Nach zwei Niederlagen in den letzten sieben Tagen justierte Jahn-Coach Christian Springer um. Er beorderte seinen bis Samstag urlaubenden Kapitän Patrick Hagen, einst selbst in Eltersdorf aktiv, und Edeljoker Drazan Misic in die Startformation. Wenig Grund zum Wechseln hatte SC-Trainer Bernd Eigner nach dem Derbysieg in Bruck. Auch der nach seiner Verletzung wiedergenesene Bastian Herzner fand sich erst einmal auf der Bank wieder.
Timo Noppenberger im Duell mit Tommy Kind.
Andreas Bär
So klar die Vorzeichen auch schienen, so komplett anders startete die Partie. Der Jahn hatte das Heft des Handelns in seinen Händen, nutzte die überraschende Eltersdorfer Nervosität zum Start eiskalt aus. Während Kind eine Wartenfelser-Flanke noch zur Ecke klärte, landete diese in Billiard-Manier bei Sandro Gumbrecht – und das Spielgerät schlug im SC-Kasten ein. Im folgenden Fehlpass-Festival auf beiden Seiten übernahmen die Hausherren langsam das Kommando und Tobias Herzner hatte den Ausgleich auf dem Schlappen, scheiterte aber im ersten Versuch noch knapp. Besser machte er es wenige Minuten später. Pascal Tischler ließ sich zu einem folgenreichen Dribbling gegen gleich drei Gegenspieler hinreißen, den Ballverlust nutzte der in dieser Saison bislang verhinderte Torjäger Herzner zum Ausgleich. Und es ging weiter munter hin und her. Die dickste Chance hatte dabei Philipp Nagengast. Nach einer feinen Kopfballverlängerung Wartenfelsers tauchte er alleine vor Akbakla auf: Sein Lupfer über ihn landete aber neben dem Kasten. Auf der Gegenseite hätten die Eltersdorfer die Partie nach einem blitzsauberen Konter drehen können. Doch einer schob die Verantwortung auf den nächsten, am Ende stand nach einer Ballstafette über sieben Mann ein Eckball – zu wenig für die aussichtsreiche Situation.
Tommy Kind tackled Philipp Nagengast sehenswert.
Andreas Bär
Nach dem Pausentee sollten sich die Kräfteverhältnisse komplett verschieben. Es spielte nur noch Eltersdorf, der Jahn brachte sich durch vielzählige individuelle Fehler immer wieder in die Bredoullie. So war es Keeper Christian Bergmann, wieder in den Kasten gerutscht, vorbehalten, seine Elf im Spiel zu halten. Immer und immer wieder bügelte er mit Glanzparaden die Schnitzer seiner Vorderleute aus: Und die gab es zuhauf. Manuel Stark war der erste, der Opfer der Bergmannschen Coolness wurde. Chancenlos war der Jahn-Schlussmann, als der gerade einmal zehn Sekunden auf dem Platz stehende Bastian Herzner sich vehement gegen Sandro Gumbrecht durchsetzte und clever einnetzte. Die Partie schien gelaufen. Doch Bergmann hatte darauf wenig Lust. Erneut war er gegen Stark hellwach, auch Bastian Herzners Versuch war die Beute des Routiniers. Der musste noch einmal hinter sich greifen, als Sengül sich das Leder butterweich selbst zurechtlegte und den Jahn-Keeper blitzsauber tunnelte. „Da dachte ich, dass der Deckel drauf ist“, so SC-Coach Bernd Eigner. Dem war aber nicht so. Zum einen, da Bergmann auch gegen Sengül Sieger blieb (82.) und zum anderen, da Drazan Misic mit einem fulminanten Volleykracher, Marke „Tor des Jahres“, in die Gambel und zum Anschluss traf. So blieb es bis zum Ende spannend, aber Tom Jäckels Kopfball in der Nachspielzeit segelte über den Querbalken.
Patrick Fuchs grätscht Jens Wartenfelser fair ab.
Andreas Bär
Für die Eltersdorfer gehen die Derbywochen erst einmal weiter: Im Totopokal trifft die Eigner-Truppe auf den Stadtrivalen ATSV Erlangen, die Ligapartie gegen Ansbach wurde auf den 29. August verlegt. Der Jahn dagegen hat nach drei Niederlagen am Stück mit der DJK Gebenbach noch einen Hochkaräter vor der Brust.
Spielbericht eingestellt am 19.08.2018 23:58 Uhr