von infranken.de, Günter Madrenas
"Was ist nur mit dem TSV Großbardorf in seinen Heimspielen los?", fragten sich die Fans nach dem Abpfiff. "Wenn man die Chancen in den 90 Minuten addiert, ergibt sich sicher ein Chancenplus für uns. Das hätte zum Sieg reichen müssen", stellte TSV-Manager Gerhard Schüler zu Beginn der Pressekonferenz enttäuscht fest. Damit sprach er das große Manko der Hausherren an: Sie erspielten sich viele gute bis sehr gute Möglichkeiten, vergaben sie aber (fast) alle. Zudem fehlte das Quäntchen Glück: Dreimal visierte der TSV Aluminium an. "Es ist sicher Pech, wenn man so oft Pfosten oder Latte trifft. Es kam aber auch teilweise Unvermögen hinzu. Von beidem etwas", so Mittelfeldspieler Dominik Zehe. Los ging's bereits in der 9. Minuten, als nach einer Flanke von Manuel Leicht der Kopfball von Benedikt Floth von der Unterkante der Latte wieder ins Feld zurücksprang und Zehe den Nachschuss nicht aufs Amberger Gehäuse brachte. Es ging weiter mit Chancen der Bardorfer. Ein Zehe-Freistoß segelte an Freund und Feind vorbei und denkbar knapp neben das Gästetor, ein Mangold-Kopfball flog nach einem Zehe-Eckball über das Gehäuse von Maximilian Bleisteiner, der später den Gästen den einen Punkt retten sollte. "Nach gut 25 Minuten hätte es bereits 0:3 gegen uns stehen können", räumte Ambergs Co-Trainer Bastian Ellmaier hinterher ein.
Die eiskalte Dusche
Dann kam die 29. Minute und die eiskalte Dusche für die Hausherren. Nach einem weiten Ball aus der Abwehr heraus setzte sich Daniel Gömmel energisch durch, passte nach innen auf den frei stehenden Sebastian Schulik - plötzlich stand es wie aus heiterem Himmel 0:1. Nach einer weiteren guten Chance, die Björn Schönwiesner vergab, wäre fast das 0:2 gefallen. Nach einem Einwurf knallte Martin Popp das Leder an die Unterkante der Latte des TSV-Gehäuses. Da ein Zehe-Schuss erneut an der Latte landete und der Schlussmann der Gäste einen Rugovaj-Schuss aus 14 Metern um den Pfosten drehte, blieb es bei der glücklichen Gästeführung. "Die erste Halbzeit war in Ordnung, in der zweiten haben wir es aber besser gemacht. Ein Kompliment an die Mannschaft, der man keinen Vorwurf machen kann. Vielleicht hätten wir noch konsequenter über die Außenpositionen spielen können", meinte Interimstrainer Otto Dietz. Der TSV drängte auf den Ausgleich - mit Erfolg: Nach einem Piecha-Zuspiel nahm der aufgerückte Innenverteidiger Maximilian Zang Maß und überwand FC-Keeper Bleisteiner mit seinem an sich schwächeren linken Fuß.
Verhinderter Matchwinner
In der Schlussphase wäre Björn Schönwiesner fast zum Matchwinner geworden. Erst wehrte Bleisteiner seinen Schuss von der Strafraumgrenze reaktionsschnell zur Ecke ab und in der Nachspielzeit landete sein Schuss zum dritten Mal an diesem Tag am Aluminium. "Wir hätten den Sieg verdient gehabt. Es hat viel in unserem Spiel geklappt. Wir hatten wesentlich mehr Spielanteile und weitaus mehr Chancen. Amberg hat dagegen nur reagiert", resümierte Dominik Zehe. Und Stefan Piecha stellte lapidar nur fest: "Heute sollte es einfach nicht sein."
Spielbericht eingestellt am 11.12.2017 19:30 Uhr