuss (31.).
Nach dem Seitenwechsel war Hof zunächst wieder spielbestimmend. Mehrere gute Tormöglichkeiten blieben aber ungenutzt. Anders die Gastgeber: Mit einem Doppelschlag drehten sie die Partie zu ihren Gunsten. In der 77. Minute profitierte Semmler von einem Missgeschick in der Hofer Abwehr - Miranda hatte Chocholousek zu Fall gebracht, und der Neumarkter Stürmer war lachender Dritter im Kampf um den Ball - 2:1. Nur eine Minute später setzte sich Mjaki auf links gegen drei Hofer durch, sein verdeckter Schuss rauschte zum 3:1 ins Tor.
Bis zum Führungstor der Gastgeber sei das Spiel seiner Mannschaft durchaus passabel gewesen, bilanziert der Trainer Spindler. Gefallen hat ihm, dass seine Elf trotz der vorgenommenen Umstellungen - unter anderem ließ er den etatmäßigen Kapitän Schraps für Winter auf der Bank - gut eine Stunde lang die Partie "im Grunde schon bestimmte". Nach dem 1:2 aber sei sie von Minute zu Minute schwächer geworden. "Die Mannschaft hat keine Moral gezeigt. Nach dem 1:2 ging es den Bach runter", urteilt er hart.
Spielbericht eingestellt am 03.05.2019 07:53 Uhr