von sva01.de
Der Viktoria ist die Rehabilitation für die Niederlage in Erlangen gelungen. Mit einem letztlich klaren 4:1-Erfolg im Derby gegen den SV Erlenbach unterstrich das Team von Jochen Seitz vor der guten Kulisse von 1.216 Zuschauern seine Ambitionen auf einen Platz in der Spitzengruppe. Dabei wurde dem SVA von den selbstbewusst auftretenden Gästen vor allem in der ersten Halbzeit mehr abverlangt, als ihm lieb sein konnte.
Der Anpfiff von Schiedsrichter Mix war gerade verklungen, da lagen die Weiß-Blauen auch schon mit 0:1 zurück. Einen Ballverlust der Viktoria im Mittelfeld bestrafte Damien Letellier nach einer schönen Einzelaktion mit einem überlegten Schuss ins obere linke Toreck. Der SVA beantwortete diese Provokation mit Dauerdruck. Schon in der 5. Minute lag der Ausgleich in der Luft, doch strich Christian Breunigs Kopfball knapp am langen Knick vorbei. Der SVA erspielte sich eine Serie von Eckbällen, die die Erlenbacher Defensive gehörig ins Schwitzen brachten. Obwohl sich in der 15. Spielminute im Anschluss an eine Ecke ein munteres Scheibenschießen auf das Tor von Christos Patsiouras entwickelte, gelang es den Hausherren in dieser Szene nicht, den Vogel abzuschießen. Der vom SVE aufgebaute Riegel war zunächst nicht zu überwinden. Auf der anderen Seite musste die Viktoria auf der Hut sein, trotz ihrer „gnadenlosen“ Feldüberlegenheit nicht zu vorwitzig zu agieren, denn die Göbig-Truppe verstand sich sehr wohl auf gefährliches Konterspiel. So demonstriert in der 20. Minute, als der Torabschluss von Goalgetter Philipp Traut nur ans Außennetz ging. Der SVA ging in der Offensive nicht mehr so konzentriert zu Werke wie nach dem frühen Rückstand und ermöglichte es den defensivstarken Schwarz-Weißen ein ums andere Mal, sich aus der Umklammerung zu befreien.
Per Elfer: Schnitzer rammt den Pflock ein
Zur zweiten Halbzeit nahm Viktoria-Coach Jochen Seitz zwei Wechsel vor und brachte Jonas Fritsch und den fortan auf der Sechserposition spielenden Max Grünewald für Gökhan Aydin und Daniel Cheron. Kapitän Simon Schmidt spielte nun einen noch offensiveren Part. Turbulent verlief der Start in die zweite Halbzeit. Nach einer Großchance für den SVA, bei der wieder einmal der überragende Patsiouras im Mittelpunkt des Geschehens stand, traf Arwed Kellner auf der Gegenseite mit einem satten Schuss aus dem Rückraum nur den Pfosten (48.). Dies war allerdings die letzte Gelegenheit, mit der die Gäste die Partie vollends zu ihren Gunsten hätten entscheiden können. Das Blatt wendete sich fünf Minuten später, als Simon Schmidt im Strafraum der Gäste gelegt wurde und Björn Schnitzer den fälligen Elfmeter sicher zum 1:1-Ausgleich verwandelte (55.). Der Bann war nun gebrochen, Christian Breunig hatte nach klugem Pass von Simon Schmidt frei vor Patsiouras gleich zwei Versuche und traf im Nachschuss. (63.). Hamza Boutakhrit war nach einer Freistoßflanke von Björn Schnitzer per Kopf zum 3:1 zur Stelle (66.). Den Schlusspunkt setzte Viktorias Spielmacher selbst, als er in der 75. Minute eine eigentlich schon missglückte Angriffsaktion mit einem trockenen 20-Meter-Schuss doch noch in Zählbares ummünzte.
„Unter Wert geschlagen“ nennt man das wohl, wenn die hoch konzentrierte Defensivarbeit von gut einer Halbzeit durch vier Gegentore innerhalb von 20 Minuten zunichte gemacht wird. Dem entsprechend „bedient“ war SVE-Coach Sebastian Göbig in der anschließenden Pressekonferenz. Bei zwei der vier Gegentreffer machte er zudem falsche Schiedsrichterentscheidungen im Vorfeld geltend.
Kollege Jochen Seitz nahm es gelassen. Schließlich war sein Team in dieser Saison auch schon Leidtragender in dem Sinne, dass Aufwand nicht belohnt wurde. Zudem: Von einem glücklichen Derbysieg zu reden, wird der Sache in keiner Weise gerecht, allenfalls stünde die Höhe des Ergebnisses zur Debatte. Den Erfolg selbst hat sich die Viktoria mit beharrlicher Arbeit über die vollen 90 Minuten redlich verdient.
Spielbericht eingestellt am 16.08.2017 15:40 Uhr