Für den beruflich verhinderten Trainer Bernd Eigner stand bei den Gästen, bei denen drei der "Bamberger" - Thomas Dotterweich, Calvin Sengül und Jonas Reinfelder - nicht mit von der Partie waren, René Ebert an der Seitenlinie. "Wir wollen die Eltersdorfer nicht ins Spiel kommen lassen und wollen nach vorne immer wieder Nadelstiche setzen!", so DJK-Coach Mario Bail im Vorfeld. Er musste zum ersten Mal in dieser Saison auf Christopher Kettler verzichten, den Leistenprobleme außer Gefecht setzten, auch Patrick Hoffmann stand nicht zur Verfügung.
Im Zweikampf mit Eltersdorfs Karim Seid (re.) kommt Nicolas Esparza zu Fall.
Markus Schütz
Von Beginn an waren die Bamberger hellwach und hatten früh die Gelegenheit, in Führung zu gehen. Nachdem Johannes Rosiwal perfekt eingesetzt wurde und von halbrechts aufs Eltersdorfer Tor zulief, legte er noch einmal quer auf den mitgelaufenen Ulrich Spieß. Dessen Abschluss kratzte allerdings Sebastian Lindner mit letztem Einsatz von der Linie. Das hätte das 1:0 sein können, wenn nicht müssen. Bewusst versuchten die Gastgeber, den Eltersdorfer Spielaufbau zu verhindern. Wer sich von den beiden Stürmern der Eltersdorfer im Zentrum fallen ließ, wurde sofort zugestellt oder bekam Druck, wenn das Zuspiel nicht verhindert werden konnte. Als Bastian Herzner nach einer Ecke aus der Drehung zum Abschluss kam, wurde er gerade noch geblockt. Aber auch der Gast stand in der Defensive sehr kompakt und doppelten die Offensiven des Gegners zumeist erfolgreich. Beide Mannschaften versuchten Mitte der ersten Hälfte sich über die Außen durchzukombinieren, hier und da gelang auch der Durchbruch zur Grundlinie. Bei den Flanken allerdings waren beide Abwehrreihen meist zur Stelle. Die Bamberger wählten ihren Angriffspunkt gegen die mit etwas mehr Ballbesitz ausgestatteten Eltersdorfer nun an der Mittellinie. Bei einem Freistoß aus dem Halbfeld wurde dann Manuel Müller am langen Fünfer gesucht, er setzte sich in der Luft durch und bediente seinen Innenverteidiger-Kollegen Simon Allgaier, der den Ball allerdings nicht voll erwischte. Kurz darauf kam Simon Schmoll nach einem Einwurf und einer schönen Bewegung aus der Drehung zum Schuss, erwischte den Ball voll, aber eben nicht platziert genug, so dass Tugay Akbala sicher hielt. Nach einer halben Stunde die dickste Gelegenheit für die Gäste, als zunächst Oliver Janz den Ball an den Fünfer brachte, aber Maximilian Göbhardt verpasste um wenige Zentimeter. Aber noch war die Situation nicht geklärt, Eltersdorf brachte den Ball wieder vors Tor, aber gegen den Abschluss von Bastian Herzner klärte Julian Glos im Eins-gegen-Eins stark. "Wir wussten um das starke Umschaltspiel der Bamberger", so René Ebert nach der Partie. Zehn Minuten vor der Pause konnte seine Mannschaft ein solches nicht verhindern. Sayko Trawally setzte über rechts Simon Schmoll ein, der nahm Tempo auf und legte im genau richtigen Moment quer. Johannes Rosiwal hatte sich beim Einlaufen in die bessere Position als sein Gegenspieler gebracht und setzte den Ball aus kurzer Distanz zum 1:0 in die Maschen.
Bambergs Torschütze Ulrich Spies (re.) nimmt über links Tempo auf, aber Kevin Wolemann hat bereits die Verfolgung aufgenommen.
Markus Schütz
Die Bamberger begannen den zweiten Durchgang wie die Feuerwehr. Simon Schmoll profitierte von einem zu kurz geklatschten Ball der Eltersdorfer, nahm das Tempo mit und brachte den Ball nach innen. Dort nahm Sayko Trawally ab, aber Sebastian Lindner warf sich in den Ball und blockte. Dabei wurde er offenbar so unglücklich getroffen, dass er ausgewechselt werden musste. Diese hellwache Anfangsphase hätte dann beinahe Johannes Rosiwal gekrönt, allerdings fischte Tugay Akbala seinen 25-Meter-Freistoß aus dem Dreieck - und klärte zur Ecke. Und diese Ecke führte in der 56. Minute zum 2:0. Johannes Rosiwal brachte den Ball scharf vors Tor und auf Höhe des langen Pfostens drückte ihn Simon Allgaier aus fünf Metern über die Linie. Dort darf der Ball eigentlich so nicht ankommen, aber den Bambergern war es natürlich egal. Sie lagen zu diesem Zeitpunkt verdient mit zwei Treffern in Front. Aber natürlich war die Partie noch immer offen gegen einen kompakten und erfahrenen Gegner, der nach vorne immer in der Lage ist, einen Treffer zu erzielen. Eltersdorf reagierte, wechselte zum zweiten Mal und stellte auf 4-1-4-1 um. Und tatsächlich trieben sich die Gäste nun vermehrt am oder sogar im Sechzehner herum. Mit viel Aufwand wollten die Eltersdorfer ins Spiel zurück - aber die Bamberger ließen sie nicht: Die entscheidenden Zweikämpfe gingen an die Gastgeber, sie hielten die Räume eng und bei hohen Bällen hatten sie die Lufthoheit. Als es dann über links einmal richtig schnell ging und Sebastian Schäferlein in gute Schussposition kam, warf sich Simon Allgaier im letzten Moment in den Schuss. Bamberg besetzte nach Wechseln seine Sturmreihe nun mit dem frischen und wendigen Moritz Straub und mit dem erfahrenen Markus Fischer, der viel Ballsicherheit und Genauigkeit einbrachte. Als dann auch noch Kevin Köhler bei seinem rustikalen Einsteigen gegen Manuel Müller die Grenze zu dunkelgelb überschritt und absolut vertretbar Rot sah, war die Messe gelesen und Bamberg kam nicht mehr in Gefahr. Im Gegenteil: Nachdem Moritz Straub einen langen Ball auf Simon Schmoll abtropfen ließ und der sofort Ulrich Spies einsetzte, sorgte dieser mit einem Linksschuss aus etwa 14 Metern für den 3:0-Endstand (89.).
Nach dem Zweikampf zwischen Patrick Fuchs (li.) und Felix Strobler gibt es gleich Einwurf für die Eltersdorfer.
Markus Schütz
Durchdacht in der taktischen Herangehensweise, mannschaftlich geschlossen und mit einer hohen Aggressivität gegen den Ball, verdienten sich die Bamberger diesen klaren Heimerfolg. Immerhin gegen einen Gegner, der mit der Empfehlung von vier Siegen nach Bamberg angereist war. Und dass das Umschaltspiel in dieser Spielzeit hervorragend funktioniert, haben sie nicht erst an diesem Tag unter Beweis gestellt. Die Eltersdorfer hielten zwar dagegen und versuchten selbst immer wieder, nach vorne zu spielen. Sobald sie in der Bamberger Hälfte waren, ließ ihnen der Gastgeber aber nur wenig Luft zum Atmen. So gab es kein Durchkommen und in der gesamten Spielzeit nur eine richtig dicke Gelegenheit. Der Grund für ihre Niederlage lag damit zwar auch darin, dass ihnen kein Mittel einfiel, den Gegner zu knacken, aber zu einem nicht unerheblichen Teil eben auch an der Stärke der Bamberger an diesem Tag. Deren Matchplan ging zu einem sehr hohen Prozentsatz auf!
Spielbericht eingestellt am 09.09.2018 22:20 Uhr