von spvgg-weiden.de
Himmelhochjauchzend zu Tode betrübt, so lässt sich das 2:5 (2:2) Debakel der SpVgg SV Weiden gegen den SC Feucht am besten beschreiben. Startete die Mannschaft von Trainer Tomas Galasek in den ersten 20 Minuten furios. Durch Treffer von Lukas Hudec (3.) und Benjamin Werner (13.) gingen sie schnell in Führung. „Da dachte ich mir, die rennen uns nieder und wir gehen mindestens mit einer 6:0 Niederlage nach Hause“, dazu der Feuchter Trainer Klaus Mösle. Ein Freistoßtor des Ex-Weideners Mathias Heckenberger, unhaltbar ins rechte obere Eck (32.) und gleich darauf ein herrlicher Alleingang von Michael Nowak (33.) zum 2:2, brachte die Akteure um Mannschaftkapitän Thomas Wildenauer total aus dem Konzept. Ein Foulelfmeter durch Stephan König (52.), erneut ein Freistoß von Heckenberger (66.) und das 2:5 durch Michael Eckert (90.) versetzte Weiden den Todesstoß.
Keeper Dominik Forster griff in dieser Saison bereits 30mal hinter sich und sein Team steht nun auf Tabellenplatz elf. Coach Galasek stand dieser Niederlage nach dem Schlusspfiff sehr gefasst gegenüber. „Gratulation an Feucht Heckenberger hat uns fast ganz alleine vom Platz geschossen. Ich muss über dieser Partie erst einmal eine Nacht schlafen“. So würde er aber trotz dieser Niederlage seinem Team keinen Vorwurf machen. „Sie haben alles versucht das Spiel wieder herumzureißen“. Die 250 Zuschauer, es waren einige Feuchter Fans im Weidener Stadion, sahen dies aus SpVgg Sicht schon etwas skeptischer. Die Kritik an manchem Stammspieler war groß und es herrschte Unverständnis, dass sich der Bayernligist so locker ausspielen ließ, immer einen Schritt zu spät war und gerade bei den Standards so versagte. Zu Beginn der Partie hatte Galasek nach der 0:6 Niederlage in Eichstätt gleich auf drei Positionen gewechselt. So startete Stephan Graf nach seiner langen Verletzungspause, Lukas Hudec und Johannes Scherm und Ibrahim Devrilen, Dennis Paulus und Josef Rodler saßen auf der Bank. Von der allerersten Minute an gab die Heimelf Vollgas. Sie störten die Feuchter früh und ein Freistoß von Thomas Schneider leitete den Führungstreffer ein. Sein Ball landete genau bei Hudec der den Ball volley halbrechts mittig in die Maschen zum 1:0 (3.) setzte. Die Fans waren angetan und jeder ging davon aus, dass diese Partie sicher an Weiden ging. Besonders, als dann Chancen von Riester (8.), Wildenauer per Kopfball (11.) knapp vorbeigingen. Zuletzt dann Werner, der nach Vorlage von Graf zum 2:0 einschob (13.). Die Feuchter kamen nicht aus ihrer Hälfte heraus, so hatten Scherm (20.), Hudec (24.), Wildenauer (25.) und Werner (28.) sehr gute Möglichkeiten. Doch es kam anders und dies wurde bereits durch drei Ecken der Gäste eingeleitet. So stoppte Alexander Jobst ungeschickt Michael Eckert und Heckenberger vollendete den Freistoß aus 18. Metern gewohnt zum 1:2 in die rechte obere Ecke (32.). Nur eine Minute später nutzte Michael Nowak einen Zuspielfehler im Weidener Mittelfeld und dieser ließ Jobst aussteigen und vollendete zum 2:2 (33.). Sollte es dem Gastgeber gelingen wieder aus ihrer Starre aufzuwachen, doch Feucht nahm den Aufwind für sich in der zweiten Hälfte begeistert mit. Weiden kam immer mehr ins Schwimmen und so passierte eine große Unachtsamkeit von Keeper Forster. Er bekam einen Ball von Heckenberger nicht unter Kontrolle, stürzte dem Spielgerät hinterher und übersah dabei, dass er Stephan König überrannte. Schiri Johannes Hampter aus Kulmbach entschied auf Foulelfmeter, den der Gefoulte souverän zum 2:3 verwandelte (52.). Galasek brachte Marco Kießling als weiteren Stürmer, aber erneut eine Standardsituation führte zum weiteren Gegentreffer. Heckenberger legte sich erneut den Ball zum Freistoß hin und überraschte wie in der ersten Hälfte mit einem fulminanten Schuss, der genau in linke obere Eck aus 28 Metern zum 4:2 einschlug (66.). Die Einwechslung von Josef Rodler führte dann ab der 77. Minute etwas für eine verbesserte Weidener Offensive, aber seine guten Pässe zu Werner schusserte dieser entweder in die Hände von Schlussmann Andreas Sponsel (82.) oder er knallte den Ball aus kurzer Distanz in die Wolken (88.). So war es nicht anders zu erwarten und Feucht setzte durch Eckert zum 2:5 den Schlusspunkt (91.). „Nach den sehr guten 20 Minuten fehlte meinem Team erneut das Selbstvertrauen. Uns fehlen einfach die Standardsituationen und es muss uns endlich gelingen die Fehler abzustellen“, so Galasek. Sein Gegenüber Mösle brachte es auf den Punkt: „Unser Sieg war nicht unverdient, aber vielleicht ein Tor zu hoch“. Für Weiden gehen nun schwere Zeiten ins Land, denn Aschaffenburg am Samstag ist erneut ein sehr schwerer Gegner.
Spielbericht eingestellt am 18.10.2016 14:05 Uhr