von Stephan Landgraf
Mit der allerletzten Aktion des Spiels hat der Regionalliga-Absteiger FC Amberg am Donnerstagabend unter der Leitung von Drittliga-Schiedsrichter Steffen Brütting den 1:0 (0:0)-Sieg beim Bayernliga-Auftaktspiel beim Derby bei der DJK Ammerthal vor einer Rekordkulisse von 2150 Zuschauern perfekt gemacht. Der Derby-Erfolg für die Elf von Trainer Günter Brandl geht über die gesamten 90 Minuten gesehen auch durchaus in Ordnung. Die Gäste wirkten vom Anstoß weg agiler und waren deutlich besser im Spiel als die etwas lethargisch wirkenden Platzherren.
Ambergs Trainer Günter Brandl musste auf die angeschlagenen Sebastian Schulik und Michael Busch verzichten. Der zuletzt gegen Fürth noch geschonte Konstantin Keilholz saß zumindest auf der Bank. Dort waren zur Überraschung auch Julian Ceesay und Sven Seitz zu finden, die dem FC Amberg in dieser Saison ebenfalls weiterhin die Treue halten.
Und nicht nur die: Erstmals stand auch Emmanuel Burgutzidis im Kader der Gelb-Schwarzen, der erst kurz vor dem Derby unter Vertrag genommen worden war. Der 18-jährige Grieche spielte zuletzt beim FC Erzgebirge Aue in der Regionalliga Nordost der A-Junioren. Davor lief der 1,84 Meter große Mittelfeldakteur für die A-Jugendlichen des FSV Erlangen-Bruck, die U17-Bundesliga-Elf des FC Ingolstadt und die U17-Bundesliga-Truppe des 1. FC Nürnberg. „Ein junger talentierter und technisch versierter Akteur, der in unser Anforderungsprofil passt“, so dazu FCA-Manager Hubert Kirsch.
Dessen Elf lief mit der gleichen Startformation auf, die zuletzt dem Regionalligisten SpVgg Greuther Fürth II ein 1:1 abgetrotzt hatte. Die DJK-Elf von Torsten Holm tat sich schwer, ins Spiel zu kommen. Amberg dagegen begann sehr selbstbewusst, nichts war von Verunsicherung zu spüren. Die Gelb-Schwarzen zeigten ein enormes Laufpensum mit deutlich besserer Zweikampfstärke und legte zudem einen immensen Willen an den Tag. Bei der DJK lief in den ersten 45 Minuten nicht sonderlich viel zusammen. Auch bei den Torchancen hatten die Amberger zunächst die Nase vorne.
FCA-Trainer Günter Brandl war nach dem Schlusspfiff natürlich überglücklich: „Ich bin jetzt schon ein bisschen hin- und hergerissen. Wir hatten uns so ein Spiel nicht in den kühnsten Träumen erwartet. Der Sieg in der Nachspielzeit ist natürlich glücklich, aber wir hatten ein Chancenplus und zudem keinen Gegentreffer zugelassen. Trotz allem sollten wir jetzt auf dem Boden bleiben.“
Nach dem Derbysieg der alten Rivalen ergänzte Ambergs Abteilungsleiter Werner Aichner: „Beide Mannschaften haben für den ersten Spieltag eine gute Partie gezeigt. Wenn ein Tor erst so spät fällt, muss man von einem sehr glücklichen Sieg sprechen. Aber es sah schon zur Pause danach aus, dass die Mannschaft mit dem ersten Treffer das Spiel gewinnen würde. Aus meiner Sicht sind die drei Punkte, die zum Saisonstart immens wichtig für uns sind, nicht ganz unverdient, weil wir mehr Chancen als der Gegner hatten.“
Ammerthal agierte hingegen mutlos, wie es Trainer Torsten Holm auch klarstellte: „Es war durchaus ein gelungenes Fußballfest, nur das Ergebnis stimmte für uns natürlich nicht. Klar sind wir jetzt enttäuscht. Wir wussten schon, dass wir auf einen guten Gegner treffen, hatten auch im ersten Durchgang wenig Aktionen. Der Gegner hat uns gut angelaufen, so dass wir nur mit langen Bällen agieren konnten. Am Ende hat uns auch etwas das Glück gefehlt, ich denke mit einem Unentschieden hätten wir leben können“.
Zu Beginn war es Marco Wiedmann, der zweimal (6./25.) die ersten nennenswertesten Möglichkeiten hatte. Von Ammerthal kam offensiv weiter relativ wenig. Erst nach 32 Minuten teste Friedrich Lieder Gästekeeper Matthias Götz mit einem Freistoß. Amberg ließ Ammerthal weiter nicht zur Entfaltung kommen.
Erst nach dem Seitenwechsel kam etwas mehr Fahrt ins Spiel der DJK, ohne dabei aber richtig gefährlich zu werden. Ambergs Abwehr stand sattelfest. Tom Abadjiew war es, der in der 48. Minute die bis dahin beste DJK-Chance versiebte. In der 60 Minute hatte Ammerthal Glück, dass die Gäste nach einem Ballverlust einen schnellen Konter nicht nutzen konnten. Dann in der 68. Minute die bis dahin beste Torchance des Spiels, nachdem Sven Seitz mit einer Maßflanke im Zentrum Michael Dietl bediente, der knapp verfehlte.
Die nächste Topchance für Amberg vergab der agile Christian Knorr. Mit der Einwechslung von Tomas Petracek kam nun deutlich mehr Gefahr ins Spiel der DJK. Er hatte auch gleich in der 75. Minute die Führung auf dem Fuß, scheiterte aber an Götz. Danach waren wieder die Gäste am Zug, die durch Brian Gallo (77.) und Knorr (79.) zwei gute Möglichkeiten vergaben. DJK-Schlussmann Marcel Schumacher war hier jeweils auf dem Posten. Nächste gute Chance der DJK wiederum durch Petracek, der nach einer klasse Einzelaktion den Ball nicht im Tor unterbrachte (82.).
Ambergs Bester, Christan Knorr, stellte in der 83. Minute nochmal Schumacher auf die Probe. Im Gegenzug fast die Führung für Ammerthal, doch Dominik Mandula wurde im letzten Moment abgeblockt. Als sich jeder bereits mit dem Unentschieden abgefunden, hatte folgte der Knockout für Ammerthal. Sven Seitz, sicherlich eine Belebung nach seiner Einwechslung, bediente im Zentrum Christian Knorr, der keine Mühe hatte, den Ball in die Maschen zu bugsieren (94.).
Spielbericht eingestellt am 15.07.2016 15:47 Uhr