von Rudi Dümpert
Der TSV Aubstadt ist im Nachholspiel der Fußball-Bayernliga Nord gegen den FC Schweinfurt 05 II nicht über ein 0:0 hinausgekommen. „Ich bin enttäuscht“, sagte TSV-Trainer Josef Francic, „die wenigen Chancen, die wir hatten, haben nicht gelangt, um die zwei Schweinfurter Fünferketten zu knacken. Es war zu wenig, um ganz vorne dabei zu bleiben.“ Besser gelaunt war Berthold Göbel, der Trainer des FC Schweinfurt 05 II: „Wir können zufrieden sein. Wir haben einen glücklichen Punktgewinn gelandet, mehr war für uns nicht drin.“
In der ersten Halbzeit sah man von den Aubstädtern nicht den Hochgeschwindigkeitsfußball, den sie zuletzt gegen Erlenbach (6:1) und Hof (1:1) im Schulstadion angeboten hatten. Wer wollte es der Francic-Elf aber verdenken im sechsten Spiel seit Karsamstag, noch dazu bei warmen Temperaturen, und den Derbys in Großbardorf und gegen Sand sowie den womöglich entscheidenden Partien im Rennen um den zweiten Platz in Eltersdorf und gegen den WFV vor der Brust. Daniel Leicht gab in der dritten Minute einen ersten Schuss auf das Schweinfurter Tor ab, der aus 14 Metern allerdings knapp vorbei ging. Es blieb die einzige aufregende Szene für die nächsten 40 Minuten.
Hoher Ballbesitzanteil
Die Aubstädter waren auf Ballbesitz bedacht, trugen ihre Angriffe ruhig und geduldig vor. In geschätzt 70 Prozent der ersten Hälfte zirkulierte der Ball durch die TSV-Reihen, die Lücke in der FC-05-Abwehr fanden die Grabfelder aber nicht. Schweinfurts Trainer Berthold Göbel hatte seiner Elf eine defensive Strategie aufgetragen. Seine Spieler setzten sie dergestalt um, dass sie vielbeinig den eigenen Strafraum verriegelten. Das gelang gut, nach vorne konnte der FC 05 freilich keinerlei Akzente setzen. Felix Reusch im Aubstädter Tor, einer von sechs Ex-Nullfünfer in der Aubstädter Startformation, blieb ohne Prüfung im ersten Durchgang.
In dessen Verlauf den Zuschauern genug Zeit blieb, darüber zu räsonieren, dass tatsächlich alle drei Brüderpaare auf dem Platz mitmischten: Martin (Aubstadt) und Markus (Schweinfurt) Thomann, Steffen (Aubstadt) und Marcel (Schweinfurt) Behr sowie Christoph (Aubstadt) und Steffen (Schweinfurt) Schmidt, dessen rote Karte aus dem Spiel gegen Gebenbach keine Sperre nach sich gezogen hatte, weil er die geahndete Tätlichkeit nachweislich nicht begangen hatte. Kurz vor der Pause wackelte das 0:0, weil Philipp Kleinhenz die Latte des von David Paulus gehüteten Schweinfurter Tors in Bewegung setzte. Der Linksfuß hatte aus 18 Metern abgezogen, nachdem Schiedsrichter Wenzlik nach einem Foul an Julian Grell Vorteil gewähren ließ. Kleinhenz' Schuss knallte an die Unterkante der Latte und sprang von dort ins Feld zurück.
Rückzieher an den Pfosten
Als der Anpfiff nach Wiederbeginn ertönte, war sofort Musik drin in diesem Spiel. Der eingewechselte Michael Dellinger zog in der 47. Minute aus kurzer Distanz ab, 05-Kapitän Steffen Schmidt rettete in höchster Not. Seinem Kapitän gleich tat es Marcel Volkmuth in der 62. Minute, als er eine Direktabnahme von Julian Grell von der Linie kratzte. Bis dahin hatten die jungen Schweinfurter tüchtig Gegenwehr geleistet, hatten sogar die ein oder andere Offensivbemühung gestartet. Ab der Stundenmarke rollte der Ball freilich nur noch in die Richtung des Schweinfurter Tors.
Ein Flugkopfball von Dellinger ging knapp vorbei (65.), ein Rückzieher von Christoph Schmidt klatschte an den Pfosten (66.). Eine Viertelstunde vor Schluss zog Francic seinen letzten Joker, stellte auf Dreierkette um und brachte für David Bauer mit Max Schebak einen weiteren früheren Nullfünfer. Doch das zahlte sich nicht aus. „Wir haben Lösungen gesucht, die mir gar nicht gefallen haben“, monierte Francic.
Spielbericht eingestellt am 20.05.2018 20:42 Uhr