von Rudi Dümpert
Traumstart auswärts mit zwei Siegen, Fehlstart daheim mit einer Niederlage. Da beißt die Maus keinen Faden ab: Der TSV Aubstadt hat am Samstag auch sein zweites Spiel gegen den erwartet starken Aufsteiger DJK Gebenbach verloren. Ob das 1:2 (0:1) verdient oder unglücklich war, ist eine Frage der Perspektive. Einig waren sich hinterher beide Trainer darin, dass die Gastgeber ein Plus an Spielanteilen und Torchancen hatten, wenngleich es so viele denn auch wieder nicht waren. TSV-Coach Josef Francic sah sich in seinen Warnungen vor der Kompaktheit der Oberpfälzer bestätigt, insbesondere in den Laufwegen ihres brandgefährlichen Angreifers Marco Seifert und von Nico Becker aus der zweiten Reihe. Diese beiden waren nur schwer zu verteidigen, immer in Bewegung und blitzschnell im Antritt.
DJK-Trainer Faruk Maloku sah seine Mannschaft „von der Spielanlage her unterlegen. Aber durch unsere überragende kämpferische Leistung haben wir uns den Sieg verdient. Hut ab vor meinen Spielern, wie sie heute Fußball gearbeitet haben.“ Wobei hinzuzufügen wäre, dass seine Truppe auch einen Tick cleverer war, unter anderem dann, wenn sie in diesem insgesamt nicht unfairen Gefecht auch mal einstecken musste. Die Aufenthalte am Boden und Spielunterbrechungen wurden nicht annähernd in Gänze nachgespielt. Obwohl sie doch schon nach der frühen Gästeführung in der vierten Minute begannen und sich wie ein roter Faden bis zum Schluss durchzogen.
Da war erkennbar: das ist kein unerfahrener und unerschrockener Aufsteiger. Da stehen gestandene Fußballer auf dem Platz, mit zwei Ausnahmen Mannsbilder mit Gardemaß und entsprechender Robustheit. Im Kopf eingeimpft ein risiko-loses Grundkonzept, schnörkellos, wesentlich genauer und fehlerfreier in der Spieleröffnung als die Aubstädter. Und von der ersten Minute an geradezu aufgepumpt mit Selbstbewusstsein, dem auch diese schnelle Führung entsprang.
„So schnell und so einfach darf man gegen einen Gegner, der so gut verteidigen kann, nicht in Rückstand geraten“, sah Francic einen Hauptgrund für die Niederlage. Gewiss war das eine Anfangsoffensive, wie man sie selten von einer Gastmannschaft in Aubstadt gesehen hatte. Allerdings waren beim 0:1 auch noch einige Spieler mit dem Kopf in der Kabine. Dann muss man wenigstens mit der ersten Großchance ausgleichen. Ingo Feser hatte von links aufgelegt. Vor dem Tor hätten Julian Grell und Michael Dellinger die Sache regeln können. Dellinger übernahm volley und verzog (15.): aus vier Metern. Auch Christoph Schmidts Kopfball (27.) fehlte die Präzision. Und der Schiedsrichter wurde auch nicht zum Freund der Grabfelder. Immer wieder fiel er auf theatralische Zeitschinderei herein. Große Aufregung, als nach einem vermeintlichen Rückspiel eines DJK-Spielers zu Torwart Nitzbon Grell (im Abseits) spekulierte und sein Ausgleich doch wegen Abseitsstellung zurückgepfiffen wurde.
Und beim 0:2 stand der Schütze Jonas Lindner im Abseits, weil nur Feser beim Zuspiel hinter ihm, der Tormann aber weiter vorne war. Hätte aber der eingewechselte Steffen Behr bei seinem ersten Kontakt den Ball nicht verschlampt, wäre es erst gar nicht so weit gekommen. Ein „Geschenk“, so Faruk Maloku, war der Anschlusstreffer von Dellinger nach einem schnell ausgeführten Freistoß durch Grell. Da blieben immer noch fünf plus drei Minuten für den Ausgleich. Aber dazu fehlte den Aubstädtern am Karsamstag, „an dem ich noch nie ein Spiel gewonnen habe“, (O-Ton Francic), die Präzision, um im Dickicht von 20 Abwehrbeinen die Lücke für eine Lösung zu finden.
Spielbericht eingestellt am 20.05.2018 20:48 Uhr