Im Abstiegskampf empfing der VfL Frohnlach den 1. SC Feucht, doch von einem Duell auf Augenhöhe konnte angesichts der Ausgangssituation keine Rede sein. Der Gast führt den ersten Platz zum direkten Klassenerhalt an und konnte in 2017 bereits drei 'Big Points' vom SC Eltersdorf entführen, ehe das Team von Klaus Mösle mit drei Niederlagen eine negative Miniserie startete. Weitaus gravierender die Situation beim Team von Oliver Müller. Der Rückstand auf den letzten Relegationsplatz beträgt elf Zähler bei ebenso vielen noch zu bestreitenden Partien. Mit drei relativ klaren Niederlagen im neuen Jahr scheint die Abschiedstour des VfL Frohnlach als Bayernligist beschlossene Sache, jedoch nicht ohne noch aus den verbleibenden Partien noch einige große Schippen Erfahrung und vielleicht doch noch manches Erfolgserlebnis mitzunehmen.
Der agile Kevin Hartmann zieht an der Außenbahn an Frank Lincke (verdeckt) von den Gästen vorbei.
Benjamin Hofmann
Während der VfL Frohnlach befreit aufspielen wollte, hatte der personell gebeutelte 1. SC Feucht die Pflicht, heute zu punkten. Genau das kam wohl den Hausherren zu Gute, die sofort mächtig Druck machten. Bereits in der ersten Minute bekam der Gast eine flache Hereingabe nicht weg und Maximilian Pfadenhauer zog aus zwölf Metern halbrechter Position ab, doch mit einer Glanzparade lenkte Torwart Sven Gordzielik das runde Leder am zweiten Pfosten vorbei. In der Folge machte das Team von Oliver Müller weiter die Räume eng und ging aggressiv ins Pressing, während der SC sich über Konter probierte. Mitte der ersten Halbzeit hatte Klaus Mösle sein Team entsprechend optimiert und stand nun defensiv kompakt, jedoch hatte die eigene offensive Präsenz ebenfalls darunter zu leiden. Plötzlich fand René Knie trotzdem nochmal eine Lücke per Steilpass auf Kevin Hartmann, doch ein Verteidiger ging entschlossen dazwischen. Auf der anderen Seite verzögerte Oscar Ortiz einen Konter zunächst geschickt, hatte für seinen Steilpass auf Michal Nowak dann aber doch einen Tick zu lange gewartet und der Stürmer stand im Abseits. Im weiteren Verlauf neutralisierten sich beide Mannschaften bis zum Seitenwechsel weitestgehend, was zum Teil aber auch an etlichen übertrieben kleinlichen Zweikampfbewertungen des Unparteiischen lag.
Ljuban Ivic (li.) klärt die Kugel vor Lukas Pflaum (Mi.), sodass Keeper Sven Gordzielik nicht mehr eingreifen muss.
Benjamin Hofmann
Für einen ersten Aufreger hatte Christian Vitzethum kurz nach Wiederbeginn gesorgt, als er nach einem Querpass über den Ball schlug und Yannik Teuchert am linken Flügel durchgebrochen war – mehr als ein viel zu ungenau angesetzter Distanzschuss sprang dabei allerdings nicht heraus. Wenig später machten es die Hausherren besser: Einen weiten Flugball erlief René Knie an der linken Seite des gegnerischen Strafraums, ließ sich kurzzeitig nach außen abdrängen, aber brachte die Flanke nahe der Grundlinie aus der Drehung ins Zentrum. Dort stand M. Pfadenhauer goldrichtig, traf die Kugel jedoch beim Versuch einer Direktabnahme nicht richtig – Glück im Unglück für den VfL: Der Ball wich dem Stürmer nicht von der Seite, während Torwart Gordzielik bereits in eine Ecke abgetaucht war und das 1:0 nur noch Formsache war. Anschließend hatten der 1. SC Feucht weiter ein leichtes spielerisches Übergewicht, während die Körpersprache bei den Gastgebern immer deutlicher wurde. So schien der VfL dem zweiten Treffer näher, als der Gegner dem Ausgleich. Eine Hartmann-Flanke von links rutschte am Strafraum durch, aber René Knie schloss zu schwach ab, während auf der anderen Seite Matthias Heckenberger eine scharfe Freistoßflanke auf den Elfmeterpunkt brachte, jedoch keinen Abnehmer fand. Im VfL-Angriff rutschte erneut eine Flanke durch und diesmal zielte Yannik Teuchert – aus ähnlicher Position wie Knie zuvor – klar am Gehäuse vorbei. Kurz darauf jedoch die Erlösung für die Hausherren: Die Gäste machten sich im Spielaufbau selbst das Leben schwer, sodass Michal Nowak, unter Bedrängnis angespielt, den Ball an nachsetzende Frohnlacher verlor und nach Foulspiel mit der Ampelkarte frühzeitig zum Duschen geschickt wurde. Den fälligen Freistoß vom rechten Strafraumeck setzte René Knie unwiderstehlich über die Mauer an den rechten Innenpfosten – ein richtiger Knaller zum 2:0. Den Endstand markierte Kevin Hartmann nach einem Steilpass über das halbe Spielfeld. Der Flügelspieler war durchgebrochen und ließ sich im Zweikampf mit dem letzten Verteidiger nur kurzzeitig beirren, ehe er den Ball im Nachschuss platziert in die Maschen setzte. In den Schlussminuten prüfte der auffälligste Gästespieler, Oscar Ortiz, nochmal VfL-Keeper Edemodu, der den wuchtigen Schuss nur in die Mitte abwehren konnte – doch symbolisch für das gesamte Spiel, lauerten lediglich Frohnlacher auf diesen Ball.
Mit Nico Wessner (Mi.) im Rücken versucht, Lukas Pflaum das Spielgerät unter Kontrolle zu bringen.
Benjamin Hofmann
Nach einer weitestgehend ausgeglichenen ersten Halbzeit, legte der VfL insbesondere im zweiten Durchgang die nötige Konsequenz an den Tag. Vom 1. SC Feucht war abgesehen von überschaubaren Einzelaktionen zu wenig zu sehen, während die Hausherren nachsetzten und somit nicht weniger als die Führung erzwangen. Anschließend spielte ebenfalls nur noch ein Team, sodass die weiteren Treffer nur eine Frage der Zeit waren.
Spielbericht eingestellt am 31.03.2017 23:17 Uhr