von Stephan Landgraf
Jede Serie reißt irgendwann mal: So geschehen am Ostermontag im Stadion am Schanzl, als sogar gleich zwei Serien zu Ende gingen. Denn nach der 1:2 (0:1)-Niederlage der Bayernliga-Fußballer des FC Amberg gegen den Würzburger FV musste FC-Trainer Lutz Ernemann nach neun ungeschlagenen Partien seine erste Niederlage einstecken. Auf der Gegenseite beendeten die Unterfranken durch diesen Erfolg ihre Negativserie von sechs Niederlagen in Folge.
Ernemann musste gegen die Unterfranken auf die Langzeitverletzten André Karzmarczyk (Schambeinentzündung) und Sebastian Schulik (Aufbautraining nach überstandener Leisten-OP) verzichten. Michael Dietl laborierte weiter an muskulären Problemen, Martin Popp saß erneut auf der Ersatzbank, auf der auch wieder Scott Kennedy nach überstandener Lebensmittelvergiftung Platz nahm.
„Wir haben damit die 40 Punkte erreicht. Um auf Nummer sicher zu gehen, wollen wir nun am Montag gegen den Würzburger FV nochmals nachlegen“, so der Wunsch von Ambergs Teammanager Wolfgang Gräf am Donnerstag nach dem 2:2 gegen den 1. SC Feucht. Es blieb jedoch beim Wunsch: Die Amberger, die mit der gleichen Aufstellung wie vor vier Tagen begannen, gaben nach fünf Minuten da erste Lebenszeichen von sich: Nach einer Ecke von Marco Wiedmann war FC-Kapitän Kevin Kühnlein mit dem Kopf zur Stellen. Sein Versuch segelte jedoch etwa einen Meter über den Kasten.
Auch Jan Fischer, der es in der 16. Minute mit einem Schuss aus 16 Metern probierte, scheiterte. Dieses Mal war WFV-Schlussmann André Koob zur Stelle und lenkte den Ball um den Pfosten. Wesentlich besser machten es da schon die Gäste um Trainer Marc Reitmaier, die mit ihrer ersten Möglichkeit die Führung markierten. Nach einer Ecke wurde das Leder auf Wojtek Droszcz verlängert, der am langen Pfosten relativ ungehindert zum Kopfball kam und zum 1:0 einnickte (17.).
Die Gastgeber brauchten einige Zeit, um sich wieder zu fangen. In den ersten 30 Minuten lieferten beide Teams eine Partie mit viel Kampf und Krampf ab, leisteten sich etliche Ballverluste im Spielaufbau, so dass wirkliche Torraumszenen Mangelware waren. Für die Gelb-Schwarzen versuchte sich nach 25 Minuten Daniel Gömmel in den Würzburger Strafraum zu tanken, blieb aber hängen. Danach landete ein genauer Pass von Jan Fischer bei Christian Knorr, dem aber in aussichtsreicher Position das Spielgerät versprang (28.).
Recht viel mehr gab es seitens des FC, aber auch seitens der WFV, nicht zu berichten. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit blitze nochmal so etwas wie Gefährlichkeit vor dem Würzburger Kasten auf: Erst köpfte Jan Fischer nach einem Wiedmann-Freistoß (41.) unbedrängt über das Tor, dann probierte es Knorr aus 18 Metern, doch Koob war auf dem Posten (44.) – das war es dann auch aus einer eher unspektakulären ersten Hälfte.
Ambergs Coach Ernemann reagierte nach dem Seitenwechsel und brachte mit Fabian Helleder und Sven Seitz für Knorr und Daniel Geissler zwei frische Kräfte. Eine Maßnahme, die sich auszahlen sollte. Denn Seitz belebte das Offensivspiel der Gastgeber merklich und machte nach feiner Vorarbeit des nun auf der rechten Seite eingesetzten und immer stärker agierenden Andreas Graml schließlich in der 54. Minute das 1:1. Auf der Gegenseite nagelte Cristian Dan in der 61. Minute den Ball ans Lattenkreuz des Amberger Gehäuses – Glück für den FC, denn Keeper Matthias Götz hätte keine Chance gehabt.
Beide Mannschaften waren im zweiten Durchgang wesentlich offensiver ausgerichtet, so dass die Begegnung nach und nach an Fahrt aufnahm. Der FC erspielte sich ein spielerisches Übergewicht, ehe ein individueller Fehler der Platzherren die erneute Führung für die Gäste nach sich zog. In der 68. Minute ging Julian Ceesay nicht energisch genug zum Ball, der bei Nicolas Engelking landete, der sich mit dem 2:1 bedankte – die zweite Möglichkeit der effektiven Würzburger, die damit den zweiten Treffer markierten.
Angesichts des Rückstands erhöhten die Amberger in der Endphase nochmals die Schlagzahl und drängten die aufopferungsvoll kämpfenden Würzburger zurück. Nach einem Eckball fischte WFV-Schlussmann Koob den Kopfball von Fischer gerade noch aus dem Winkel (75.), ehe Kühnlein ebenfalls nach einer Ecke vergab (77.).
Spielbericht eingestellt am 17.04.2017 19:04 Uhr