von Stephan Landgraf
War das 4:0 in Ansbach vor einer Woche schon gut fürs Selbstvertrauen der Bayernliga-Fußballer des FC Amberg, dann war es das 1:0 (0:0) am Samstag im Heimspiel vor 375 Zuschauern gegen den SC Eltersdorf erst Recht. Denn die Gelb-Schwarzen, die sage und schreibe neun Stammspieler ersetzen mussten, zeigten eine unglaubliche Moral, steckten selbst eine 25-minütige Unterzahl weg und rangen die Gäste nach einer Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte nieder.
„Wir dürfen jetzt nicht euphorisch werden und müssen jetzt Konstanz in unser Spiel bringen“, forderte FC-Trainer Günter Brandl von seinem Team, das einmal mehr personell dezimiert antrat – gleich auf neun Akteure musste er verzichten. Denn zusätzlich zu den Dauerverletzten Sebastian Schulik, Daniel Gömmel, Andre Karzmarczyk und Michael Popp fielen auch Michael Dietl (Gehirnerschütterung), Christian Knorr (Sehnenverletzung) sowie Emanuel Burgutzidis (Sprunggelenkverletzung) aus. Zudem stand Gratas Sirgedas wegen eines U21-Länderspiels nicht zur Verfügung. Auch Andreas Graml fehlte nach seiner Rot-Sperre noch einmal, steht zumindest aber kommende Woche wieder zur Verfügung.
„Ich werde in Amberg anders spielen lassen, weil die Mannschaft, die gegen Würzburg 0:0 gespielt hat, nicht unbedingt mein Vertrauen hat. Aber wir wollen auf alle Fälle etwas mitnehmen. Wir tun uns auswärts leichter als zu Hause. Vielleicht, weil wir mehr Risiko eingehen“, hatte SCE-Coach Bernd Eigner angekündigt. Seine Elf ließ dieser Aussage Taten folgen und war in der ersten Viertelstunde die weitaus aktivere Mannschaft. Den Gastgebern merkte man das Fehlen der vielen Stammkräfte vor allem im Defensivverhalten an.
So kam der SCE nach nur vier gespielten Minuten zu seiner ersten Chance, als Sven Röwe aus 18 Metern abzog, aber FC-Schlussmann Matthias Götz zur Stelle war. Danach entwickelte sich eine Partie mit ganz wenigen Tormöglichkeiten auf beiden Seiten. Die Platzherren leisteten sich im Aufbauspiel viele Ungenauigkeiten, aus denen aber Eltersdorf auch kein Kapital schlagen konnte. So mussten zwei Ecken für die nächsten nennenswerten Szenen sorgen.
Nach zehn Minuten setzte Patrick Schwesinger seinen Kopfball zu hoch an, 120 Sekunden später tat es ihm auf der Gegenseite Jan Fischer gleich. Nach 15 Minuten befreiten sich die Vilsstädter nach und nach vom Anfangsdruck des SCE, fanden aber wegen der vielen Abstimmungsprobleme kaum einen Weg, um die Abwehr der Gäste wirklich ernsthaft in Gefahr zu bringen. Bis zur 26. Minute, in der eigentlich die FC-Führung hätte fallen müssen: Lennard Meyer hatte sich nach einem langen Ball von Brian Gallo auf der linken Seite durchgesetzt, seine Flanke verpasste Caleb Clarke jedoch. Das Leder kam so irgendwie zu Sven Seitz, der aber aus zehn Metern vergab – so blieb es zum Seitenwechsel beim 0:0.
Ein Ergebnis, das durchaus gerecht war, aber kurz nach Wiederanpfiff schon auf dem Kopf gestellt wurde. Denn die wie ausgewechselt auftretenden Gelb-Schwarzen machten nun ihrerseits viel Druck und wurden dafür belohnt, als Michael Busch die gesamte Eltersdorfer Abwehr narrte und mit einem platzierten Schuss SC-Keeper Rainer Hausner das Nachsehen gab (46.). Das 1:0 verlieh dem FC Flügel, denn nur kurz danach verpasste Clarke zweimal das 2:0. Zunächst kam er bei einer Hereingabe von Seitz knapp zu spät (51.), ehe er aus acht Metern an Hausner scheiterte (53.).
Allerdings schwächten sich die Gastgeber selbst, als nach 65 Minuten Meyer wegen wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz musste. Amberg somit 25 Minuten in Unterzahl, woraus Eltersdorf zunächst aber kein Kapital schlagen konnte. Der FC verteidigte gegen den zunehmenden Druck der Gäste geschickt und mit letztem Einsatz, doch das Zittern bis zum Schlusspfiff ging weiter. So bei einem umstrittenen Freistoß für den SC aus 20 Metern, vor dem ein Amberger aus einem Meter Entfernung am Arm angeschossen wurde (86.). Doch auch diese Möglichkeit brachte nichts ein, so dass die Brandl-Elf das wichtige 1:0 über die Zeit rettete.
Spielbericht eingestellt am 09.10.2016 21:11 Uhr