Die Vorgabe war klar im Kellerderby zwischen Vach und Forchheim. Nach dem beidseitig erfolgreichen Auftakt in der Vorwoche galt es im Abstiegskampf gegen einen direkten Konkurrenten nachzulegen. Für den Jahn winkte ein Sieben-Punkte-Polster zum letzten Rang, Vach würde mit einem Sieg die Rote Laterne an Neumarkt abtreten.
Perfekter Auftakt für den ASV Vach: Rico Röder trifft maßgenau zur 1:0-Führung.
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Es sollte kein alltägliches Spiel werden, das war eigentlich schon vor Anpfiff klar. Im benachbarten Ronhof wurde die Partie der 2. Bundesliga wegen der angekündigten Orkanböen abgesagt. Rund 50 Anhänger von Dynamo Dresden wollten aber nicht ohne Fußball den Sonntag in Mittelfranken verbringen und unterstützten von Beginn an lautstark die Hausherren. Diese zeigten sich von den Umständen wohl derart beflügelt, während Forchheim die ersten zehn Minuten komplett verschlief. Nach drei Minuten legte Yuri Meleleo für Rico Röder ab, der maßgenau rechts unten zum 1:0 traf. Sechs Zeigerumläufe später legte Röder nach. Der pfeilschnelle Julian Konrad war nur per Foul zu stoppen. Beim fälligen Elfmeter schickte Röder Jahn-Keeper Stahl in die falsche Ecke. Doch die Gäste fingen sich und zeigten eine gute Reaktion. Gerade Tom Jäckel war ein steter Unruheherd. Zunächst von Christopher Uwadia gerade noch gestoppt (13.), dann per abgefälschten Schuss an Jonas Dirr gescheitert (19.) belohnte sich der Sturmführer nach 23 Minuten mit einem satten Kopfball, reichlich unbedrängt, nach einem Freistoß von Firat Güngör von der linken Seite. Indes die großen Torraumszenen sollten bis zur Pause ausbleiben. Stattdessen initiierte der Dynamo-Anhang eine "Ostdeutschland-Polonaise" m unter DDR-Flagge. Auf dem Spielfeld passierte derweil nicht sonderlich viel. Timo Noppenberger ging im Strafraum zu Boden, einen Elfmeter sah der gute Referee Benjamin Mignon dabei aber nicht (40.).
Christian Kohl bot als defensiver Abräumer eine starke Partie im Vacher Trikot.
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Den besseren Start aus der Kabine hatten wieder die Vacher zu verzeichnen. Konrad war wieder einmal über rechts entwischt, verzog seinen Abschluss aber knapp am langen Pfosten vorbei (47.). Nach Strafstoß roch es in Minute 50, als Patrick Schwesinger gelegt wurde, doch Mignon hatte gute Sicht und verweigerte einen zweiten Elfmeter für den ASV. Ein Dynamo-Fan wollte sich nicht mit dem Kicken in der Halbzeitpause begnügen und betrat - vom aufkommenden Sonnenschein beflügelt - oberkörperfrei das Spielfeld. Der Zwischenfall blieb aber nur eine kurze Randnotiz. Forchheim musste mehr liefern und hatte durch Drazen Misic zumindest einen Lattentreffer zu vermelden (61.). Auch die beste Phase des Jahn im zweiten Durchgang brachte aber nicht den erhofften Ertrag, weil Noppenberger recht kläglich im Zentrum den Ball Dirr in die Arme schob (70.) und Jäckels Abschluss auch kein Problem für den Vacher Schlussmann war (73.). So versandete die mögliche Schlussoffensive samt Rückenwind, während die Gastgeber in der Nachspielzeit beinahe noch auf 3:1 erhöht hätten. Doch David Mai stand auf der Linie goldrichtig, um Röders dritten Streich zu verhindern. Ein echter Trost war das für die Springer-Elf freilich nicht.
Tom Jäckel belohnte die Forchheimer mit dem Anschlusstreffer, zu mehr sollte es aber nicht reichen.
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Abgesehen von einem Flitzer-Auftritt blieb es im Lager der Dynamo-Fans friedlich. Bemerkenswert: Nach dem Spiel feierten die Dresdener Anhänger das Vacher Team nach allen Regeln der Kunst. Als Souvenir gab es ein Vacher Trikot im Austausch mit den besten Wünschen an den ASV. Nicht alltäglich in der Bayernliga.
Spielbericht eingestellt am 10.03.2019 18:13 Uhr