von djkammerthal.de
In einem hochemotionalen und kurzweiligen Landkreisderby gab es am Ende zwischen der DJK Ammerthal und der DJK Gebenbach vor 1325 Zuschauern keinen Sieger.
1:1 trennten sich die beiden Kontrahenten in einem überaus mitreißenden und packenden Spiel. Unterm Strich leistungsgerecht nachdem die Fans zwei unterschiedliche Halbzeiten sahen. Der erste Durchgang ging klar an die Gäste aus Gebenbach, denn sie ließen die Platzherren kaum nicht ins Spiel kommen, hatten die Szenerie deutlich im Griff.
Anders verlief der zweite Durchgang, die Elf von Trainer Dominik Haußner war hier das Team was über weite Strecken den Ton angab und hätte gemessen an den weitaus besseren Torchancen durchaus als Derbysieger vom Platz gehen können. „Ein sehr intensives Spiel, ich denke schon das der Punkt für uns verdient war, weil wir in der ersten Halbzeit einen sehr guten Fußball gespielt haben, bilanzierte Gebenbachs Trainer Faruk Maloku „ Wir waren hier auch immer kurz davor den ersten Treffer zu machen, da hat uns etwas die Leichtigkeit gefehlt die uns im letzten Jahr noch ausgezeichnet hat. Nach gut einer halben Stunde haben wir etwas den Faden verloren, aber meine Mannschaft zeigte nach dem Rückstand Moral“. In der ersten halben Stunde hatten die Ammerthaler wenig entgegen zu setzten.
DJK Trainer Dominik Haußner forderte von der Außenlinie immer wieder mehr Stimmung, doch seine Mannschaft konnte die Vorgaben zunächst nicht umsetzen. Allerdings hätte Ammerthal schon in der ersten Spielminute mit 1:0 in Führung gehen können, doch Michael Jonczy wurde nach einem klugen Pass von Jonas Weigert durch Julian Ceesay im letzten Moment abgeblockt. Dies war es aber auch dann über einen längeren Zeitraum, die aggressiv auftretenden Gäste gaben den Ton an, ließen die Einheimischen kaum zur Entfaltung kommen. In der 5. Minute war es Jonas Lindner, der Ammerthals Keeper Christopher Sommerer mit einem Geschoss aus 20 Metern zur ersten Glanztat zwang. In der 16. Minute schien die Führung der Maloku – Elf fällig, als Timo Kohler bei einem Konter, nach Ecke Ammerthal, seinen Mitspieler Nico Becker herrlich bediente, dieser aber erneut in Sommerer seinen Meister fand.
„Ich denke beide Mannschaften haben hier mit einen riesen Engagement gespielt. Gebenbach ist richtig gut reingekommen war uns zu Beginn von der Körperlichkeit überlegen, war dominanter“ so Haußner. Der musste zusehen wie der Gegner seine Mannschaft in der eigenen Hälfte einschnürte und kaum für Entlastung sorgen konnte. Nur Jonas Weigert hatte die Möglichkeit in der 35. Minute nach einer feinen Einzelleistung seine Mannschaft in Führung zu bringen, der Ball ging wenige Zentimeter am langen Pfosten vorbei. Im Verlauf leistete sich aber Ammerthal immer wieder leichtfertige Ballverluste in der Vorwärtsbewegung, der Führungstreffer der Gäste schien eine Frage der Zeit, mit vereinten Kräften konnten die Grün – Schwarzen das 0:0 in die Halbzeitpause retten.
Mit Anstoß zur zweiten Halbzeit änderte sich das Blatt, die Platzherren waren nun am Drücker und zwangen die DJK Gebenbach zu deutlich mehr Defensivarbeit. Nicht verhindern konnten sie allerdings einen Sololauf von Michael Jonczy, der im Abschluss in aussichtsreicher Position nur das Außennetz traf (52.). Die Partie wurde jetzt von Minute zu Minute hektischer, emotionaler und ruppiger, beide Teams schenkten sich nichts. Es entwickelte sich ein Fight auf Biegen und Brechen in den jetzt alles geboten wurde was ein richtiges Derby auszeichnet. Zudem sorgte die 1:0 – Führung für Ammerthal für den Knalleffekt was die Fußballherzen höherschlagen lässt: Michael Jonzcy donnerte einen Diagonalpass von Benjamin Burger aus halblinker Position per Direktabnahme in den Winkel.
Ammerthal schien auf der Siegesstraße, noch dazu weil Johannes Scherm wegen eines groben Fouls an Andre Karzmarczyk mit einer roten Karte des Feldes verwiesen wurde (79). Maloku stellte um und ging in den letzten zehn Minuten volles Risiko „Es konnte für uns nicht schlechter laufen, hatten nach dem Rückstand alles aufgerissen, haben Offensiv gewechselt, der Mut und Aufwand wurde zum Glück noch belohnt“. In der 88. Minute war es soweit nachdem Gegenbach nach einer sehenswerten Kombination über Dominik Haller und Nico Becker durch Mario Seifert den 1:1 Ausgleich markierte, worauf Trainer Maloku wie von der Tarantel gestochen quer über den Platz rannte um den Schützen zu beglückwünschte.
Zudem ist auch das unsportliche Verhalten der Gebenbacher Ersatzbank zu erwähnen, welche mit obszönen Gesten in Richtung Ammerthaler Bank provozierten. Kurz zuvor hätte Ammerthals Mario Weber allerdings die Lichter für Gebenbach ausschalten müssen, völlig frei aus gerademal fünf Meter drosch er den Ball weit über das Tor „Da wäre der Deckel drauf gewesen, das war schon der Knackpunkt in einem Spiel zweier richtig guter Mannschaften“ sagte Haußner.
In der Nachspielzeit sorgte ein nicht gegebener Elfer nach einem klaren Foul von TW Nitzbon an Christian Knorr für Unmut bei den Ammerthaler Fans. Auch bei der anschließenden Pressekonferenz war weiterhin richtig Feuer unterm Dach, da kochten die Emotionen nochmals gewaltig hoch, hierbei verlor der Trainer der DJK Gebenbach, Faruk Maloku, völlig die Fassung und sorgte mit seinen oft nicht nachvollziehbaren Ausführungen vor den noch rund 200 Zuhören für Stirnrunzeln.
Spielbericht eingestellt am 04.08.2018 11:55 Uhr