von infranken.de
Und diese Niederlage geht auch durchaus in Ordnung, denn vor allem in den zweiten 45 Minuten bewiesen die Aschaffenburger, welch hohe Qualität in der Mannschaft steckt. "Das war heute eine verdiente Niederlage meiner Truppe gegen eine enorm starke Elf", gab Großbardorfs Trainer Dominik Schönhöfer zu.
Allerdings war er mit dem Auftreten seiner Mannen vornehmlich in der ersten Halbzeit sehr zufrieden. Denn in dieser Phase zeigten sie eine gute Reaktion auf ihre enttäuschende Vorstellung beim Auswärtsspiel in Forchheim, als die Einstellung laut Schönhöfer überhaupt nicht gepasst hatte. "Heute hat die Einstellung aber wieder gestimmt. Jeder ist an seine Leistungsgrenze im kämpferischen und läuferischen Bereich gegangen", sagte der TSV-Coach.
Immer wieder stellten seine Akteure vor dem Wechsel geschickt die Räume mit großem läuferischen Aufwand zu und ließen die spielstarken Gäste so überhaupt nicht zur Entfaltung kommen. "Die ersten 45 Minuten waren ausgeglichen, wir konnten uns aber in der Offensive überhaupt nicht durchsetzen, da die Hausherren aufopferungsvoll und geschickt verteidigten", urteilte Gästecoach Jochen Seitz. "Großbardorf hat dagegen aus seinen wenigen Möglichkeiten die 1:0-Führung gemacht. Ich muss zugeben, dass dieses Tor schön herausgespielt wurde", ergänzte der an der Außenlinie sehr engagiert auftretende Viktoria-Trainer.
Rückpass von der Grundlinie
Damit sprach er die Szene kurz vor der Pause an, als sich die Grabfeld-Gallier auf der linken Außenbahn bis zur Grundlinie durchkombinierten und Lennart Seufert maßgerecht für seinen Kapitän Manuel Leicht nach innen passte, der den Ball ins lange Eck beförderte. Völlig verdient wegen ihrer kämpferisch starken Vorstellung wurden die Hausherren von den Zuschauern mit Applaus in die Pause verabschiedet. "Wir haben in der Kabine einige taktische Änderungen vorgenommen", berichtete Seitz hinterher, "die haben sich auch ausgezahlt." Denn bereits in der 50. Minute gelang den Gäste der Ausgleich. Nach einer Flanke von Simon Schmidt landete der Kopfball von Christian Breunig als Bogenlampe im Gehäuse von Marcel Wehr. Dabei dachten viele Besucher und wohl auch Wehr, dass das Leder über die Latte fliegen würde. "Leider fiel der Ausgleich viel zu früh. Wer weiß, wie das Match sonst gelaufen wäre?", fragte sich nicht nur Schönhöfer. In der Folgezeit hatte Breunig innerhalb von drei Minuten zwei Großchancen, als er jedes Mal allein vor Wehr auftauchte. Einmal schoss er den TSV-Schlussmann an und beim zweiten Versuch traf er nur den Innenpfosten.
Doch wenig später war es doch soweit: Nach einer Breunig-Eingabe landete das Leder zwischen der Brust und dem ausgestreckten Arm von Lennart Seufert, wie er selbst erzählte, und Schiedsrichter Sven Laumer blieb nichts anderes übrig, als einen Handelfmeter zu pfeifen. Diese Möglichkeit ließ sich Björn Schnitzer nicht entgehen - Aschaffenburg hatte die Partie gedreht.
Großbardorf rutscht ab
Endgültig entschieden war das Match eine Viertelstunde vor dem Abpfiff, als Gökhan Aydin bei einem Flankenversuch ausrutschte und dadurch den Ball so traf, dass er im langen Eck landete. Bis zum Schlusspfiff bemühten sich die Hausherren um ein besseres Ergebnis, aber letztendlich fehlte die Kraft, so dass es beim verdienten Gästedreier blieb. Deren Trainer war hinterher überglücklich, dass sein Team die Punkte doch noch mitnehmen durfte: "Ich bin richtig happy, dass wir die schwere Hürde Großbardorf doch noch gemeistert haben. Jetzt sind wir weiter oben dabei." Die Gastgeber dagegen rutschten nach dieser Niederlage auf Platz neun ab und haben nun das Grabfeldderby in Aubstadt vor sich.
Spielbericht eingestellt am 29.09.2017 13:00 Uhr