Dass das Spiel ein klassisches Kellerduell war, konnte man von der Tabelle ablesen. Der ATSV wollte nach der Niederlage, allerdings lag der größere Druck bei den Gästen, denn der Jahn brauchte nach einer langen Durststrecke endlich wieder einen Sieg. Auf der Bank saß erstmalig Stürmer David Mai nach seiner Erkrankung und auch Kapitän Patrick Hagen, der unter der Woche krank war, musste dort Platz nehmen. Im Mittelfeld vertraute Christian Springer einer Dreierkette. Bei den Hausherren fehlte der urlaubende Defensivmann Sebastian Marx, der von Fabian Diesner ersetzt wurde. Simon Exner gab den rechten Verteidiger und Klaus Fassold spielte dieses Mal im Sturmzentrum. “Der ATSV hat zuletzt in Bruck sehr kompakt gespielt. Die haben bisher fast alle Punkte daheim geholt, deswegen müssen wir den Gegner schon richtig bespielen”, sagte Jahn-Coach Christian Springer vor der Partie.
Timo Noppenberger spielt den Ball zurück, bevor Tim Ruhrseitz eingreifen kann.
Sebastian Baumann
Giftig ging der Jahn in die Partie und kaufte den Hausherren schnell den Schneid ab. Die Gäste kombinierten gefällig, hatten aber auch oft viel Zeit. In der achten Minuten konnte Tom Jäckel sich in Ruhe seinen Mitspieler aussuchen, flankte zu Jens Wartenfelser, der seine Gegenspieler abschüttelte und wuchtig zur Führung für die Sportvereinigung einschoss. Kurz danach hatte Nagengast eine vielversprechende Szene, doch es sollte auf der anderen Seite klingeln. Nach einem schnellen Konter über mehrere Stationen landete der Ball bei Ahmet Kulabas, der ganz überlegt per Dropkick ins lange Eck vollendete. Der Ausgleich hatte aber nicht lange Bestand. Denn zwei Zeigerumdrehungen nach dem ATSV-Treffer schraubte sich Philipp Nagengast nach einer Ecke am höchsten und köpfte in die Maschen. Michael Kraut war zwar noch mit den Händen dran, konnte den Ball aber nicht mehr klären. Jetzt war der ATSV endgültig von der Rolle. Vor allem das Fehlen von Sebastian Marx machte sich deutlicher bemerkbar als gedacht. Als dann Vetreter Fabian Diesner einen Ausflug zum gegnerischen Strafraum machte und den Ball verlor, konnte Timo Goldammer über den ganzen Platz marschieren und vollendete seinen Sololauf mit dem dritten Gästetreffer. Es hätte danach durchaus auch im Forchheimer Kasten klingen können, aber nach einer Flanke von der rechten Seite zögerte Ahmet Kulabas einen Tick zu lange, sodass sein Schuss noch geblockt werden konnte. Pech hatte der ATSV dann in der 38. Minute, als sich Michael Kammermeyer bei einem Zweikampf verletzte und ausgewechselt werden musste. Die Unordnung in der Defensive der Hausherren konnte kurz danach Tom Jäckel ausnutzen, der sich in aller Ruhe das Eck aussuchen durfte und zum 1:4-Pausenstand vollendete.
Michael Kraut hat keine Chance beim Schuss von Jens Wartenfelser.
Sebastian Baumann
Der ATSV kam zeitig aus der Kabine und beratschlagte lange am Mittelkreis den deutliche Rückstand, die erste Chance nach der Pause hatte aber wieder der Gast. Bereits drei Minuten nach dem Wiederanpfiff marschierte Tom Jäckel alleine auf den Kasten, brachte aber den Ball nicht an Michael Kraut per Außenrist vorbei. Fünf Zeigerumdrehungen später hatte erneut Jäckel den fünften Treffer auf dem Kopf, als der Stürmer nach einem Güngör-Freistoß nur um Zentimeter den Kasten verfehlte. Und vom ATSV? Bis auf einen Schuss von Hakim Graine, der über das Tor ging und ein, zwei weiteren Schüssen, die allesamt von Christian Bergmann sicher gehalten werden konnten, kam nur wenig. Und auch die Körpersprache der Spieler sah nicht unbedingt nach einem Aufbäumen aus. Der Jahn konnte erneut oft gut durchkombinieren und versäumte es, einen weiteren Treffer nachzulegen. Selbst die Umstellung von Trainer Skeraj auf eine Dreierkette, um mehr Druck zu erzeugen, fruchtete nicht. Es sollte noch schlimmer kommen für die Hausherren. Denn in der 73. Minute haute Ismail Yüce seinen Gegenspieler André Jerundow stockvoll um und kassierte dafür die Rote Karte. Jerundow musste raus und wurde von David Mai, der nach langer Leidenszeit - der Stürmer hatte das letzte Mal bei der Aufstiegsrelegation des Jahns vor über einem Jahr gespielt - ersetzt. Kurz danach durfte Mai dann auch gleich jubeln. Denn als drei Forchheimer alleine vor Michael Kraut auftauchten, legte Jens Wartenfelser uneigennützig quer auf den Offensivmann, der den Ball in die leere Kiste schieben konnte. Bis auf eine Chance von Timo Goldammer tat sich danach nicht mehr viel - zumindest bis in die Nachspielzeit. Erst staubte Philipp Nagengast nach einem Lattenschuss von Patrick Hagen ab, danach war Mai erneut alleine vor dem Kasten, scheiterte aber an Kraut.
Ismail Yüce wird von Daniel Uttinger bearbeitet.
Sebastian Baumann
Spielbericht eingestellt am 15.09.2018 18:44 Uhr