von infranken.de, Günter Madrenas
Man spürte deutlich die Erleichterung beim TSV Großbardorf nach dem Schlusspfiff des souveränen Schiedsrichters Manuel Steigerwald. Die Grabfeld-Gallier beendeten mit dem 1:0-(0:0)-Sieg im Unterfranken-Derby gegen den FC Schweinfurt 05 II ihre Durststrecke nach zuletzt fünf Niederlagen am Stück. Shaban Rugovaj erzielte das goldene Tor - ein Last-Minute-Treffer. "Die Erleichterung ist riesengroß. Das ist ein außerordentlich wichtiger Erfolg für unser Selbstbewusstsein, das ganz schön unter den Niederlagen gelitten hatte", sagte Maximilian Zang, der sein Team als Spielführer auf den Rasen geführt hatte. Mannschaftskapitän Nummer eins, Manuel Leicht, saß auf der Bank. Sein erster Stellvertreter Stefan Piecha musste verletzungsbedingt ebenso passen wie André Rieß. "Zum Glück haben wir den Bock umgestoßen. Das war ein wichtiger Dreier. Heute hatten wir auch das Glück, das man in dieser Lage braucht", merkte der sportliche Leiter, Andreas Lampert, zu Beginn der Pressekonferenz an.
Die Luft ist wieder sauberer
Auch TSV-Trainer André Betz fiel ein großer Stein vom Herzen. "Heute ist die Luft sauberer. Da kann man wieder einmal richtig durchatmen. Unser Sieg ist wichtig. Wir haben den Hebel umgelegt und können wieder beruhigter in die Zukunft blicken. Wichtig war, das habe ich meinen Spielern im Vorfeld gesagt, dass hinten die Null steht." Das hat geklappt, da einerseits Torwart Christian Dietz einmal sehr gut reagierte und andererseits die Angriffsbemühungen der Gäste an der weitgehend fehlerlosen Defensive der Hausherren abprallten. Zudem agierten die 05er oft harmlos, was auch ihr Trainer Berthold Göbel bemängelte. "Wir hatten einfach nicht die Klasse, um ein Tor zu schießen."
Angreifer hängen in der Luft
Im Spiel nach vorne war auch beim TSV nicht alles Gold, was glänzt. So hingen die beiden Sturmspitzen Pascal Stahl und Lukas Dinkel aufgrund fehlender verwertbarer Zuspiele in der Luft. "Natürlich hat man gesehen, dass das Selbstbewusstsein im Angriffsspiel fehlte. Das ist aber nach dieser Niederlagenserie verständlich", so Betz. Dennoch besaßen die Hausherren eine Menge guter Chancen, um die Partie früher zu entscheiden. Nach der ersten und einzigen klaren Möglichkeit der Gäste durch Max Hillenbrand, die Schlussmann Christian Dietz vereitelte, hätten Björn Schönwiesner per Kopf (14,) und Stahl bzw. Dinkel, die beide knapp an einer Illig-Eingabe vorbei rutschten, für die Führung sorgen können. Danach hatte Dinkel zweimal per Kopf die Großchance zum 1:0: Erst rettete FC-Keeper Christoph Saballus, dann stand ein FCler auf der Linie dem Torjubel im Wege. Die größte Chance besaßen Björn Schönwiesner und Lukas Dinkel, aber Schönwiesners Querpass landete zu sehr im Rücken von Dinkel, so dass dieser nicht mehr genügend Druck in seinen Schuss bringen konnte. Mit Wiederbeginn hatten die Hausherren immer wieder gute Möglichkeiten. Maximilian Mosandl traf nach einem Zuckerpass von Schönwiesner nur den strahlend blauen Himmel über Großbardorf (72.) und Zehes Abschluss landete nur am Pfosten (83.). "Wir bekommen sicher noch eine Aktion", feuerte Betz seine Schützlinge an - und sollte Recht behalten. Schon in der Nachspielzeit zog der eingewechselte Manuel Leicht unwiderstehlich auf und davon und zog mit seinem starken linken Fuß aus spitzem Winkel ab. Saballus konnte das Leder nicht festhalten, Shaban Rugovaj schoss es ins verlassene Gästetor. Betz sank auf dem Rasen erleichtert in die Knie, und entsprechend groß war der Jubel in der Bioenergie-Arena.
Spielbericht eingestellt am 20.05.2018 13:28 Uhr