Mit drei Punkten aus vier Spielen stand die Elf von Oliver Müller - für die meisten Experten erwartungsgemäß - im unteren Tabellendrittel. Doch Vorsicht FC Sand: Diese drei Punkte wurden gegen den Absteiger vom FC Amberg geholt, auch ansonsten zeigte der VfL gute Leistungen, belohnte sich jedoch nicht, wie beispielsweise zuletzt bei der DJK Don Bosco Bamberg. Die von Uwe Ernst trainierte Gästeelf, in der unter anderem mit Tevin McCullough ein ehemaliger Frohnlacher aufläuft, hatte sportlich die ersten beiden Partien verloren und holte nach dem Punkt gegen den TSV Aubstadt zuletzt drei Zähler beim 3:0 gegen die DJK Ammerthal. Jüngst wurden dem FCS jedoch nachträglich die drei Punkte vom zweiten Spieltag gegen die Würzburger Kickers II zugesprochen, nachdem diese einen nicht berechtigten Spieler eingesetzt hatten. Somit hatte der FC Sand sieben Zähler und damit vier mehr als der VfL auf dem Konto. Der unangenehme Nieselregen hörte pünktlich auf, als Schiedsrichter Roman Solter von der TSG Weiherhammer die Partie um 18:30 Uhr anpfiff.
Den Freistoß von Dominik Rippstein konnte Torwart Michael Edemodu sehenswert parieren.
Simon Weber
Vom Anstoß weg übernahmen die Gäste vom Seestadion das Spielgeschehen, doch der erste Aufreger entstand auf der Gegenseite, als Rene Knie durch die Gasse auf Philipp Schubert durchsteckte und dieser alleine auf weiter Flur war, doch der Linienrichter entschied auf Abseits. Mit aggressivem Pressing erzwangen die Gäste in der Anfangsphase einige Fehlpässe im Spielaufbau des VfL, dessen Spieler auch zunächst nicht in die Zweikämpfe kamen. Die erste Großchance der Partie hatte dann der aufgerückte Sander Rechtsverteidiger Dominik Rippstein, der aus dem Zentrum bedient wurde, einen Gegenspieler aussteigen ließ und im direkten Duell am glänzend reagierenden Frohnlacher Torwart Michael Edemodu scheiterte. In der Folgezeit hatte die Elf von Uwe Ernst zwar weiterhin ein Plus an Spielanteilen, jedoch wurden im Duell der beiden im 4-2-3-1 aufgestellten Teams oft zu hektisch gespielt. Es dauerte gut 25 Minuten, ehe auch der VfL zum ersten gelungenen Angriff kam: Lukas Pflaum marschierte durch das Mittelfeld und bediente Philipp Schubert auf der linken Strafraumseite, der den Ball überlegt an die Strafraumkante zu Renè Knie zurücklegte, doch dessen Direktabnahme war kein Problem für Simon Mai im Tor des FC Sand. Auch wenn der VfL nun in dieser Phase etwas besser in die Zweikämpfe kam, hatte die in Schwarz gekleidete Gästeelf weiterhin die Riesenchancen zum Führungstreffer. Der agile Thorsten Schlereth setzte sich auf dem linken Flügel durch und brachte den Ball in die Mitte zu Kevin Steinmann, dessen Flachschuss gegen die Laufrichtung wäre wohl eingeschlagen, doch Innenverteidiger Stefano Göhring konnte im letzten Moment noch zur Ecke klären. Nur wenig später musste der Frohnlacher Schlussmann erneut sein ganzes Können aufbieten, als Dominik Rippstein nach einem Handspiel zum Freistoß aus gut 18 Metern halblinker Position antrat und Michael Edemodu jeden Zentimeter benötigte, um den Schuss um den Pfosten zu drehen. Nun hatte die Heimdefensive eine Druckphase zu überstehen und erneut hatte man Glück, als ein Querpass des erneut nach einem Diagonalball durchgebrochenen Rechtsverteidigers Dominik Rippstein im Zentrum Freund und Feind verpasste. Kurz vor dem Halbzeitpfiff gab es dann einen Aufschrei und einen Pfiff: Nach einer Flankenserie in und um den Sander Strafraum ging Gästeflügel Kevin Steinmann unnötiger Weise ungestüm an der Strafraumkante gegen Maximilian Weinreich in den Zweikampf und legte diesen, folgerichtig gab es Elfmeter. Kapitän Christopher Autsch trat an und schickte den Gästetorhüter in die falsche Ecke. Es war zugleich die Halbzeitführung für den VfL, denn wenig später bat der Referee zum Pausentee.
Der Sander Thorsten Schlereth (rechts) versucht, im Dribbling an Frohnlachs Rechtsverteidiger Tim Rebhan (links) vorbeizuziehen.
Simon Weber
Der Verursacher des Strafstoßes blieb nach der Halbzeit in der Kabine, für ihn kam mit Sebastian Wagner ein weiterer Ex-Frohnlacher zum Einsatz. Die Heimelf zeigte sich im Vergleich zum ersten Durchgang nun deutlich verbessert, gewann die Mehrzahl an Zweikämpfen und sicherte sich über eine lange Phase auch so gut wie jeden zweiten Ball in dieser Partie. Und hätte das 2:0 machen müssen! Nach einem sehenwerten Pass durch die Gasse wurde Spielmacher Renè Knie auf die Reise geschickt und kam freistehend zentral zum Abschluss, doch setzte die Kugel links neben das Tor. Auf der Gegenseite war es der laufstarke Tevin McCullough, der aus aus spitzem Winkel am Frohnlacher Torhüter scheiterte und so den Ausgleich verpasste. Nach einem hart getretenen Freistoß von Christopher Autsch ließ FCS-Goalie Simon Mai den Ball nur nach vorne klatschen, doch reagierte reaktionsschnell beim Nachschuss aus kurzer Distanz von Daniel Alles! Es war zum Haareraufen für die Frohnlacher Anhänger, denn quasi im Gegenzug folgte die Strafe! Mittelfeldspieler Lukas Pflaum unterlief ein Stockfehler und der Sander Konter lief, Thorsten Schlereth wurde bei einem sehenswerten Sololauf von der Mittellinie an über die komplette linke Seite nicht gestoppt und brachte den Ball flach und scharf ins Zentrum, wo Pechvogel Lukas Pflaum die Kugel ins eigene Gehäuse zum Ausgleichstreffer bugsierte. Ein Treffer, der sich - ebenso wie der des VfL in Halbzeit eins - nicht wirklich angekündigt hatte. Vor allem die Heimelf gab sich mit diesem Punkt nicht zufrieden und spielte auf den zweiten Treffer, scheiterte jedoch abermals an der eigenen Chancenverwertung: Einen Diagonalball von Tim Rebhan verlängerte Christopher Autsch per Kopf in den Lauf des eingewechselten Lukas Werner, der ließ einen Defensivspieler aussteigen, doch scheiterte im direkten Duell am Sander Torhüter. Als die Schlussphase bereits angebrochen war, war es erneut der auffällige Thorsten Schlereth, der nach einem Doppelpass mit Dominik Rippstein im Strafraum der Frohnlacher auftauchte, den Ball jedoch am Tor vorbeischob. Nachdem in der Schlussminute auch Christopher Autsch nach einem Doppelpass das Runde in den verregneten Frohnlacher Nachthimmel drosch, war die Punkteteilung perfekt, denn nach einer Minute Nachspielzeit pfiff der Schiedsrichter die Partie ab.
Tim Rebhan vom VfL Frohnlach schaltete sich in der zweiten Halbzeit auch des Öfteren mit in die Offensive ein.
Simon Weber
Eigentlich kurios, dass in jeder Halbzeit genau die Mannschaft zum Torerfolg kam, die in der jeweiligen Spielhälfte eigentlich unterlegen war. Die Gäste aus Sand verpassten es gleich mehrmals, in der ersten Halbzeit in Führung zu gehen und kassierten nach einem völlig unnötigen Foul im Strafraum den Rückstand kurz vor der Pause. In der zweiten Halbzeit war die Heimelf von Oliver Müller die bessere Elf und hätte die Führung ausbauen müssen, doch dann sorgte Lukas Pflaum für ein unglückliches Eigentor. Insgesamt geht die Punkteteilung unter dem Strich daher in Ordnung.
Spielbericht eingestellt am 03.08.2016 22:49 Uhr