von Stephan Landgraf
Für den Fußball-Bayernligisten FC Amberg wachsen die Bäume doch noch nicht in den Himmel. Die Mannschaft von Trainer Günter Brandl musste sich am Dienstagabend im Heimspiel am Schanzl dem VfL Frohnlach vor 505 Zuschauern mit 1:2 (1:1) beugen. Die Gastgeber leisteten sich dabei den unnötigen Luxus, haufenweise beste Chancen nicht zu verwerten. Fehler, die die Gäste eiskalt bestraften und mit Schlussmann Michael Edemodu den Mann des Tages in ihren Reihen hatten.
Der Amberger Coach konnte, wie zu erwarten, personell nicht aus dem Vollen schöpfen: Torjäger Sebastian Schulik musste wegen einer Reizung am Leistenansatz noch zwei bis drei Wochen zuschauen. Brian Gallo befand sich auf im schon länger geplanten Kurzurlaub und Michael Busch plagte sich nach wie vor mit einer Sprunggelenksverletzung herum. Auch Scott Kennedy fehlte, der sich am Sonntag im Training ebenfalls am Knöchel verletzt hatte. So musste Brandl seine Anfangsformation aus zwei Positionen ändern: Für Kennedy begann dieses Mal Julian Ceesay, für Gallo rückte Sven Seitz in die Startelf. Zudem stand Neuzugang Gratas Sirgedas, litauischer Nationalspieler und offensiver Mittelfeldakteur, der von den Stuttgarter Kickers in die Oberpfalz gewechselt war, erstmals im Kader.
Frohnlachs Coach Oliver Müller hingegen baute seine Truppe nach dem 0:3 gegen den Würzburger FV nur einmal um. Jannik Schmidt fehlte, für ihn durfte Philipp Schubert ran. Eine Maßnahme, die zunächst nicht den gewünschten Erfolg brachte. Denn mit dem ersten nennenswerten und zielorientierten Angriff gingen die Vilsstädter in Führung. Ein langer Ball landete gegen die offen stehenden Gäste bei Marco Wiedmann, der Michael Dietl bediente, der nach fünf Minuten die Gastgeber mit 1:0 in Front brachte. Eine Führung, die dem FCA die nötige Sicherheit verlieh, während der VfL doch einige Zeit brauchte, um diesen Schock abzulegen.
Was Frohnlach aber schnell gelang, zumal Wiedmann (12.) alleine vor VfL-Keeper Michael Edemodu zu lange zögerte und von Tim Rebhan in letzter Sekunde abgeblockt wurde. Auf der Gegenseite stand Ambergs Schlussmann Matthias Götz dann gleich zweimal im Mittelpunkt, als er gegen Lukas Werner (17.) die Oberhand behielt. Dieser Doppelchance war ein Fehler von Ceesay vorausgegangen, der zu lässig agierte und den Ball verlor. Die immer frecher werdenden Gäste erzielten schließlich in der 19. Minute das 1:1, wobei René Knie der Treffer aus 16 Metern aus doch abseitsverdächtiger Position gelang.
Der Weckruf für den FCA, der aber erneut durch Wiedmann das 2:1 vergab: Nach einem Freistoß legte Christian Knorr auf seinen Mitspieler zurück, der aber freistehend aus knapp zehn Metern wiederum an VfL-Schlussmann Edemodu scheiterte (25.). Es entwickelte sich eine durchaus offene Partien, in der sich Frohnlach nicht versteckte, und in der Kevin Kühnlein (34.) nach einem Fehlpass von André Karzmarczyk in höchster Not das 1:2 verhinderte. Auf der Gegenseite war Jan Fischers Volleyabnahme (38.) deutlich zu ungenau und Dietl hatte gegen Frohnlachs Torhüter das Nachsehen (42.), so dass es beim 1:1 zum Seitenwechsel blieb.
Bei hochsommerlichen Temperaturen gingen beide Teams unverändert in den zweiten Durchgang. Die war ein Spiegelbild der ersten, wobei die Gäste die Nachlässigkeiten der Amberger in der Chancenverwertung eiskalt ausnutzten. Zwischen der 54. und 68. Minute hatten Wiedmann, Ceesay, Fischer und Knorr sogenannte „Hundertprozentige“ für die Gelb-Schwarzen. Doch entweder sie wurden vergeben, oder Frohnlachs Keeper stand im Weg.
Wie man seine Möglichkeiten verwertet, zeigte hingegen den VfL: Lukas Werner wechselte mit einem öffnenden Pass die Seite, Kevin Hartmann stand völlig frei und ließ Götz bei seinem Schuss ins lange Eck keine Chance (59.) – Amberg damit im Rückstand, zumal Wiedmann in der 72. Minute mit seinem halbhoch getretenen Foulelfmeter an Edemodu scheiterte. Der FC spielte dennoch weiter nach vorne, allerdings ohne Glück. So vergab Dietl aus spitzem Winkel einem Meter vor dem Tor (80.), wobei 120 Sekunden zuvor Schubert seinen Versuch aus zehn Metern nur knapp neben den Pfosten setzte. Erneut Dietl (82.) und schließlich Kühnlein (84.) mussten sich dem Mann des Tages, dem VfL-Torwart Edemodu, beugen.
Spielbericht eingestellt am 19.07.2016 21:31 Uhr