von infranken.de, Daniel Ruppert
Die Gastgeber ließen sich den Druck nur bedingt anmerken, ohne größere Fehler spielten sie auf das gegnerische Tor. Nach einer Ecke blieb der Ball gefühlte drei Minuten im Feuchter Strafraum, ohne den Weg ins Ziel zu finden (5.). Auf Zuspiel von Timo Strohmer wurde Senad Bajric nach außen abgedrängt und brachte nur noch ein Schüsschen heraus (15.). Auch auf Pass von Adem Selmani wurde Bajric in letzter Sekunde von einem SC-Verteidiger abgelaufen (36.).
Kurz vor dem Halbzeitpfiff gab es die dritte ähnliche Situation, diesmal wurde Bajric beim Ausholen allerdings regelwidrig zu Fall gebracht, die Pfeife des Schiedsrichters blieb dennoch stumm. "Das war ein klarer Elfer", sagte Bajric nach dem Spiel. Neben diesen Halbchancen fabrizierte ein Zuschauer Sehenswertes: Der bereits vor der Freibierausgabe mit einem Becher ausgerüstete Mann wollte den Ball zurück aufs Feld schießen, traf aber die Bratwurstbude auf der gegenüberliegenden Seite.
Ein Grundschullehrer hätte den Jahn-Akteuren "stets bemüht" ins Zwischenzeugnis geschrieben, nach dem Wechsel belohnten sich die Hausherren aber. Selmani entschied sich nach mehrfachem Übersteiger für eine Flanke aus dem Halbfeld, Bajric köpfte gegen die Laufrichtung des Gästekeepers, der gar nicht mehr versuchte, die Murmel aus dem Netz zu fischen (55.).
"In der ersten Halbzeit hat Feucht gut dagegengehalten, nach dem 1:0 war der Widerstand gebrochen", analysierte der Torschütze, der auch am 2:0 und 3:0 beteiligt war. Erst spielte er einen Querpass von Selmani im Sechzehner erneut quer, Max Bauernschmitt semmelte am Ball vorbei, doch der ursprüngliche Passgeber Selmani versenkte ihn im Kasten (62.).
Knapp zehn Minuten später wurde Bajric von Alexander Boateng auf den rechten Flügel geschickt und bediente erneut seinen Kapitän, der beim zweiten Versuch mehr Konzentration aufbrachte und zur Vorentscheidung einschob. Auch wenn es erst sein drittes Saisontor war - der Jubel in Christiano-Ronaldo-Manier war ihm gegönnt.
Schließlich holte sich auch Strohmer den verdienten Lohn für seinen starken Auftritt ab, als er von der Mittellinie startend seinen Gegenspieler schwindelig täuschte und überlegt ins lange Eck abschloss (79.). Als Stadionsprecher Christopher Fleith das 1:5 des FC Eintracht und das 0:4 des VfL durchsagte, blieb die Freude der Jahn-Spieler dennoch verhalten. Zum einen waren sie an einem frühsommerlich warmen Tag mal wieder ersatzgeschwächt aufgelaufen und entsprechend erschöpft - Boateng musste sogar mit Krämpfen in beiden Beinen ausgewechselte werden - , zum anderen warten ab Mittwoch bis zu vier Relegationspartien auf Forchheim.
Bezüglich seines Lazaretts hat Hutzler wenig Hoffnung: "Sven Becker und Hendrik Hassa schaffen es auf keinen Fall. Tim Basener und Thomas Roas wahrscheinlich auch nicht." Hassa hatte sich am Dienstag im Training verletzt und fällt mit Verdacht auf Kreuzbandriss aus.
Spielbericht eingestellt am 23.05.2016 10:08 Uhr