von Rudi Dümpert
Die Leistung des TSV Aubstadt bei der Antwort Teil zwei auf die beiden Derby-Niederlagen gegen Großbardorf und in Sand hat ebenso gestimmt wie die erste gegen Eltersdorf, nur das Ergebnis nicht. Diese 1:2-(0:2)-Niederlage beim Tabellenführer Würzburger FV „tut weh“, so Trainer Josef Francic. Nicht etwa, weil dadurch der Rückstand auf die Spitze auf fünf Punkte angewachsen ist, sondern „weil sie alles andere als verdient war. Die Leistung und Moral meiner Mannschaft war in Ordnung. Andererseits hat uns Würzburg gezeigt, was Effektivität in der Offensive betrifft. Wir machen das Spiel und die die Tore.“
Wären es deren nicht gleich zwei innerhalb sieben Minuten gewesen, beide aus Aubstädter Fehlern heraus entstanden, hätte man dem Tabellenführer nicht diese denkbar beste Formatierung des Spiels geliefert. So konnte sich der WFV weitestgehend auf die Absicherung seines Strafraums mit einer Vierer- und davor einer ebenso dichten wie flexiblen Fünfer-Kette beschränken und dennoch bei gelegentlichen, aber immer seltener werdenden Kontern gefährlich werden.
Für den zweifachen Torschützen vom Eltersdorf-Spiel, Michael Dellinger, der sich dort eine Gehirnerschütterung eingehandelt hatte, stand David Noack in der ansonsten zum dritten Mal unveränderten Startelf. „Wir haben das Spiel in der ersten halben Stunde verloren“, machte Francic zwei individuelle Fehler für die Gegentore verantwortlich. Das 1:0 besorgte Cristian Dan (19.), für den Christian Köttler („er war zu weit draußen“) eingeteilt war, nach einer Flanke von Patrick Hofmann. Und nur sieben Minuten später verlor Christoph Schmidt in der Vorwärtsbewegung mit einem Fehlpass den Ball und Dennie Michel konnte aus spitzem Winkel das 2:0 (26.) vorlegen.
Damit war der weitere Spielverlauf vorgezeichnet. Die Mannschaft von WFV-Coach Marc Reitmaier besaß die Qualität und Cleverness, auch gegen starke Aubstädter die Schotten dicht zu machen. Freilich bedurfte es dazu einiger glänzender Paraden ihres Keepers André Koob, der zum ersten Mal gegen Daniel Leichts 25-Meter-Schuss (29.) auf dem Posten war. In der 36. Minute hielt Martin Thomann die Hände vors Gesicht, konnte nicht fassen, dass Koob seinen 16-Meter-Schuss noch aus dem Winkel kratzte.
Nach dem zweiten Gegentor zeigten die Gäste eine Stunde lang eine sehr gute Leistung zwischen den Strafräumen, während sich der WFV ganz cool und abgebrüht als ein wahrer Tabellenführer präsentierte, André Koob – der 26-Jährige stammt aus Wülfershausen – und das Glück aber auch auf seiner Seite hatte.
Immer das gleiche Bild
Alle Versuche, bis zur Pause wenigstens den psychologisch wichtigen Anschlusstreffer zu erzielen, schlugen fehl. Doch nach Wiederbeginn gelang er dennoch. Francic hatte für Julian Grell die Austausch-Spitze Marino Müller eingewechselt. Beim TSV wartet man immer noch auf seinen ersten Punktspiel-Treffer. Nicht zuletzt deshalb, weil er zu vieles mit Gewalt und allein lösen wollte und sich dabei im Abwehrbollwerk fest biss. Jenen Anschlusstreffer erzielte mit Dominik Grader (49.) ein TSV-Innenverteidiger per Kopfball nach einem Thomann-Freistoß. Die restlichen 40 plus vier Minuten sahen die Sepp-Endres-Sportanlage aber fast durchgehend das gleiche Bild, von zwei WFV-Chancen unterbrochen: Andreas Ganzingers 17-Meter-Schuss (56. ) kratzte Stöcker aus dem Winkel, Cristian Dans (64.) Versuch aus zwölf Metern ebenso.
Davor hatte Christoph Schmidt (61.) den Ausgleich für die Gäste am Fuß, vergab aus kurzer Distanz aber kläglich. Im letzten Viertel dieses verbissen geführten Spitzenspiels ließ der Druck der Gäste zwar nicht nach. Er verlor aber an Wucht und Genauigkeit. „Wir haben bis zur letzten Sekunde gepowert“, bekannte Francic, „man hat gesehen, warum die bisher die wenigsten Gegentore bekommen haben.“
Spielbericht eingestellt am 30.12.2017 15:39 Uhr